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Test - Dynasty Warriors: Gundam 2 : Schläfrige Sci-Fi-Schlägereien

  • PS3
  • X360
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Die Entwickler von Koei wollen der etwas angestaubten Dynasty-Warriors-Serie mit dem jüngsten Ableger eine Art Frischzellenkur verpassen. Ob der Wechsel des Settings genügt, um dieses Ziel zu erreichen, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Wer den Namen Dynasty Warriors hört und sich halbwegs in der Welt der Videospiele auskennt, wird unweigerlich an Massenschlachten und mehr oder weniger stupides Knöpfchendrücken denken. Um dem mittlerweile etwas negativ angehauchten Image zu entkommen, versucht Entwickler Koei, mit dem neuesten Ableger für etwas frischen Wind zu sorgen. Anstatt euch in den Harnisch eines asiatischen Feldherrn zu zwängen, schlüpft ihr ab sofort in einen so genannten Mobile Suit - eine Art Kampfroboter. Das passende Szenario liefert die Serie Mobile Suit Gundam aus Fernost, die sich dort großer Beliebtheit erfreut. Die Hintergrundgeschichte, auf die wir an dieser Stelle nicht näher eingehen wollen, ist ein zweischneidiges Schwert. Fans der Serie freuen sich über ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren, während Außenstehende Probleme haben werden, das Handlungskonstrukt zu durchblicken.

Sci-Fi-Geprügel

Deutlich einfacher zu verstehen ist die nach wie vor sehr simpel gestrickte Spielmechanik. Abgesehen vom Wechsel des Szenarios hat sich nicht allzu viel getan. Ihr steuert einen der Kampfroboter über ein in mehrere Sektionen aufgeteiltes Schlachtfeld, kämpft euch durch unzählige Gegnerhorden und nehmt es hin und wieder mit einigen widerstandsfähigen Kommandanten auf. Je nach Mission müsst ihr die besagten Sektionen einnehmen, indem ihr eine bestimmte Anzahl an Feinden besiegt oder besondere Gegner niederstreckt.

Das klingt nach taktischen Spielereien, ist aber nach wie vor nichts anderes als ein fadenscheiniges Gewand für monotones Dauergeprügel ohne viel Tiefgang. Die meisten KI-Gegner sind lediglich Kanonenfutter und liegen nach wenigen Standardattacken auf dem Boden - Kombo-Attacken und verstärkte Spezialschläge sind dabei nicht nötig. Dann gibt es jedoch wieder Gegner, die euch bis zur Weißglut treiben werden, weil sie bockschwer zu besiegen sind - gutes Balancing sieht anders aus.

Dynasty Warriors: Gundam 2 - Trailer
Bewegte Impressionen aus Dynasty Warriors: Gundam 2.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Kamera sich oftmals verhält wie ein störrischer Esel. Das Spielgeschehen wird nicht immer optimal eingefangen, sodass ihr viel Zeit mit nervigem Nachjustieren verbringen müsst. Zudem wird der Spielfluss nicht selten von den ziemlich langen Ladezeiten unterbrochen. Da hilft es auch nicht mehr viel, dass der kleine Rollenspielaspekt (Werte des Charakters steigen, Ausrüstungsteile aufsammeln etc.) trotz aller Eintönigkeit für einen Hauch von Motivation sorgt.

Auch der eigentlich gelungene Mehrspielermodus, den ihr lokal oder via Internetverbindung mit bis zu vier Teilnehmern angehen dürft, kann das Spiel nicht mehr vor dem Absturz ins Mittelmaß retten. Schon gar nicht die nach wie vor dröge Optik: Ein paar hübsche Effekte reichen noch lange nicht aus, um leblose Schauplätze, abgehackte Animationsspuren und anderen Ärgernisse zu vertuschen.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Hat man eines gesehen, hat man alle gesehen. Dieses Motto könnte man mittlerweile auf die Schachtel eines jeden neuen Dynasty-Warriors-Ablegers kleben. Zwar ist der Szenariowechsel in der Tat erfrischend und der kleine Rollenspielaspekt hat mich immer wieder mal auf das Schlachtfeld gezogen. Das alles kann jedoch nicht vertuschen, dass ihr nach wie vor dieselben eintönigen Massenprügeleien mit all ihren Macken vorgesetzt bekommt – fast ohne Neuerungen. Braucht man nicht unbedingt.

Überblick

Pro

  • hält sich eng an die Gundam-Vorlage
  • Rollenspielaspekte reizen zum Spielen
  • leicht zu erlernendes Kampfsystem

Contra

  • dröge Präsentation
  • kaum Neuerungen
  • eintönige Massenprügelei
  • mieses Balancing
  • Kameraprobleme

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