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Preview - Command & Conquer: Renegade : Command & Conquer: Renegade

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Command & Conquer: Renegade
Nick 'Havoc' Parker im Portrait.

Ein abwechslungsreiches Waffenarsenal kann nicht schaden, denn auch bei den Gegnern ist Abwechslung angesagt. Neben verschiedenen Infanterie-Typen bekommt ihr es auch mit Fahrzeugen wie Panzern, Truppentransportern oder Kampfhubschraubern zu tun. Auch verfügen einige Einheiten der Gegner über Immunitäten, so könnt ihr es euch sparen, einen 'Chem Warrior' oder einen Mutanten mit dem 'Chem-Sprayer' anzugreifen und der 'Flamethrower' lacht nur darüber, wenn ihr ihn mit dem Flammenwerfer grillen wollt. Auch die unterschiedlichen Panzerungen von Fahrzeugen, aber auch Soldaten, machen immer wieder mal einen Waffenwechsel notwendig. Sparen tut jedenfalls Not, sonst kann es passieren, dass ihr auf einmal mit einer schlaffen 'Automatic Rifle' vor drei Panzern steht und euch sehnlichst wünscht, ihr hättet euren Raketenwerfer nicht schon vorher leergeschossen. Gelegentlich bekommt ihr es auch mal mit einem Boss-Gegner zu tun, dann allerdings werdet ihr richtig gefordert, denn zum einen sind diese meist nicht allein, zum anderen sind sie unter Umständen nur mit bestimmten Waffen zu erledigen. Eine Trefferanzeige über dem Kopf der Gegner zeigt jeweils an, wie viel er noch einstecken kann.

Mitunter seid ihr übrigens nicht allein unterwegs. In vielen Teilen der Missionen werdet ihr von GDI-Soldaten begleitet, bzw. unterstützt und auch deren Fahrzeuge stehen euch schussgewaltig zur Seite. Das und die Tatsache, dass immer wieder Helikopter über euren Köpfen langbrummen, Fallschirmspringer landen und der Funkverkehr kaum Ruhe gibt, sorgt für ein angenehmes Schlachtfeld-Ambiente, welches gut zur Spannung der Missionen beiträgt. In einer Mission kämpft ihr euch beispielsweise durch eine Altstadt, wo immer wieder Widerstandskämpfer versuchen, ebenfalls gegen die Truppen der NOD anzugehen. Insgesamt entpuppt sich die Atmosphäre auch als eine der Stärken des Spieles, abgesehen von der etwas zu bunten Grafik.

Taktische Elemente?
Der Schwierigkeitsgrad des Spieles ist recht moderat, zumal einige der Gegner sich noch ziemlich dämlich anstellen - hier dürfte Westwood noch am optimieren sein. Die drei Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich vor allem dadurch, dass ihr über geringere maximale Treffer- und Rüstungspunkte verfügt und zudem seltener Waffen und Medipacks findet. Die Zahl und Intelligenz der Gegner bleibt gleich. Diese Mangelerscheinungen sorgen allerdings dafür, dass ihr bei steigendem Schwierigkeitsgrad etwas geschickter an die Sache herangehen müsst. Könnt ihr euch im einfachen Grad noch verhältnismäßig sorglos durch die Level schießen, wird im schwierigsten Grad etwas mehr verlangt, wie das Anschleichen und schnelle Erledigen von Gegnern aus der Distanz. Generell steht es euch natürlich immer frei, ob ihr rabiat oder eher verhalten vorgeht, außer die Situation gibt euch keine andere Möglichkeit. Echte Taktik ist allerdings nicht unbedingt gefragt, außer der richtigen Wahl der Waffe zur rechten Zeit und zum passenden Gegner. Taktische Finessen beschränken sich meist auf das schnelle Töten von Offizieren, damit diese keine Verstärkung rufen, die schnelle Zerstörung von Helipads, damit ihr Ruhe vor Hubschraubern habt und ähnliche Kleinigkeiten, die ihr aber recht schnell herausbekommen werdet. Vor allem der Einsatz von Sprengsätzen kann richtig Spaß machen.

Command & Conquer: Renegade
Alle Waffen auf einen Blick im Auswahlmenu.

Die Level und auch die Missionen sind zwar weitgehend linear, aber damit ihr immer den Überblick habt und auch noch was lernt, gibt es mit dem EVA genannten Computer, den Havoc mit sich herumschleppt, ein praktisches Tool. Dort nämlich könnt ihr euch über die offenen und erledigten Missionen schlau machen. Zudem verfügt das Teil über einen Radar, auf dem Gegner aber auch Missionsziele angezeigt werden. Hinzu kommt eine Map, sowie Informationen über Waffen, Gebäude, Charaktere und Fahrzeuge. Des weiteren könnt ihr von dort aus jederzeit euren Spielstand abspeichern.

Nach Abschluss einer Mission bekommt ihr übrigens noch eine Auswertung. Dort werden die erreichten Ziele, die Treffer und ähnliches statistisch aufbereitet, was letztendlich in Auszeichnungen für Havoc ausufert. Damit könnt ihr zwar wenig anfangen, ist aber immerhin besser als ein profanes 'Mission accomplished'.

Grafik, Sound und was noch zu tun ist
Westwood hat dem Spiel eine eigens entwickelte 3D-Engine spendiert. Diese kommt erfreulicherweise ohne Nachladezeiten mit umfangreichen Außen-Arealen ebenso klar, wir mit dem Inneren von Gebäuden, wobei auch der Wechsel zwischen beiden Typen fließend vonstatten geht. Der Detailgrad der Grafik und auch die Qualität der Texturen kann dabei allerdings über weite Strecken den aktuellen Spielen des Genres wie 'Return to Castle Wolfenstein' nicht das Wasser reichen. Speziell bei den Fahrzeugen und Gebäuden wurde offenbar doch kräftig an den Polygonen gespart, um die Performance nicht zu sehr nach oben zu treiben. Immer werden dafür nette Wetter- und Lichteffekte geboten, speziell die Explosionen sind sehenswert. Highlight sind die über weite Strecken sehr gut gelungenen Animationen der Computergegner. An verschiedenen Stellen des Spieles werden euch Zwischensequenzen spendiert. Einige wenige kurze Sequenzen werden in der Game-Engine dargestellt, umfangreichere Sequenzen kommen als Renderfilme daher, wobei allerdings die etwas klotzigen Polygon-Figuren aus der Game-Engine verwendet werden.

Einen gelungeneren Eindruck macht der Sound des Spieles. Die Waffen und Fahrzeuggeräusche klingen fett und wuchtig, treibende Musik untermalt das Action-Gewitter. Havoc quittiert jeden Funkspruch mit markigen Kommentaren und passender Stimme. Lediglich die Gegner klingen oftmals, als hätten sie ihren Stimmbruch noch vor sich und geben nur ein quietschiges 'I'm hit' von sich. Etwas gelungener klingen da schon die Gespräche und der Funkverkehr, die Havoc ab und zu aufschnappt.

Command & Conquer: Renegade
Auswertung der erfüllten Mission.

Zum technischen Stand kann man sagen, dass die Version schon recht stabil lief. Abstürze kamen nur sporadisch vor, ab und an blieb Havoc oder sein Fahrzeug allerdings noch hängen. Die Performance geht stellenweise noch kräftig in die Knie, zumindest auf dem 900er Testrechner lief die Sache teilweise noch recht hakelig. Bis zum Release vergeht allerdings noch einiges an Zeit, welche Westwood sicher noch zum Tuning der Performance nutzen wird.

Gleiches gilt für die KI der Gegner. Die KI erscheint weitestgehend gescriptet, die Gegner tauchen beim nochmaligen Spielen immer an den gleichen Stellen auf und sie reagieren auch nach bestimmten Mustern, die schnell nachvollziehbar sind. Zwar stellen sich viele der Gegner gar nicht mal so doof an, rufen Verstärkung, greifen gestaffelt an oder pirschen sich an. Zu oft kommt es allerdings vor, dass ihr zwei oder drei dicht beieinanderstehende Soldaten gemütlich nacheinander mit der Sniper ausknipsen könnt, ohne dass die anderen reagieren oder in Deckung gehen. Auch hier ist bis zum Release noch einiges zu tun.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Im Großen und Ganzen kommt man nicht umhin zu sagen, dass der Ausflug des 'C&C'-Universums in die Shooter-Gefilde ziemlich gut gelungen ist. Grafisch haut einen das Spiel zwar nicht unbedingt aus den Schuhen, mir persönlich ist die Sache auch etwas zu bunt ausgefallen. Dafür spricht der Singleplayer-Modus mit seinen elf wirklich gelungenen Missionen eine deutliche Sprache und kann durchaus überzeugen, sieht man von der noch etwas schwächelnden KI ab. Die Spielzeit geht mit rund 20-25 Stunden auch noch in Ordnung. Wenn der Multiplayer-Modus ebenso überzeugend umgesetzt wird, was wir im Rahmen des Betatestes in Kürze feststellen werden, dann deuten alle Zeichen auf einen zumindest kurzfristigen Platz in den oberen Rängen der Verkaufscharts, zumal das Spiel-Universum unter Umständen auch den einen oder anderen Echtzeit-Strategen an die Waffe locken wird. Ob sich das Spiel allerdings auf lange Sicht gegen Highclass-Shooter wie 'Return to Castle Wolfenstein' oder die kommenden 'Unreal 2' und 'Medal of Honor: Allied Assault' durchsetzen kann, wage ich mal kräftig anzuzweifeln.  

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