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Test - Diablo III: Reaper of Souls : Komplettrenovierung

  • PC
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So lange musste wohl noch kein Spiel aus dem Hause Blizzard beim Kunden reifen. Zwar konnte Diablo III auf dem PC reichlich Exemplare an den Mann bringen, doch es mangelte nicht an Kritik. Das Echtgeld-Auktionshaus und das verhunzte Lootsystem sowie einige andere Dinge trieben die Spieler auf die Barrikaden. Da musste erst die Konsolenversion herhalten, um festzustellen, wie es besser geht. Vieles davon fließt neben weiterer Neuerungen in die Erweiterung Reaper of Souls ein, die allerdings noch mehr als Updates mit sich bringt.

Einige der Überarbeitungen fanden bereits vor der Veröffentlichung der Erweiterung mittels Updates ihren Weg ins Spiel. So wurde das Auktionshaus endlich zu den Akten gelegt und ein quasi komplett neues Lootsystem ins Spiel verfrachtet. Das kam bei vielen Spielern schon im Vorfeld gut an, konnten sie doch nun endlich vernünftige Ausrüstung sammeln und somit Erfolgserlebnisse verzeichnen. Des weiteren wurden die bisherigen Schwierigkeitsgrade zu den Akten gelegt, ebenso wie das lästige Durchspielen der Kampagne auf allen Stufen.

Diablo III: Reaper of Souls - Das Ende ist nah Trailer (dt.)
Den aktuellen Trailer zum Diablo-III-Add-on gibt es bei uns ab sofort auch in der deutschen Fassung.

Schon von Beginn an könnt ihr höhere Schwierigkeiten mit einem neuen Charakter direkt ansteuern, bis hin zur obersten Stufe „Qual“, die mit sechs einstellbaren Parametern nebst diverser Boni für Gold, Erfahrung oder einer höheren Chance auf wertvolle Gegenstände glänzt. Weiterhin schon im Vorfeld umgesetzt: die „Verfluchten Kisten“, die sich erst nach Erledigung einer Aufgabe öffnen, sowie das neue Paragon-System, bei dem ihr nun selbst Punkte in bestimmte Aufwertungen aus vier Kategorien stecken könnt, wie beispielsweise schnellere Regeneration, höhere Geschwindigkeit und vieles mehr.

Auf nach Westmark

Was bleibt da noch für die eigentliche Erweiterung? Einiges, immerhin gibt es einen kompletten neuen Akt, eine zusätzliche Charakterklasse und den neuen Abenteuermodus. Eins nach dem anderen. Beginnen wir mit dem neuen fünften Akt. Selbiger führt euch nach dem Ableben von Diablo in die Westmark der Spielwelt. Dort treibt der Engel des Todes, genannt Malthael, sein Unwesen und versucht, dank eines eingeschmuggelten Schwarzen Seelensteins die Herrschaft über Sanktuarium zu erlangen und den Kampf zwischen Gut und Böse endgültig zu entscheiden. Unser Held wird natürlich zu Hilfe gerufen und stellt sich allerlei neuen Gegnern, bis er am Ende gegen Malthael antreten muss – übrigens ein ganz netter Endkampf.

Der fünfte Akt ist zwar nicht wahnsinnig umfangreich und kann in zwei bis drei Stunden bewältigt werden, bietet aber hübsche und abwechslungsreiche Umgebungen, von den Straßen von Westmark über Schlachtfelder und Sümpfe bis zur Festung des Wahnsinns. Die Grundstimmung wirkt ein wenig düsterer als die des Hauptspiels, was den Nörglern an der eigentlich gar nicht so kunterbunten Grafik entgegenkommen dürfte. Es gibt ein ordentliches Paket an netten Bossen, dazu einige interessant gestaltete Abschnitte und nicht zuletzt auch spürbar mehr Neben-Dungeons als in den anderen Akten. So vergeht die Zeit wie im Fluge, auch wenn kein allzu großes Kino geboten wird. Auf jeden Fall eine schöne Ergänzung für die Spieler, die endlich mal andere Umgebungen sehen wollen. Erwähnenswert: bei der Musikuntermalung des fünften Aktes hat sich Blizzard selbst übertroffen. Die Klänge, die dort unseren Ohren schmeicheln, sind einfach Klasse.

Flegel der Heiligkeit

Ebenfalls neu ist die Charakterklasse des Kreuzritters. Der ähnelt auf den ersten Blick ein wenig dem Paladin aus früheren Zeiten, spielt sich aber doch letztendlich anders. Als Nahkämpfer mit Flegel und speziellem, klassenspezifischem Schild steht er mitten im Gedränge, kann aber seine heiligen Kräfte auch auf mittlere Distanz einsetzen oder einfach mal den Schild in die Menge feuern. Ergänzend gibt es einige Fertigkeiten, mit denen der Kreuzritter seinen Mitspielern Gutes tun kann, wie erhöhten Widerstand gegen Schaden oder Verbesserung der Gesundheitsregeneration. Als Ressource dient Zorn, den ihr durch bestimmte Schläge auffüllt, um damit unter anderem die Heiligzauber abzufeuern.>>

Der Kreuzritter ergibt mit starker Verteidigung und mittlerem Schaden eine sehr robuste Klasse, die einiges einstecken kann und dabei mit etwas Geduld und Spucke auch größere Gegnergruppen oder harte Bosse zu Monstermett verarbeitet. Im Gruppenspiel dürfte er damit vor allem die Rolle des Tanks erfüllen, zumal eine Provozieren-Fertigkeit für das Interesse der Monster sorgen kann. Schade nur, dass der Kreuzritter insgesamt zu wenig originell und etwas altbacken wirkt. Wir hatten uns ein wenig mehr Kreativität bei einer neuen Charakterklasse erhofft. Klassen wie Hexendoktor, Nekromant oder Druide fanden wir im Großen und Ganzen spannender und unterhaltsamer. Aber immerhin, der Kreuzritter spielt sich gut und flüssig und passt auch von seinem Hintergrund her gut ins Portfolio.

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