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Test - Deus Ex: Human Revolution : Die hässliche Enkelin

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  • X360
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Ab und zu gibt es diese bahnbrechenden Spiele. Die Art von Spielen, die Aspekte einführen, die noch Jahre danach zum Standard gehören. Bei Deus Ex war das der Fall, vor allem wenn es um Entscheidungs- und Bewegungsfreiheit geht. In diesen Bereichen war der Shooter-Rollenspiel-Mix seiner Zeit weit voraus. Der Nachfolger hingegen war zwar kein schlechtes Spiel, aber eben irgendwie kein richtiges Deus Ex. Nun versucht sich Eidos Montreal am dritten Teil der Reihe, der sich stark am Ur-Deus-Ex orientieren soll und einige Jahre vor seinen Vorgängern spielt. Begleiten wir also Adam Jensen durch die gar nicht so ganz ferne Zukunft und hoffen das Beste.

Besagter Adam Jensen hat sich sein Leben sicherlich anders vorgestellt. Nach einem dubiosen Vorfall wird der Ex-Cop aus seinem SWAT geworfen und verdingt sich bei Sarif Industries in Detroit als Sicherheitsoffizier. Kein leichter Job, denn die Firma, die sich der Aufwertung von Menschen mittels Implantaten und Augmentierungen widmet, hat viele Feinde, allen voran die Puristen, die jeglichen Eingriff in den menschlichen Körper als Riesensauerei empfinden. Für Sarif und seine Angestellten hingegen ist das der nächste Schritt der Evolution – von der Heilung von Invaliden bis hin zur Nutzung des gesamten menschlichen Potenzials. Warum auch nicht, 2027 liegt schließlich weit genug in der Zukunft. Grund zu Kontroversen bieten die neuen technischen Errungenschaften aber auf jeden Fall.

Kurz vor der Abreise nach Washington zur Präsentation neuer Technologien kommt es zu einem Vorfall in den Laboren des Unternehmens. Offenbar augmentierte Söldner stürmen die Hütte. Von den Wissenschaftlern des Unternehmens, darunter Megan Reed, Jensens Ex-Freundin, bleiben nur bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Leichen übrig. Adam selbst wird schwer verletzt und ringt mit dem Tode. Nur durch Augmentierungen kann Adam gerettet werden und tritt sechs Monate später den Dienst wieder an, während der Angriff nie ganz aufgeklärt werden konnte. Kaum ist Jensen wieder im Dienst, kommt es erneut zu einem Vorfall. Angebliche Puristen stürmen eine Fabrikationsanlage. Jensen soll die Forschungsdaten einer geheimen Waffe bergen, doch dabei stößt er auf einen augmentierten Gegner. Das passt gar nicht so recht zusammen und Jensen nimmt die Ermittlungen auf.

Starke Geschichte

Dabei stößt er auf eine ganze Menge Ungereimtheiten, die ihn vom heimischen Detroit unter anderem nach Hengsha in China befördern. Und nicht nur der Überfall birgt Seltsamkeiten, auch innerhalb der Firma scheint einiges nicht im Lot zu sein und selbst der Angriff vor einem halben Jahr weist einige Aspekte auf, die auf wesentlich tiefer gehende Ereignisse hindeuten. Deus Ex: Human Revolution hat eine Stärke, und das ist die facettenreiche und spannende Geschichte, bei der man eigentlich permanent wissen und erfahren möchte, was da vor sich geht, wer gut ist und wer böse. Die beiden großen und weitgehend frei begehbaren Städte dienen dabei als Zentrum für die Aktivitäten von Adam.

Deus Ex: Human Revolution - Video Review
Deus Ex gehört zu den besten Spielen aller Zeiten. Doch kann das neue Deus Ex: Human Revolution die großen Erwartungen erfüllen.

Die Hauptgeschichte wird zusätzlich garniert mit verschiedenen Nebenmissionen, die sich teils aus den Ereignissen, teils aber auch in den Zentren mehr oder minder durch Zufall ergeben. So möchte Megans Mutter wissen, ob bei der Untersuchung des ersten Angriffs alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Oder eine Hure in Hengsha bittet um Hilfe gegen ihre rabiaten Zuhälter. An anderer Stelle werdet ihr eingesetzt, um zwei Gangs in Detroit gegeneinander auszuspielen. Das macht durchaus Laune, zumal der Ausgang der Nebenmissionen nicht linear ist und im späteren Spielverlauf schon mal für Überraschungen sorgen kann. Praktisch sind die Nebenmissionen allemal, denn sie bringen zusätzliche Erfahrungspunkte und Bares. Außerdem sind sie gut in die Geschichte eingewoben und bieten viele Hintergrundinformationen. Ein paar mehr Nebenmissionen hätten es allerdings ruhig sein können, um den beiden Zentren etwas mehr Leben zu verleihen.

Heldenbaukasten

Credits und Erfahrungspunkte fließen in die Weiterentwicklung von Adam Jensen, denn dank der Erfahrungspunkte und des Geldes gelangt ihr zu so genannten Praxis-Kits. Die wiederum beinhalten Upgrades eurer Augmentierungen, die wiederum verschiedene Spielweisen begünstigen. Was ihr upgradet, ist ganz euch überlassen, Möglichkeiten gibt es genug. So könnt ihr eure Errungenschaften in Verbesserungen des Hackens, mehr Stärke, mehr Widerstand oder andere körperliche Fähigkeiten, wie beispielsweise das Durchbrechen maroder Wände oder ein vergrößertes Inventar investieren. Oder in praktische Schleichhilfen, wie ein Tarnfeld oder schlicht leisere Bewegungen. Einige Augmentierungen sind allerdings auch schlichtweg überflüssig, da sie im Spiel kaum sinnvoll eingesetzt werden können. >>

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