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Test - Blair Witch Vol. 1: Rustin Parr : Blair Witch Vol. 1: Rustin Parr

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Der Fall 'Rustin Parr'

Blair Witch Vol. 1: Rustin Parr
Nimmst du mich auf den Arm?

Habt ihr alle eure Angreifer ausgelöscht, ist das Training zu Ende, womit ihr euch um den obengenannten Fall kümmern könnt, der euch nach Burkittsville, Maryland führt, wo ihr, ohne vorerst eure wahre Identität zu enthüllen, mit den Ortsansässigen Kontakt aufnehmt. Dabei gebt ihr vor, auf der Suche nach eurer Nichte zu sein, deren spurloses Verschwinden im Zusammenhang mit Rustin Parr stehen soll. Nachdem ihr mit ein paar Anwohnern geredet und dabei zum Beispiel bei Gretchen zu Abend gegessen und dort mit dem Bibliothekar Bekanntschaft gemacht habt, bricht die Nacht über das entlegene Dorf herein, auf dem ein Fluch zu lasten scheint:
Erst kürzlich tauchte hier Rustin Parr auf und stellte sich auf das Versprechen der Hexe hin, danach nicht mehr in seinem Kopf herumzuspucken, der Polizei und gestand die an den sieben Kindern verübten Morde. Er führte die Polizei zu seinem Haus, wo sie auf Kyle traf, der als einziges Kind überlebt hatte und analog zum Film dazu gezwungen wurde, im Keller in der Ecke zu stehen, während das letzte Todesopfer hingerichtet wurde. Die Polizei stiess im Keller auf die Leichen der sieben Kinder, worauf Rustin Parr verhaftet und aufgrund der Aussage von Kyle Brody zum Tode durch Erhängen verurteilt wurde.

Diese Vorkommnisse erklären das merkwürdige Verhalten der Anwohner und die unheilschwangere Atmosphäre, die verstärkt zu nächtlicher Stunde in Burkittsville Einzug hält. Und so kommt es, dass bereits in der ersten Nacht, da ich mich ins Bett gelegt habe, etwas Ungeheuerliches geschieht. Etwas poltert an meine Badezimmertür und will nicht davon ablassen. Ich stehe also auf, bewaffne mich und öffne adrenalin-bepumpt die Türe. Uffh, niemand da! Hm, zur Sicherheit ziehe ich meine Waffe, betrete das Badezimmer und zünde meine Taschenlampe an. Auf einmal schiesst ein geisterhafte Erscheinung wie aus dem Nichts hervor und rennt an mir vorbei und durch die Zimmertür nach draussen: Der Schock sitzt tief. Nun gehe ich in die Nacht hinaus, wo es blitzt und donnert. Ich spüre mit Hilfe meines Spektralsensors das feinstoffliche Wesen auf, das ich eben in das Rathaus rennen sah. Ich folge ihm und trete in den Gefängnisraum ein, wo ich von hinten den Sheriff zu erkennen glaube. Nun gehe ich auf ihn zu und spreche ihn an. Die Kameraperspektive wechselt und zeigt sein Gesicht: Uah, er ist ein Zombie. Da heisst es, entweder ich oder er. Er, er muss sterben! Nach getaner Arbeit gehe ich wieder nach draussen und bemerke, dass es zu regnen angefangen hat.

Blair Witch Vol. 1: Rustin Parr
Hier habe ich meinen Blutrausch ausgelebt.

In der Folge scheint es sich herauszustellen, dass alle Ortsansässigen in Zombies verwandelt wurden und mich wie von Geisterhand geführt zu töten versuchen. Mein Adrenalinpegel senkt sich kaum, da mich wiederholt Untote überraschen und dabei zum
Beispiel plötzlich durch Fenster zu mir nach draussen springen. Das Ganze endet in einigen Massenschlachten, wobei ich, um mein Leben zu schützen, beispielsweise nicht davor zurückschrecke, meine Widersacher mit einem gezielten Schuss zu enthaupten oder sie mit einer Axt ihrer Arme zu entledigen. Achtung, wer von euch attackiert wird und zu Boden fällt, steht in vielen Fällen wieder auf. Vergewissert euch also davon, dass der Gegner tot ist, bevor ihr ihm den Rücken zukehrt.

Habt ihr im Blutrausch alle Anwohner umgebracht, taucht unverhofft ein Mädchen auf, das mit einem riesigen blut-umrandeten Loch im Bauch an euch vorbeirennt. In eurer Neugier folgt ihr dem Mädchen bis zur örtlichen Schule, wo sie der Pfarrer in Empfang nimmt. Ihr tretet an die beiden heran und wollt wissen, was sie von euch wollen. Der Pfarrer meint, sie seien euer Tod. Darauf stürmen Zombies auf euch zu, die ihr mit Leichtigkeit erschiesst. Ihr weitet eure Bluttaten aus und bettet auch den Pfarrer und das fahle Mädchen zur ewigen Ruhe. Es folgt die Ernüchterung: Die vermeintliche Zombies verwandeln sich in Menschen zurück. Spätestens jetzt habt ihr realisiert, dass ihr zur Mordbestie verkommen seid. Aber bevor ihr euch richtig besinnen könnt, nähert sich eine fremde Gestalt in schnellen Schritten und deckt euch mit Kugeln ein.

Wer war das? Seid ihr noch am Leben? Macht das alles Sinn? Fragen über Fragen, deren Antworten ich aus Spannungsgründen an dieser Stelle nicht preisgeben will. Ich will euch vielmehr dazu auffordern, selbst danach zu suchen.


Form und Funktion des Spiels

'Blair Witch Volume I: Rustin Parr" lässt sich über weite Strecken wie ein klassisches Adventure spielen, weshalb ihr euch auch automatisch wichtige Ereignisse und Gespräche notiert, Nachforschungen anstellt, Burkitsville und seine nähere Umgebung erkundet und Rätsel löst. Gewürzt wird das Ganze mit Action, die das Herz merklich schneller schlagen lässt.

Blair Witch Vol. 1: Rustin Parr
Oh Schreck, der Sheriff ist zum Zombie mutiert!

Ihr bewegt euch Bild für Bild durch vorgerenderte Hintergründe, wobei ihr in den Genuss von grafisch sehr schön anzusehenden und die Atmosphäre verdichtenden Schattenspielen, sich bewegenden Schaukeln und Schildern, aufgewirbelten Laub und am Boden aufprallenden Regentropfen kommt. Die Grafik-Engine, welche unverkennbar auf dem Spiel 'Nocturne' basiert, das wie 'Rustin Parr' bekanntlich auch aus dem Hause Terminal Reality stammt. Selbst die Steuerung wurde übernommen und einige Charaktere, die wir im Verlauf des Spiels antreffen, sind aus 'Nocturne' bekannt. Da könnte man den Entwicklern glatt einen Mangel an Originalität und Erfindungsgeist vorwerfen.

Nun, ich bin der Meinung, dass die Wiederverwendung bewährter Elemente durchaus Sinn machen kann, nur sollte der Bogen nicht überspannt werden und alles mögliche in ein neues Konzept übernommen werden. Das trifft auf 'Rustin Parr' zu. Weder hätte ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus 'Nocturne', noch das Wiederverwenden der umständlichen Steuerung sein müssen.

Nach dieser Kritik will ich das Review mit einem Lob versöhnlich zu Ende bringen: Die Naturgeräusche, akustischen Schockeffekte und die Vertonung der Stimmen usw. ergeben eine Geräuschkulisse, die der Spannung überaus zuträglich und qualitativ vom Feinsten ist. Dasselbe gilt für die Musik, die mal dezent im Hintergrund, mal kracherisch im Vordergrund agiert und dabei stets zum jeweiligen Geschehen passt.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Das Horror-Action-Adventure 'Blair Witch Project: Rustin Parr' unterstützt grafisch und akustisch nahezu perfekt den spannenden Spielablauf. Oft ertappte ich mich dabei, wie ich zusammenzuckte, als der Donner einsetzte oder wenn wie aus dem Nichts ein Zombie auftauchte. Als hartgesottener Horrorfreak war ich beinahe ein wenig erstaunt darüber, wie viele Schreckmomente ich während des Spielens erlebte. Bei all den guten Attributen, die von 'Nocturne' übernommen worden sind, hätte doch wenigstens eine Modifikationen an der Steuerung vorgenommen werden sollen, um sie weniger umständlich und das Anvisieren des Gegners benutzerfreundlicher zu gestalten. Auch die Charaktere von 'Nocturne' hätten meines Erachtens in 'Rustin Parr' nicht auftreten müssen. Diese eben angeführten Negativpunkte fallen nicht allzu schwer ins Gewicht, so dass ich euch 'Rustin Parr' empfehlen kann.

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