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Test - ASUS ROG Strix Radeon RX 580 O8G Gaming : Lohnt sich der Polaris-Grafikkarten-Refresh?

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Während alles auf die neue VEGA-Generation wartet, hat AMD seiner Polaris-Reihe zwischendurch einen Refresh spendiert. Großartig geändert hat sich nichts an den Karten, doch dank optimierter Fertigungsverfahren können die Chips nun mit höherer Taktung gefahren werden und sollen schlussendlich um die zehn Prozent mehr Leistung als ihre Vorgänger rauspusten. Wir haben uns zunächst um das neue Flaggschiff gekümmert, die Radeon RX 580, die uns als Strix-Variante von ASUS mit Werksübertaktung vorliegt.

Mit einem Preis von aktuell 319 Euro ist die ASUS ROG Strix Radeon RX 580 OG eine der teureren Varianten des Polaris-Refreshs und gleichzeitig der direkte Nachfolger der Radeon RX 480. Wie üblich kommt die Karte mit hauseigener Lüftung und Werksübertaktung daher. Rein preislich steht die RX 580 damit in direkter Konkurrenz zur GeForce GTX 1060 von NVIDIA, deren Modelle sich wie die RX 580 in einem Preisbereich von circa 260 bis 330 Euro bewegen. Zielpublikum der RX 580 sind Gamer, die bereits mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 liebäugeln oder starke Leistung unter 1.920 x 1.080 erwarten. Ob das passt, dazu später.

Kommen wir zunächst zur Karte selbst, denn die ASUS-Variante bringt einige Neuerungen gegenüber früheren Modellen des Herstellers mit. Am auffälligsten ist natürlich die Größe. Mit 29,8 x 13,4 x 5,25 cm ist die Karte ein ziemlicher Brummer, der mal eben zweieinhalb statt der früher üblichen zwei Slots belegt. Grund hierfür ist ein neues Kühlkonzept von ASUS, das dank Backplate und größeren Kühlkörpern um die 40 Prozent mehr Kühlfläche bieten will. Dazu zählt auch die neue MaxContact-Technologie, die für mehr Kontakt zwischen Chip und Kühlkörper sorgen soll. Des Weiteren ist die Strix Rx 580 mit drei großen WingBlade-Lüftern ausgestattet.

Damit ist schnell klar, dass die Karte trotz Werksübertaktung nicht ins Schwitzen kommen dürfte. Und in der Tat, selbst unter Volllast im OC-Modus war die Karte im Test nicht über 65 Grad zu bringen. Das ist extrem wenig und macht sogleich klar, dass in der Karte eine Menge Übertaktungspotenzial schlummert. Statt des Referenztakts von 1.340 MHz arbeitet die ASUS-Karte mit 1.360 MHz im Gaming-Modus, beziehungsweise 1.380 MHz im Boost-Modus, unterstützt von 8 GB GDDR5. Aufgrund der starken Kühlung dürften aber Taktraten von 1.450 MHz oder mehr durchaus im Rahmen des Möglichen liegen.

Der Preis ist allerdings ein höherer Stromverbrauch. Während die vorherige RX 480 noch mit 150 Watt auskam, ist die RX 580 mit 185 Watt angegeben. Unter Volllast zuzzelt die ASUS-Karte aber durchaus um die 220 Watt über ihren 8-Pin-Stromanschluss aus dem Netzteil. Ansonsten ist die Ausstattung keineswegs ungewöhnlich: Zwei DisplayPorts, zwei HDMI-Ports und auch der gute alte DVI-Anschluss fehlen nicht. AuraSync-RGB-Beleuchtung bekommt ihr mittlerweile ohnehin in so ziemlich allem, wo ASUS draufsteht.

Kommen wir nun zum Wesentlichen, nämlich der Leistung. Wie erwähnt, zielt die RX 580 auf Full-HD- und QHD-Gaming ab. Die Überraschungen halten sich in Grenzen. Wie zu erwarten war, schaufelt die RX 580 zwischen 10 und 15 Prozent mehr Leistung als ihre Vorgänger. Wer also bereits eine RX 480 im Rechner hat, findet wenig Gründe für ein Upgrade. Interessant wird es aber im Vergleich. Denn die RX 580 lässt ihren direkten Preiskonkurrenten, die GTX 1060, kräftig im Regen stehen und stellt bei QHD-Auflösung sogar eine ordentliche, wenn auch etwas schwächere Alternative zur rund 100 Euro teureren GTX 1070 dar. Wir haben mal die aktuellen Modelle der verschiedenen Varianten aus der ASUS-ROG-Strix-Reihe mit TimeSpy und Fire Strike Ultra verglichen:

Was die Spiele angeht, liefert die RX 580 eine makellose Vorstellung bei Full-HD-Auflösung. QHD-Auflösungen sind ebenfalls in den meisten Fällen kein Problem und mit leichtem Tweaking der Einstellungen mit lockeren 50 bis 60 fps Minimum spielbar. Für 4K reicht es natürlich nicht, dort ist weiterhin die GTX 1080 das Maß aller Dinge, anderes war aber auch nicht zu erwarten. Im High-End-Bereich wird es erst mit der kommenden VEGA-Reihe wieder spannend. Ein größeres Manko trat bei unserem Exemplar allerdings auf, nämlich ein unangenehmes Spulenfiepen bei größerer Auslastung. Das kann natürlich an unserem Muster gelegen haben, wir haben aber auch bei anderen Seiten schon Hinweise darauf gelesen. Nicht so schön.

Alles in allem ist die RX 580 eine gute Wahl, wenn ihr ein Budget von rund 300 Euro habt und ordentlich Leistung herauskitzeln wollt. Man darf gespannt sein, ob und wie NVIDIA auf den Polaris-Refresh reagiert, denn ausgehend vom direkten Preis müsste NVIDIA eigentlich ein wenig die Preise drosseln.

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