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Test - Amped 3 : Amped 3

  • X360
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Zu den erwähnten Mini-Missionen zählen beispielsweise das Durchfahren von Toren, das Erreichen von Highscores und das besonders beeindruckende Präsentieren von speziellen Tricks. Außerdem gibt es etwas ungewöhnlichere Aufgaben, wie das Einsammeln von rosa Katzenkot oder die Teilnahme an einem Schlittenwettbewerb mit seltsamen Rutschuntersätzen, wobei es Punkte für besonders schmerzhafte Verletzungen gibt. Neben den Schlitten sorgen unter anderem auch Jetskis und Delta-Segler für etwas Abwechslung im Snowboard-Alltag. Praktischerweise könnt ihr Schlitten und Jetskis jederzeit aktivieren und auf diese Weise die Landschaft erkunden. Leider ist die Steuerung dieser Zusatz-Gegenstände sehr hakelig ausgefallen, sodass man sich doch lieber auf die Schneebretter konzentriert. Die Snowboard-Kontrolle ist zum Glück sehr gut gelungen. Einige Elemente aus den früheren ’Amped’-Teilen, wie die gefühlvollen Spins und Flips, sind nach wie vor enthalten, allerdings gehen die Tricks nun leichter von der Hand. Das erhöhte Tempo in Kombination mit der enorm großzügigen Landeabfrage (man fällt fast nicht mehr um nach einem schlecht gelandeten Sprung) macht klar, dass sich ’Amped 3’ deutlich auch an unerfahrene Spieler richtet. Selbst der Schwierigkeitsgrad nimmt dermaßen langsam zu, dass die Steigerung der Herausforderungen eher an einen Idiotenhügel in Holland erinnert. Wer sich einigermaßen mit Trendsportspielen auskennt, dürfte die Missionen in der ersten Hälfte des Spiels locker auf Anhieb mit einer Goldmedaille meistern.

Umfang: hui – Technik: na ja

Dieser niedrige Schwierigkeitsgrad ist insofern aber kein Beinbruch, als der Umfang von ’Amped 3’ sehr beachtlich ausgefallen ist. Die Snowboard-Gebiete sind schlicht riesig und deutlich freier befahrbar als es in ’SSX’ der Fall ist. Jeder Berg ist in mehrere Hänge unterteilt, die wiederum in verschiedene Abschnitte segmentiert sind. Das Spiel umfasst die Snowboard-Regionen Laax, Northstar, Valle Nevada, Snowbird, Avoriaz, Zugspitze und DC Mtn Lab, die ihr nacheinander freischaltet. Apropos Freischalten: Durch erfolgreiches Absolvieren der vielen Missionen erhaltet ihr unzählige Extras, wie neue Schlitten, Kostüme, Soundtracks oder lizenzierte Boards sowie Ausrüstungsgegenstände. Wem dies alles noch nicht reicht, der kann in den verschiedenen Gebietsabschnitten versuchen, durch besonders spektakuläre Leistungen das Publikum zu begeistern und somit der König des Hügels zu werden. Nicht ganz so üppig ist leider die Spielmodi-Auswahl ausgefallen: Im Grunde gibt es neben einem mäßigen Kurs-Editor nur den Hauptmodus, in dem ihr entweder den Story-Challenges nachgeht oder die Nebenmissionen erledigt, Highscores aufstellt oder einfach so die Gebiete unsicher macht. Auf sonstige Spielvarianten oder gar den tollen Online-Modus aus ’Amped 2’ müsst ihr leider verzichten. Mehrspieler-Fans gehen in ’Amped 3’ fast leer aus: Wer über Xbox Live verfügt, kann sich immerhin durch seine Punkte in der Online-Weltrangliste nach oben arbeiten, außerdem gibt es eine Hand voll unmotiviert integrierte und kurze Zweispieler-Herausforderungen im Hauptmodus.

Etwas Schelte muss ’Amped 3’ auch im technischen Bereich einstecken. Doch fangen wir beim Positiven an: Die Animationen der Charaktere sind ordentlich, die Weitsicht ist sensationell und die schräge Aufmachung ist hervorragend. Bei den herrlich schrägen und fantasievoll gestalteten Menüs sowie Zwischensequenzen fragt man sich unweigerlich, was die Entwickler wohl geraucht haben. Ganz klar: Es war nichts Gesundes! Weniger gelungen ist leider die sonstige Grafik. Die Areale sind zwar sehr groß, kommen aber nur mit wenigen unterschiedlichen Details aus. Dazu kommt eine mittelmäßige Schnee-Darstellung, die auf der Xbox 360 sicher besser realisierbar ist. Weiterhin gehen auf einem Standarddefinition-TV die ordentlich wirkenden Texturen und die tolle Weitsicht ziemlich verloren. Wer einen HDTV besitzt, kann sich aber auch nur in Maßen freuen – in hoher Auflösung leidet die Optik an Rucklern und teils heftigem Tearing. Dagegen stimmt uns der tolle Sound wieder versöhnlich. Der geniale Soundtrack punktet mit frischen und passend abgedrehten Klängen von diversen Indie-Bands, überdies gefallen witzige Jingles und eine passable deutsche Sprachausgabe.

Fazit

von David Stöckli
Weshalb trägt das Spiel eigentlich ’Amped’ im Namen? Im Grunde hat der Titel nicht mehr allzu viel mit den bisherigen Episoden der Xbox-Hitreihe zu tun. Das Snowboard-Game spielt sich flott, einfach und unbeschwert – ideal also für alle Genre-Neulinge. Zusammen mit der herrlich schrägen und witzigen Aufmachung sowie der gelungenen Spielbarkeit macht ’Amped 3’ richtig Spaß. Allerdings gehen die Neuerungen wohl auf Kosten altgedienter Snowboard-Profis, denen die Abkehr vom akkuraten Realismus nicht schmecken dürfte. Außerdem muss sich das Xbox-360-Debüt von ’Amped’ in puncto Technik und Modiauswahl einige Abzüge gefallen lassen. Trotzdem: Wer auf der neuen Konsole einen Wintersport-Vertreter sucht, kann beruhigt zu ’Amped 3’ greifen – und zwar nicht nur wegen des Mangels an entsprechenden Titeln.

Überblick

Pro

  • sehr einsteigerfreundlich
  • kultiger Soundtrack
  • großer Umfang
  • witzige Aufmachung …

Contra

  • … die nicht jedem Spieler gefallen dürften
  • für ’Amped’-Profis zu einfach
  • kein Online-Modus
  • unspektakuläre Grafik

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