Test - Micky Epic: Die Macht der 2 : Arme Maus

Mit etwas Verspätung ist Micky Epic: Die Macht der 2 jetzt auch für die Wii U erhältlich. Es stellt sich dabei natürlich die Frage, ob das Jump 'n' Run von der Technik der neuen Konsole profitiert oder weiterhin im Mittelmaß versinkt, wie es unser Testbericht im Dezember des vergangenen Jahres enthüllte. Wir haben die Antwort für euch.

Vor drei Monaten hatten wir uns das Jump 'n' Run Micky Epic: Die Macht der 2 für die Wii und die Xbox 360 genauer angesehen. Damals fiel unser Fazit nicht so positiv aus, wie es manch ein Fan im Vorfeld vielleicht angenommen hatte. Das austauschbare Level-Design, der etwas misslungene Oswald-Faktor sowie die geringe Herausforderung der Rätsel haben einen etwas faden Beigeschmack hinterlassen – obwohl Micky Epic: Die Macht der 2 unterm Strich kein schlechtes Spiel war. Bei der Umsetzung auf die Wii U gab es demnach genügend Potenzial für Verbesserungen, vor allem wenn man die technischen Möglichkeiten betrachtet, wie zum Beispiel das einzigartige GamePad.

Das kennen wir doch schon

Eines können wir an dieser Stelle gleich vorwegnehmen: Micky Epic: Die Macht der 2 ist auf der Wii U genau dasselbe Spiel wie auf den anderen Konsolen – zumindest inhaltlich. Echte Neuerungen werdet ihr vergeblich suchen, was prinzipiell aber nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss. Somit dreht sich in diesem Abenteuer auch auf Nintendos neuester Konsole alles um Mickys Reise in die mysteriösen Wastelands, wo zahlreiche Erdbeben das Leben der Bewohner bedrohen. Micky schnappt sich kurzerhand erneut den Zauberpinsel seines Meisters und eilt den Freunden zur Hilfe.

Das Spielprinzip bleibt im Vergleich zum Vorgänger unberührt: Mithilfe des Pinsels manipuliert ihr Objekte, geht auf Feinde los oder zaubert Plattformen hervor, die euch zuvor unerreichbare Regionen eröffnen. Euch zur Seite steht der niedliche Hase Oswald, der ebenfalls über besondere Fähigkeiten verfügt, etwa das Verschießen von Stromschlägen. Spielt ihr alleine, übernimmt die KI die Kontrolle von Oswald. Das klappt zwar prinzipiell recht gut, raubt euch jedoch gleichzeitig die Kontrolle – und somit auch einiges vom Reiz des Duos. Nur im kooperativen Modus mit einem Freund könnt ihr den Hasen aktiv steuern.

Stockendes Abenteuer auf der Wii U

Auch sonst bekommt ihr die von den anderen Versionen des Spiels bekannte Kost geboten – inklusive aller Stärken und leider auch der Schwächen. Die Hüpfeinlagen sind allesamt recht nett gemacht, ebenso die Rätsel. Allerdings mangelt es an echten Herausforderungen und das Level-Design wirkt trotz einiger hübscher Schauplätze austauschbar. Es fehlen schlicht die echten Höhepunkte.

Und was ist bei der Wii U nun anders? Da wäre einerseits die Steuerung per GamePad. Auf dem Touchscreen werden euch beispielsweise eine Karte und spezielle Hotkeys angezeigt, die sich im Spielgeschehen als relativ nützlich erweisen – mehr aber auch nicht. Zudem ist es doof, dass im Mehrspielermodus nur der zweite Spieler die Wiimote-Nunchuck-Kombination verwenden darf, da sich die Steuerung per GamePad mitunter etwas träge anfühlt.

Hinzu kommen einige technische Probleme. Einerseits punktet Micky Epic: Die Macht der 2 auf der Wii U mit schicker HD-Auflösung. Andererseits wurden keine weiteren Verbesserungen an der Optik vorgenommen, sodass alles wie eine schnell abgehandelte Portierung ohne Liebe zum Detail wirkt. Unverständlich erscheinen uns auch die teilweise heftigen Ruckler, die gemeinsam mit der trägen GamePad-Steuerung zu einigen frustrierenden Momenten führen können. An einer zu geringen Leistungsfähigkeit der Wii U kann das eigentlich nicht liegen.

Fazit

von André Linken

Auch auf der Wii U ist Micky Epic: Die Macht der 2 nicht der erhoffte Hit geworden. Die prinzipiell netten Hüpf- und Rätseleinlagen haben im Vergleich zum Vorgänger etwas von ihrem Charme verloren – wie eigentlich auch das gesamte Spielgeschehen. Zudem ist es doof, dass man als Solospieler auf Micky als spielbaren Charakter beschränkt ist. Im Mehrspielermodus kommt etwas mehr Spaß auf. Leider wirkt die Wii-U-Version wie eine schnell abgehandelte Portierung, die zudem mit technischen Problemen zu kämpfen hat. Es ist wahrlich kein schlechtes Spiel, aber eben auch nicht das erhoffte Glanzstück.

Überblick

Pro

• schöne Präsentation
• immerhin ein paar unterschiedliche Lösungswege
• gelungener Koop-Modus

Contra

• Frischefaktor des Vorgängers nahezu verflogen
• größtenteils uninspiriertes Level-Design
• Solospieler müssen mit Micky spielen
• GamePad-Steuerung auf Wii U fühlt sich schlechter an als das Wiimote-Original