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Special - Game Boy Advance : Special

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Wer kennt es nicht, eines der wohl erfolgreichsten und berühmtesten Spielzeuge aller Zeiten: Die Rede ist vom Game Boy. Am 22. Juni 2001 veröffentlicht die Videospiel-Traditionsfirma Nintendo die neueste Version des beliebten Handhelds - den Game Boy Advance. Wir nehmen für euch die Hardware genau unter die Lupe und beleuchten die Geschichte des Game Boy.

Die Game Boy-Geschichte


Der Anfang
Zu Beginn der achtziger Jahre landete die japanische Firma Nintendo (gegründet 1889, Spielkartenhersteller) international einen grossen Hit mit ihren 'Game&Watch'-Spielen, simple elektronische LCD-Games, die dank geringer Grösse wunderbar in den Hosentaschen Platz fanden und schon bald ein gefragtes Objekt nicht nur auf Schulhöfen waren. 1983 ging dann die Famicom-Konsole (NES) in Produktion und konnte nach einigen Startschwierigkeiten schlussendlich grosse Erfolge verbuchen. Es handelte sich dabei um eine stationäre 8Bit-Heimkonsole, die mit solchen Klassikern wie 'Super Mario Bros.' und 'Zelda' noch heute bei vielen Videogames-Veteranen hoch im Kurs steht. 1987 wurde das Gerät in den USA sogar zum bis dato meistverkauften Spielzeug.

Der leidenschaftliche Bastler Gunpei Yokoi, der Erfinder der Game&Watch-Spiele, war aber schon früher ein wichtiger Mann bei Nintendo. Bereits 1969 erfand er für die Firma sein erstes Erfolgsspielzeug - ein Spielzeug-Greifarm namens 'Ultra-Hand' (1,2 Mio verkaufte Exemplare). Nach dem Erfolg des NES wollte er unbedingt die Idee des portablen Spielens mit dem Famicom-Prinzip verbinden und arbeitete mit seinem Team, der R&D 1 Abteilung, fieberhaft an einem Prototypen. Nintendo-Chef Hiroshi Yamauchi war sofort begeistert und setzte alles daran, das Gerät bald zu veröffentlichen. Man suchte noch ein passendes Killerspiel und fand dies in dem damals noch ganz neuen und recht unbekannten russischen Spiel namens 'Tetris'.

Game Boy Advance

Der Siegeszug des Game Boy
1989 kam dann endlich der Game Boy auf den Markt, begleitet von grossen PR-Aktionen. Das Spielzeug schlug ein wie eine Bombe und mauserte sich innert kürzester Zeit zum absoluten Verkaufsschlager. Gründe dafür waren neben dem damaligen Trend zur Minitursierung elektronischen Unterhaltung und Mitnehmbarkeit sicherlich auch das starke Software-Lineup, das die eher schwache Grafik (gerade mal vier Graustufen als 'Farben') vergessen liessen. Besonderes Highlight war das genial-simple, süchtigmachende Knobelspiel 'Tetris', das in Europa gleich mit dem Game Boy beim Launch ausgeliefert wurde. Die Besonderheit an dem Spiel war die Tatsache, dass plötzlich auch Leute ständig dieses Spiel zocken wollten, die sonst einen grossen Bogen um Videospiele gemacht und es als 'Kinderspielzeug' abgetan haben. Schon bald sah man unterwegs oft mit Game Boy spielende Menschen - und auch die Pädagogen waren gar nicht erfreut, dass an den Schulen das Gerät ständig heimlich benutzt wurde. Der Begriff 'Game Boy' wurde immer mehr zum Synomym für Videospiele.

Game Boy Advance

Dieser unglaubliche Erfolg liess die Konkurrenz natürlich nicht unbeeindruckt: So wurden beim bisherigen Miniturisierungsexperten Sony (Walkman) aus Ärger über den Siegeszug des Game Boy viele Angestellte aus Sonys Portable Entertainment-Abteilung strafversetzt. Auch andere Videospiel-Hersteller versuchten, Nintendo und ihren Game Boy zu imitieren - beispielsweise veröffentlichte Atari den Lynx, Sega ihren Game Gear. Diese Geräte boten zwar stark verbesserte Grafik (mehrfarbig und selbstbeleuchtend), verbrauchten aber viel mehr Batterien und waren unhandlicher. So waren sie für unterwegs viel weniger praktisch und konnten lange auch nicht an die Spielequalität der Game Boy-Software anknüpfen. Zumal es eh ein schier unmögliches Unterfangen war, die mit dem Game Boy und dessen nicht versiegenden Software-Strom vollauf zufriedenen Leute von einem neuen Gerät zu überzeugen.

Game Boy Advance

Die Brüder des Game Boys
Neben den unzähligen Spielen für das System, von denen eine beachtliche Anzahl auch spielerisch begeistern konnte, gibt es aber noch einen weiteren Grund, wieso der Game Boy bis heute, also über 10 Jahre nach seiner Veröffentlichung, immer noch aktuell ist: Die Game Boy-Updates. Nintendo blieb während des Erfolgs ihres Handhelds nicht untätig und verbesserte die Hardware ständig, woraus sich dann neue Game Boy-Systeme ergaben und das Interesse der Spielergemeinde wach hielt. 1994 erschien der Super Game Boy, ein Adapter für das 16Bit-Heimgerät Super Nintendo, mit dem man alle Game Boy Spiele auf dem heimischen TV zocken konnte. Dazu bauten einige Entwickler in ihre Game Boy-Spiele eine Unterstützung des Adapters ein, so dass Super Game Boy-Besitzer etwas mehr Farben in diesen Games bekamen. Ausserdem veröffentlichte man den Game Boy in verschiedenen farbigen und sogar transparenten Gehäusen. Technisch blieb aber alles beim alten.

Game Boy Advance

Zwei Jahre später erschien mit dem Game Boy Pocket das bisher kleinste Gerät. Der Game Boy bot einen etwas schärferen und grösseren Screen, war aber ansonsten bis auf die kleineren Masse und die Reduktion von vier AA-Baterien auf zwei AAA-Baterien baugleich zum weiss-grauen Klassiker. Das Gehäuse erstrahlte in edlem Metallic-Silber und Metallic-Gold. In Japan erschien ausserdem zusätzlich eine spezielle Version unter dem Namen Game Boy Light, die eine zuschaltbare, im Screen eingebaute Lichtquelle bot.

Game Boy Advance

Ende 1998 geschah dann endlich, was sich unzählige Game Boy-Fans gewünscht haben: Es kam Farbe ins Spiel. Mit dem Game Boy Color konnte man speziell dafür ausgelegte Spiele in bis zu 56 Farben gleichzeitig geniessen, ausserdem wurde die Qualität des Screens noch etwas weiter verbessert. Speziell war einerseits, das man die alten schwarz/weissen Game Boy-Titel weiterhin benutzen konnte, andererseits dass der Game Boy Color trotz (nicht selbst-leuchtendem) Farbdisplay und zwei AA-Baterien locker über 10 Stunden Betrieb bot, bis man die Energiequellen auswechseln musste. Allerdings waren die Masse dieses neuen Geräts etwas grösser als die des Game Boy Pocket, aber immer noch kleiner als die Urversion.

Pokémon
Einer der Hauptursachen, wieso es zum Ende der 90er Jahre erneut zu einem grossen Game Boy-Aufschwung kam, war neben dem Game Boy Color, das Spiel 'Pokémon' (Pocket Monster). Der vom Game Boy-Erfinder Gunpei Yokoi entwickelte Titel löste zunächst in Japan dank beispielslosem Marketing (unter anderem einer TV-Serie und Sammelkarten) eine wahre Pokémon-Manie aus, die zu unzähligen Merchandising-Produkten führte, welche dann auch die USA und Europa geradezu überschwemmten. Mittlerweile sind fünf Spiele (rot, blau, gelb, silber, gold) der ursprünglichen Pokémon-Reihe für die europäischen Game Boy-Zocker erhältlich.

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