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Test - Dark Reign 2 : Dark Reign 2

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Einigen unter euch wird der Titel "Dark Reign" sicherlich etwas sagen. Genau, bei diesem Spiel handelt es sich um die Fortsetzung des Echtzeit-Strategiespiels von Activision, das vor einiger Zeit erschienen ist. Damals war die Welt noch flach und isometrisch, was sich aber mit "Dark Reign 2" deutlich ändern sollte: Das Spiel präsentiert sich in 3D-beschleunigtem Gewand, ähnlich wie Topwares "Earth 2150" oder "Battlezone 2".

Grafisch ist das Spiel sehr schön geraten: Ihr bekommt hier abwechslungsreiche Landschaften präsentiert, genauso wie recht sehenswerte Lichteffekte und reflektierendes Wasser. Ebenfalls komme im Spiel auch nette Wettereffekte wie auch der Tag- und Nachtwechsel zum Zug. Allerdings muss man sagen, dass sich das Spiel in Sachen Grafik trotz dessen nicht allzu sehr von den momentan im Handel befindlichen Konkurrenztiteln abhebt. Was einen deutlichen Vorteil gegenüber anderen Spielen dieser Art darstellt, ist die sehr übersichtliche Handhabung der Kamera: Es sind fixe Kamerapositionen eingestellt, wie z. B. eine Draufsicht oder der Schulterblick, welche euch im Eifer des Gefechts meist die Übersicht erhalten. Die Kamera lässt sich auch frei rotieren und per Tastendruck immer wieder auf ihre Grundpositionen bringen.

Die Soundeffekte sind genre-typisch: Nette Explosionen und ähnliche Kampfgeräusche, die ebenfalls ganz nett umgesetzt wurden.

Die Sprachausgabe im Spiel allerdings, wenn man den Einheiten Befehle gibt, ist nicht so gut geraten: Man scheint bei Activision bzw. Pandemic an Sprach-Samples gespart zu haben, wodurch sich die Sprecher ständig wiederholen, was auf Dauer recht nervig sein kann. Zudem haben einige Sprecher teilweise einen etwas zu heroischen Unterton, was etwas lächerlich wirkt. Der Sprecher der Vollstrecker-Einheit zum Beispiel könnte durchaus auch irgendeinen Superhelden synchronisieren.

Das Interface des Spiels ist eigentlich nicht schlecht geraten. Es ist im Allgemeinen recht aufgeräumt und übersichtlich, allerdings ist das Baumenü etwas problematisch gestaltet: Die einzelnen Icons sind bei höheren Auflösungen sehr klein geworden und auf den ersten Blick teilweise schwer zuzuordnen. Dies kann während einer hitzigen Schlacht schon mal Folgen haben.

Allerdings werdet ihr in einem Kampf möglicherweise andere Probleme haben, nämlich das etwas verkorkste Pathing und die KD (künstliche Dummheit) der eigenen Einheiten. Speziell wenn mal eine Menge der eigenen Jungs auf dem Bildschirm ist, möchte man am liebsten losheulen: Panzer, Infanteristen und andere militärische Vehikel fahren und laufen aufeinander zu, suchen einen Weg an dem Anderen vorbei, was sie teilweise auch schaffen. Allerdings brauchen sie für diese Prozedur hin und wieder sehr lange, was manchmal durchaus entscheidend sein kann. Speziell bei Baufahrzeugen habe ich beobachtet, dass diese dann teilweise einfach resignierend stehen bleiben, anstatt einen Weg zu ihrem Zielpunkt zu suchen. Dies kann sehr ärgerlich sein, wenn dort etwas schnell gebaut werden soll.

Die KI ist besonders frustrierend, wenn es darum geht, die eigenen Einheiten anzuhalten: Die eigenen Truppen scheinen von Grund auf extrem blutrünstige Berserker zu sein, denn nur so ist es zu erklären, dass sie trotz wiederholtem Drücken der Stopptaste versuchen, jeden Feind in ihrem Sichtfeld auszuradieren. Zwar bleiben die Einheiten beim Erhalt des Stoppbefehls einen Moment lang stehen, aber nur um sich kurz darauf wieder auf den Gegner zu stürzen.

Dieses "Berserkertum" kann auch zu diversen Wutausbrüchen führen, wenn es darum geht, ein bestimmtes Fahrzeug zu bewachen. So habe ich bei einer Mission versucht, ein Baufahrzeug auf seinem Weg zu eskortieren. Als sich feindliche Fahrzeuge und Infanteristen aus mehreren Richtungen ins Sichtfeld der Wächter bewegten, liessen diese ihren Schützling stehen und rasten davon, um sich in den Kampf zu stürzen. Was dann mit dem zu bewachenden Fahrzeug passiert ist, könnt ihr euch ja sicherlich denken ...

Dafür ist der Aufbau der Mission recht ansprechend und intelligent herausgekommen: Es finden zumeist mehrere Missionen auf einer Karte statt, welche aufeinander aufbauen. Auf einer Karte ist es zum Beispiel euer Ziel, einem gefangenen Priester zu folgen, um zu einem beschädigten Labor zu kommen. Nachdem dieser die eigenen Truppen abgehängt hat, wird euch klar, dass die feindliche Verteidigung vorerst unüberwindbar ist. Also besteht logischerweise euer nächster Auftrag darin, einen Weg zu finden, um diese Verteidigung auszuschalten. Wenn ihr dann zum Labor kommt, findet ihr ein technologisches Artefakt, welches ihr nun sicher zum Abholpunkt bringen müsst. Durch dieses gute Missionsdesign entsteht natürlich eine gewisse Motivation.

Ebenfalls sehr positv für den Spielfluss ist die relativ schnelle Produktion von Einheiten. Genügend Ressourcen vorausgesetzt, läuft das Herstellen von Einheiten und Gebäuden recht flott ab. Allerdings sind die Ressourcen, hier Taelon genannt, oft recht sparsam verteilt, was sich aber auf die allgemeine Balance des Spiels nicht unbedingt negativ auswirkt. Das macht das Sichern von Taelon-Quellen und den Transporten zu einem wichtigen Bestandteil des Spiels. Ansonsten läuft die Produktion ähnlich ab wie bei anderen Spielen dieser Art: So schnell wie möglich so viele Einheiten wie möglich aufbauen und den Gegner überrennen. Dies zeigt sich vor allem im Soforteinsatz-Modus besonders deutlich.

Die im Spiel vorhandenen Fehler trüben leider diese aufkeimende Motivation. Bei mir stürzte das Spiel recht oft nach einer gewissen Zeit ab.

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Spieltechnisch unterscheidet sich "Dark Reign 2" nicht besonders von seinen Konkurrenten: Es geht immer noch darum, seine Basis so schnell wie möglich aufzubauen, die Einheitenproduktion voranzutreiben und dann die Mission zu erfüllen. Diese beinhaltet zwar nicht immer die Auslöschung der Gegner, aber trotz allem zählt oft nur die "Firepower". Die Grafik ist zwar ziemlich gut, allerdings nicht herausragend, wodurch das Spiel auch nicht aus der Masse herausgehoben wird. Die Story ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, das heisst das genre-typische Endzeitszenario. Wer Echzeit-Strategiespiele dieser Art allerdings mag, sollte sich "Dark Reign 2" trotzdem zulegen. Für Fans des Genres ist das Spiel fast uneingeschränkt empfehlenswert: Diese werden sich allerdings ebenfalls mit dem missglückten Pathing und der angeschrägten KI herumschlagen müssen.

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