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Test - Dungeons & Dragons: Heroes : Dungeons & Dragons: Heroes

  • Xbox
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Harte Arbeit? Nicht wirklich...
Neben den Metzeleien gibt es einige kleinere Schalterrätsel zu lösen und Gegenstände zu finden. Apropos Gegenstände: Während eurer Trips durch die Dungeons findet ihr tonnenweise Ausrüstung, von Waffen über Rüstungen bis hin zu Ringen und Tränken, oftmals mit magischen Nebeneffekten, so dass euch reichlich Gelegenheit geboten wird, eure Ausrüstung zu optimieren. Habt ihr es satt, allzu viel Krempel mit euch herumzuschleppen, könnt ihr euch an den Savepunkten per Warpstone zum Händler begeben und eure Beute zu klingender Münze umwandeln und euch natürlich mit frischer Ausrüstung eindecken. Oftmals findet ihr Gegenstände nicht nur bei den Monsterleichen, sondern in Truhen und anderen Behältern, wobei gleich vorab gesagt sei, dass der Großteil des Krempels auch wirklich nur zum Verkaufen taugt.

So weit klingt das alles recht nett: viele Monster, viel Ausrüstung, viele Skills - eigentlich alles, was das Herz begehrt. Einen Haken hat die ganze Sache allerdings, das Spiel ist nämlich unterm Strich viel zu leicht ausgefallen und dürfte nur Einsteiger wirklich fordern. Größere Gegnerscharen können problemlos mit Special-Moves zu Boden geschickt werden und selbst die Boss-Gegner bieten keine echte Herausforderung. Da helfen auch die Schwierigkeitsgrade wenig. Dadurch, dass ihr alle naselang shoppen könnt und auch so reichlich Tränke fallen, habt ihr auch mit Heilung und Manaverbrauch wenig Probleme.

Gemeinsam gegen Tod und Teufel
Auch im Multiplayer-Modus wird das Spiel nicht unbedingt fordernder. Hier können bis zu vier Spieler an der heimischen Konsole gemeinsam gegen die Monster antreten, wobei Charaktere und Locations zwar in einem Rutsch, aber gesondert voneinander abgelegt werden, so dass ihr jederzeit an jeder Stelle mit jedem beliebigen Charakter ins Spiel einsteigen könnt. Leider kommen bei dem niedrigen Schwierigkeitsgrad auch die Synergien zwischen den Charakteren viel zu kurz - wer braucht schon einen heilenden Kleriker, wenn man eh genug Geld für tonnenweise Tränke hat. Etwas nervig ist auch, dass jeder Spieler selbst die Kamera kontrollieren kann, was dazu führt, dass es hier und da sicher mal die eine oder andere Streiterei gibt. Dennoch: Mit netten Leuten und einer Kiste Bier sind damit spaßige Abende allemal gesichert, zumal es derzeit auf der Xbox kaum vergleichbare Titel mit Koop-Modus gibt.

Gelungen: Steuerung des Helden
Die Steuerung des Spieles entpuppt sich als ausgesprochen simple und gelungene Angelegenheit. Mit dem linken Stick steuert ihr euren Helden aus der Third-Person-Ansicht, mit dem rechten die Kamera. Die 'A'-Taste dient zum Schnetzeln, weiß und schwarz für Mana- und Heiltränke. Die anderen drei Aktionstasten können frei mit verschiedenen Aktionen, Skills und Zaubersprüchen belegt werden. Diese Belegung könnt ihr jederzeit ändern, wobei das Spiel derweil in einen Zeitlupen-Modus versetzt wird, um euch genügend Zeit für den Wechsel zu bieten. Die Ausstattung eures Charakters mittels Inventar geht ebenfalls flugs von der Hand. Zur Abrundung ist auch eine transparente Minimap vorhanden, die allerdings etwas ungünstig positioniert, aber immerhin ein- und ausblendbar ist. Die Frage, warum ausgerechnet die Steuerung als simpelster Teil des Spiels als Einziges im Handbuch auf Deutsch erscheint, lassen wir einfach mal im Raum stehen.

Visuell nicht wirklich fantastisch
Grafisch bietet 'D&D: Heroes' über weite Strecken ein Wechselbad der Gefühle. So sind die Locations an sich zwar recht abwechslungsreich gestaltet, von düsteren Necropolen über feurige Tunnel und Eislandschaften bis zum Dschungel, jedoch wirken diese Umgebungen mit der Zeit etwas eintönig. Auch fällt auf, dass die Qualität der Umgebungen stark schwankt - einige Gebiete wirken eher fade, andere hingegen wirklich sehenswert. Auch die Darstellung der Charaktere und Monster kann nur bedingt überzeugen. Zwar werden viele unterschiedliche Lebewesen geboten, jedoch sind diese oft nur wenig detailliert und verfügen über hölzern wirkende Animationen. Schön hingegen sind die Magie-Effekte sowie kleinere Schmankerl in den Umgebungen wie die Wasser-Oberflächen in der Eiswelt. Vollends gelungen sind eigentlich nur die Zwischensequenzen, in denen die Boss-Gegner vorgestellt werden, leider gibt es von derartigen Sequenzen viel zu wenig.

Auf der Akustik-Seite kann das Spiel ebenfalls nicht voll überzeugen, trotz Dolby 5.1-Unterstützung. Zwar gibt es einen recht wuchtigen Soundtrack, und auch das Monster- und Heldengekreische und -gestöhne passt zu den jeweiligen Situationen. Auch an der Sprachausgabe an sich gibt es wenig zu bemängeln. Aber auch hier haben die Entwickler über weite Strecken etwas zu viel Geiz an den Tag gelegt, denn Dialoge sind eher Mangelware und - für viele Spieler vielleicht ein Stolperstein - das komplette Spiel kommt in Englisch daher.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ataris Versuch, den derzeitigen Throninhaber 'BG: Dark Alliance' zu stürzen, ist letztendlich leider doch gescheitert, wenn auch recht knapp. Dabei spricht einiges für das Spiel: Der Koop-Modus (leider nicht online) macht jede Menge Spaß, es gibt massig Monster und Items, abwechslungsreiche Locations und eingängiges Gameplay, nicht zuletzt dank durchdachter Steuerung. Unterm Strich ist das Ganze aber zu simpel gestrickt, zu wenig fordernd und sieht über weite Strecken noch nicht einmal besonders hübsch aus. Wen das alles nicht stört, der bekommt ein nettes Action-RPG, mit dem man sicherlich einige spaßige Abende verbringen kann.

Überblick

Pro

  • guter Kooperativ-Modus
  • gelungene Steuerung
  • abwechslungsreiche Spielwelten
  • seltene, aber hübsche Zwischensequenzen
  • jeder Charakter gut spielbar

Contra

  • Spiel und Handbuch nur in Englisch
  • leider kein Online-Modus
  • auf die Dauer etwas monoton
  • relativ niedriger Schwierigkeitsgrad
  • blasse Charaktere

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