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Test - Dragon Quest Monsters: Joker 2 : Konkurrenz für Pokémon

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Pokémon ist nicht ohne Grund eine der wichtigsten wirtschaftlichen Säulen von Nintendo: Die Serie verkauft sich im Osten wie im Westen hervorragend und hat fast schon ein eigenes Genre begründet: Monstersammelspiele – oder so ähnlich. Einen festen Begriff dafür gibt es bis dato zwar noch nicht, dafür wächst aber die Anzahl seiner Vertreter. Dragon Quest Monsters gehörte zu den ersten Spielserien, die dem Nintendo-Titanen Konkurrenz machen wollten. Seit 1998 besteht die Spin-off-Reihe der Dragon-Quest-Marke bereits und mit Dragon Quest Monsters: Joker 2 hat es nun auch der zweite NDS-Ableger nach Europa geschafft. Wir haben für euch überprüft, ob der Titel es mit Pokémon aufnehmen kann.

Die Parallelen zwischen den beiden Serien sind offensichtlich: In beiden geht es darum, eine Vielzahl an Monstern zu sammeln, immer stärker zu werden, seine Kreaturen physisch zu verbessern und eine große Spielwelt mit verschiedenen Bereichen zu erkunden. Darüber hinaus spielt die Handlung sowohl in Pokémon als auch in Dragon Quest Monsters: Joker 2 keine bedeutende Rolle – sie gerät vielmehr in den Hintergrund und wird nicht unnötig aufgebläht. Und das ist prinzipiell gar nicht schlecht, denn die eigentlichen Stars des Spiels sind die Spielmechanik und ihre fürchterliche Suchtgefahr.

Gestrandet und Spaß dabei

Dennoch wollen wir die Geschichte kurz für euch zusammenfassen: Euer namenloser Held, den ihr selbst taufen dürft, möchte der größte Monster-Scout aller Zeiten werden und an einem wichtigen Turnier teilnehmen. Die Sache ist klar, er reist als blinder Passagier an Bord eines Flugschiffes zum Turnier. Blöderweise jedoch setzt das Flugzeug über einer unbekannten und mysteriösen Insel zur Notlandung an. Eure Mission? Irgendwie einen Weg zu finden, um doch noch rechtzeitig zum großen Wettkampf zu kommen.

Also ist man nun fast auf sich alleine gestellt und beginnt alsbald damit, die riesige Insel zu erkunden. Im Gegensatz zu anderen Rollenspielen findet man dort keine belebten Städte mit Menschen, sondern einfach nur eine freie Landschaft, in der sich zahllose Monster acht verschiedener Klassen tummeln. Je nach Tageszeit und Wetter findet man unterschiedliche Kreaturen vor, sodass es durchaus Sinn ergibt, bereits bereiste Umgebungen nochmals zu durchforsten. Das fröhliche Monstersammeln kann beginnen.

In Dragon Quest Monsters: Joker 2 gibt es keine Zufallskämpfe, denn alle Viecher sind direkt und in Echtzeit in den dreidimensionalen Landschaften zu sehen. Ihr könnt euch also selbst aussuchen, wen oder was ihr angreifen wollt oder welche Konflikte ihr lieber vermeidet. Es streifen auch gigantische Krabben oder Steinkolosse durch die Gegend, sodass es sich oft lohnt, erst einmal das Weite zu suchen. Die Grafik ist komplett in 3-D gehalten und macht für den Nintendo DS richtig viel her. Im Vergleich zum bereits hübschen Vorgänger wurde die Technik sogar nochmals verbessert, sodass das Spiel mit zum Schönsten gehört, was man für das sterbende System finden kann. Wie wohl ein 3DS-Ableger aussehen würde?

Dragon Quest Monsters: Joker 2 - Recruit, Synthesize & Battle Trailer
Am heutigen Samstag haben wir auch einen neuen Videoclip zum NDS-Titel Dragon Quest Monsters: Joker 2.

Anwerben und synthetisieren!

Bis zu drei Monster kann man jederzeit in seinem Team mit sich herumtragen, größere Kreaturen können aber auch zwei bis drei Plätze für sich beanspruchen. Sind die eigenen Monster stark genug, kann man mit ihnen neue Monster anwerben, die dann dem Team beitreten. Tun sie das nicht, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man vernichtet sie, wodurch man sie nicht in einem zweiten Versuch anwerben kann, oder man ergreift die Flucht. In einem Kampf hat man aber immer nur einen Versuch, das Monster für sich zu begeistern, was immer mal wieder für Frust sorgen kann.

Sehr interessant ist das sogenannte Synthetisieren zweier Monster, die bereits Stufe zehn erreicht haben. Damit fusioniert man die beiden quasi und erzeugt somit eine neue Kreatur, die man möglicherweise sonst nirgends finden kann. Diese startet allerdings wieder bei Stufe eins, weswegen man erneut in den Kampf ziehen muss, um das Monster aufsteigen zu lassen. Bei diesem System sind zahlreiche Kombinationen möglich, weswegen man sehr viel Zeit darin investiert, neue Monster zu erschaffen. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum man prinzipiell Hunderte Stunden in Dragon Quest Monsters: Joker 2 verbringen kann.

Neben der Kampagne für Einzelspieler, in der man über 300 Monster sammeln und erschaffen kann, enthält das Spiel auch noch einen Mehrspielermodus, in dem man gegen Freunde oder Fremde über das Internet antritt. Des Weiteren gibt es eine StreetPass-ähnliche Kommunikationsfunktion: Ist der NDS geschlossen, aber angeschaltet, dann sammelt das Spiel automatisch Daten über andere Spieler, die in der Nähe sind. Leider bringt dies in unseren Breiten eher wenig Erfolg. Was dem Spiel außerdem fehlt, ist eine Dragon-Quest-würdige Sound-Kulisse mit Ohrwurmeffekt.

Fazit

von Tim Bissinger
Für mich ist Dragon Quest Monsters: Joker 2 weit davon entfernt, Pokémon den Rang abzulaufen – allerdings ist die Serie drauf und dran, sich einen Platz direkt neben Nintendos Millionen-Seller zu verschaffen. Der Square-Enix-Titel vermittelt eine vergleichbare Suchtgefahr und sieht zudem rein vom technischen Aspekt her einwandfrei aus. Auch der Umfang kann mit vielen Monstern, einer großen Spielwelt und einem überzeugenden Mehrspielermodus begeistern. Was jedoch wie schon im ersten Teil fehlt, ist zum einen ein ohrwurmtauglicher Soundtrack (die Pokémon-Melodien kann ich heute noch auswendig vor mich hinsummen) und zum anderen etwas mehr Innovation. Die Serie braucht etwas, um sich von Pokémon abzuheben. Für einen möglichen 3DS-Nachfolger wünsche ich mir auf jeden Fall, dass an diesen Mankos gearbeitet wird. Es ist nämlich schön zu sehen, dass Pokémon endlich einen würdigen Konkurrenten bekommt. Das einzige wahre Problem ist wohl die fehlende Dragon-Quest-Popularität im Westen – und bis sich das ändert, dürfte es noch sehr, sehr lange dauern.

Überblick

Pro

  • Pokémon-ähnliche Suchtgefahr
  • über 300 verschiedene Monster
  • aufregendes Synthetisieren
  • gelungenes Kampfsystem
  • ansprechende 3-D-Optik
  • sehr umfangreich
  • überzeugender Mehrspielermodus

Contra

  • eher belanglose Handlung
  • Grinden quasi unvermeidbar
  • eher schwache Sound-Kulisse

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