Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - God of War: Ascension : Mensch, Kratos!

  • PS3
Von  |  |  | Kommentieren

Kratos ist zurück. Der Schrecken aller Götter kämpft im neuesten Teil allerdings nicht gegen den Olymp, sondern den Wahnsinn in seinem Kopf. Zeitlich spielt sein aktuelles Abenteuer vor dem ersten Teil, der vor sieben Jahren den Weg auf die alternde PlayStation 2 fand. Schafft es Kratos, an seine anderen Heldentaten anzuknüpfen? Gleich vorweg sei gesagt, dass die Entwickler von Sony Santa Monica sich auf beachtlichen Lorbeeren ausruhen.

God of War: Ascension hat zwei Probleme, die euch beim Spielen in ein Zwickmühle bringen. Da wäre zum einen die Handlung: Als Vorläufer der fünf bekannten Titel beleuchtet Sony Santa Monicas neuestes Werk die Vergangenheit Kratos, bevor er zum Geist Spartas wurde. Wer jetzt allerdings glaubt zu erfahren, wieso er seine Familie auf dem Gewissen hat, woher das rote Tattoo stammt, weshalb seine Hautfarbe aschweiß ist und wie er an die Chaosklingen gelangt, ist auf dem Holzweg. Die Entwickler wählten den bequemeren Weg und knüpfen ein halbes Jahr nach der Familientragödie an. Kratos büßt für den Bruch des Bluteides auf Ares im Gefängnis der Verdammten.

Harte Schale, nicht so harter Kern

Es gibt so viel zu erzählenden Stoff. Warum dürfen wir nicht Kratos' Kindheit erleben? Er trainierte schließlich von Kindesbeinen an, um ein mächtiger Krieger zu werden. Oder als Ares und Athene seinen Bruder Deimos verschleppten. In God of War: Ghost of Sparta wird dieser Handlungsstrang zumindest fortgeführt und zu Ende gebracht. Seine Zeit als Hauptmann der spartanischen Armee wäre interessant gewesen. Oder die Schlacht zu sehen und zu spielen, in der er mit dem Kriegsgott einen Pakt eingeht, der tragischerweise dazu führte, dass er die Menschen tötete, die er am meisten liebte. Es gab schon öfters in Form von Rückblenden und Visionen Einblicke in seine Vergangenheit, sodass man sich ein Bild von seinem früheren Leben machen kann. Sein kompletter Werdegang als Abenteuer wäre jedoch ein konsequenterer Schritt gewesen, den Spielern den Charakter Kratos nahezubringen.

So ist er in God of War: Ascension weitgehend der wütende Muskelprotz, wie man ihn aus allen anderen Teilen kennt. Kräftig gebaut, weiße Haut, rotes Ganzkörper-Tattoo mit der Narbe über dem rechten Auge und den Chaosklingen in beiden Händen. Zumindest hat er seine Menschlichkeit noch nicht komplett eingebüßt. Mit Feinden geht er nach wie vor nicht zimperlich um und reißt ihnen allerhand Gliedmaßen aus, schlitzt Bauchdecken auf und spaltet die mythologischen Wesen gerne mal in zwei Teile. Wer den spartanischen Krieger allerdings kennt, dem fällt auf, dass sein misstrauisches Wesen nicht so ausgeprägt ist wie in den anderen Teilen. Ihr spürt seine Trauer und seinen Wunsch nach Vergebung und Klarheit. Charakterlich entwickelt sich Kratos ein wenig weiter. Oder zurück, wenn man es chronologisch betrachtet.

God of War: Ascension - The Mythological Heroes Trailer
Alle Vorbesteller erhalten einige Helden der griechischen Mythologie für den Mehrspielermodus.

Viel Epik, wenig Neues

Erzählerisch fehlt den Entwicklern der Mut und spielerisch klammert sich das Team ebenfalls an bekannte Formeln und Funktionen, was zur zweiten Zwickmühle führt. Funktioniert God of War ein sechstes Mal? Fans werden sich sicherlich erneut an dem geschmeidigen Kampfsystem mit den zahlreichen Kombo-Angriffen erfreuen. Verständlich, es fühlt sich immer noch sehr befriedigend an und geht leicht von der Hand. Auf der Habenseite stehen in diesem Teil erneut die imposanten Schauplätze, die zusammen mit den kinoreifen Kamerafahrten ein beeindruckendes Bild erschaffen. Unübersichtlich wird es hin und wieder trotzdem. Gerade wenn ihr gegen viele Monster kämpft und die Kamera weit aus dem Geschehen fährt, während im Hintergrund die Hölle los ist, wünscht man sich Kontrolle über die Perspektive. Die habt ihr aber nicht.

Kommentarezum Artikel