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Preview - Ankh : Ankh

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Wenn Meckertante Ron Gilbert, immerhin Schöpfer der 'Monkey Island'-Reihe, sich in seinem Blog 'Grumpy Gamer' ausnahmsweise mal positiv über ein Spiel äußert, dann muss das schon etwas ganz Besonderes sein. So aber geschehen im Falle von 'Ankh', das Gilbert kürzlich lobend erwähnte. Ob der Altmeister mit seiner Einschätzung des deutschen Adventures recht behalten wird, konnten wir nun anhand einer Preview-Version genauer unter die Lupe nehmen.

So ein Ägypter hat es schon nicht leicht: Wollte sich der junge Assil mit seinen Freunden in einer alten Grabkammer doch nur mal ordentlich einen hinter die Binde kippen, sieht er sich plötzlich mit einem mysteriösen Todesfluch konfrontiert, den er möglichst schnell loswerden muss, um nicht das Zeitliche zu segnen. Hätte er doch bloß nie den Schlüssel zu der Grabkammer von seinem Vater geklaut. Der ist nun nämlich auch noch richtig sauer auf Assil und verordnet ihm zur Gesundung Hausarrest. Das wiederum passt Assil natürlich so gar nicht in den Kram, fürchtet er doch um sein Leben. Also nichts wie raus aus dem Elternhaus und ab zum Pharao, der als Einziger Assil von seinem Fluch befreien kann.

Klingt verrückt? Ist es auch: 'Ankh', das übrigens von der deutschen Spieleschmiede Deck 13 entwickelt wird, orientiert sich spürbar an Adventure-Klassikern wie 'Monkey Island' – nur nimmt es eben nicht Möchtegern-Piraten, sondern alte und junge Ägypter auf die Schippe. Ein unverbrauchtes, aber nicht unpopuläres Setting; man denke zum Beispiel an Asterix' beliebten Besuch bei Kleopatra. Ohnehin strahlt Ägypten mit seinen riesigen und zum Teil noch immer nicht gänzlich erforschten Pyramiden den Reiz des Geheimnisvollen aus, der für ein Adventure wie geschaffen ist.

The Westerner + Monkey Island

Spielerisch erinnert 'Ankh' auf den ersten Blick an Revistronics 'The Westerner', das im Vorjahr mit gemischten Gefühlen von den Spielern aufgenommen wurde. Ihr steuert den unfreiwilligen Helden Assil ganz herkömmlich mit der Maus per Point & Click durch echte 3D-Umgebungen. Kameraschwenks und -bewegungen sind sinnvoll in die teilweise recht großen Kulissen eingebunden. Mit einem Doppelklick rennt Assil, mit der linken Maustaste schaut er sich Gegenstände oder Personen an, mit der rechten interagiert er mit der Umgebung. Die gegenüber Veränderungen so scheuen Adventure-Fans werden sich also schnell heimisch fühlen. Einzig und allein das etwa lahme Tempo von Assil störte uns in der Preview-Version ein wenig – ein kleines 'Speed-up' wäre für die Vollversion wünschenswert.

Einen sehr guten Eindruck hinterließ bei uns vor allem das Rätseldesign: Wem 'Nibiru' zu leicht war oder wer bei 'Tony Tough' zu viel um die Ecke denken musste, wird sich bei 'Ankh' bestens zurechtfinden. Nahezu alle Rätsel scheinen sinnvoll in die Geschichte eingebunden und mit ein wenig Nachdenken gut lösbar zu sein, allerdings ist die Lösung nicht so offensichtlich, dass ihr nur langweilige Fußmärsche absolvieren und Items hin- und hertragen müsst. Vor allem die Komplexität der Aufgabenstellung weiß zu gefallen: Im ersten Kapitel von 'Ankh' ist es beispielsweise euer Ziel, den Palast des Pharaos zu betreten, was aber nicht geht, weil zwei Wachen euch den Weg versperren. Also müssen wir zunächst ihre Schwachstelle finden: Bearbeiten wir sie im Gespräch eine Weile, finden wir heraus, dass sich die beiden wahnsinnig vor Krokodilen fürchten. Ein echtes Krokodil anzulocken, könnte vielleicht ein wenig schmerzhaft werden, also basteln wir doch ein Kostüm, für das man mehrere Zutaten benötigt: Ein bisschen Haut, ein paar Zähne, einen Kopf. Wenn wir jetzt nur noch jemanden hätten, der das Ganze auch zusammenflicken kann ...

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