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Test - Hitman: Codename 47 : Hitman: Codename 47

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Hitman: Codename 47
Voraussetzung jedes Attentats ist die Erkundung der Umgebung.

Eine von Hitmans Spezialitäten ist die Verkleidung. Hierzu bringt er beispielweise in einer Mission in Hong Kong den Chauffeur eines Triaden-Bosses 'um die Ecke', während dieser gerade am 'austreten' ist. Anschliessend versteckt er noch die Leiche und zieht sich dessen Kleidung an. Nun halten die Wachen ihn für einen der ihren und werden auch dann nicht misstrauisch, wenn Hitman im Innenraum der Limousine seelenruhig eine Bombe für das geplante Attentat installiert. Entdecken jedoch Wachen die Leiche des Chauffeurs, suchen sie fortan nach eben jenem Mann in des Chauffeurs Uniform. Gerade diese Versteckspiele und die gute KI der Gegner erinnert in den Grundzügen an 'Thief: The Dark Project' und machen die Missionen sehr spannend. Auch kommt es vor, wenn auch sehr selten, das Hitman durch Konversation mit anderen, neutralen Charakteren unter anderem Hilfe in Form von Gegenständen erhält. Das haucht auch der ansonsten eher stillen, tristen Umwelt etwas Leben ein.

Die Handlung wird bei 'Hitman' während der Briefings erzählt, spielt im wesentlichen aber eine Nebenrolle und beginnt sich erst am Schluss weiterzuentwickeln, wobei dann endlich auch klar wird, was es mit der merkwürdigen Tätowierung an Hitmans Schädel auf sich hat. Das wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Während des Spiels scheucht euch die Söldneragentur ganz schön um den Globus. Nachdem ihr in Hong Kong einen blutigen Krieg unter den konkurrierenden Triaden entfesselt habt, sollt ihr in Kolumbien einem gar finsteren Drogenbaron das Handwerk legen, müsst euch jedoch zuvor die Hilfe der Eingeborenen sichern. Kurze Zeit später müsst ihr die westliche Welt vor dem Chaos bewahren und einen international gesuchten Terroristen in Budapest daran hindern den G8-Gipfel in die Luft zu jagen. Im Anschluss daran sollt ihr dann auch noch einem gefährlichen, russischen Waffenhändler in Rotterdam die Kugel geben, während ihr im letzten Abschnitt das Geheimnis um das mysteriöse Sanatorium lüften dürft, aus dem ihr im Tutorial geflohen seid. Jede dieser Missionen ist aber noch einmal in mehrere kleinere Aufträge unterteilt. So müsst ihr euch im zweiten Abschnitt in Kolumbien erst einmal die Hilfe der Ureinwohner erkaufen, indem ihr für sie eine Reliquie bergt. Anschliessend zeigen sie euch dann einen Weg zum Lager des Drogenbarons.


Hitman: Codename 47
Auch neutrale Charaktere helfen uns weiter, natürlich vollkommen ahnungslos.

Die Optik
Die Grafik hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck, nur bei grösseren Ereignissen wie zum Beispiel Ortswechseln (Hong Kong - Kolumbien), begleiten Zwischensequenzen das Geschehen. Das ist sehr schade, sind diese doch sehr stimmungsvoll und schön geraten, jedoch leider viel zu kurz. Die restliche Grafik während der Aufträge kann jedoch nicht mit den auch mit der Spiel-Engine erstellten Zwischensequenzen, mithalten. Es werden zwar Auflösungen von 640 x 480 bis hin zu astronomischen 1600 x 1200 Pixeln unterstützt, dies kann jedoch nicht über die langweiligen und teils auch verwaschenen Texturen hinwegtäuschen. Gerade in den Missionen, in denen Hitman unter freiem Himmel unterwegs ist, fällt dies besonders auf. Zudem ist die Architektur der meisten Gebäude (bis auf wenige Ausnahmen) sehr eintönig ausgefallen: Es scheint, als wären fast alle Häuser im Schnellverfahren erstellt und platziert worden. Auch im kolumbianischen Regenwald herrscht Eintönigkeit. Teils kann man sich deswegen überhaupt nur noch an der Karte orientieren um einen Weg zum Ziel zu finden.

Ein grosser Teil von 'Hitman' spielt aber auch in Innenräumen, hier kann die Engine ihre Muskeln spielen lassen, sind diese doch mit sehr vielen Details versehen. Die Texturen sind liebevoll verlegt, so dass man sich beinahe wirklich in Hong Kong oder Budapest wähnt und ein bisschen vom jeweils landestypischen Flair aufkommt. Alle gängigen 3D-Features werden unterstützt, von 'anisotropic filtering' bis zu 'texture compression' werden die Möglichkeiten moderner 3D Karten ausgeschöpft, was teilweise zu deutlich schöneren Ergebnissen in der Darstellung führt, wenn auch auf Kosten der Geschwindigkeit.


Hitman: Codename 47
Die Engine beherrscht auch Spiegelungen: Hier der hässliche Hitman mal drei.

Die Akustik
Der Sound kommt über ein gutes Mittelmass nicht hinaus, die Musik weiss nicht so recht zu überzeugen. Aus sphärischen, mitunter mythischen Klängen wird versucht, Atmosphäre zu erzeugen, was aber nur bedingt gelingt (in Kolumbien passen sie aber wunderbar zum Regenwald-Flair). Ab einem bestimmten Zeitpunkt gewöhnt man sich an die sich immer wiederholenden Klänge und nimmt sie kaum noch wahr. Die Waffensounds klingen hingegen recht real. Spieltechnisch gesehen ist hier aber auch keine Meisterleistung in Sachen Stimmungsaufbau vollbracht worden. Geräusche aus der Umwelt gibt es zwar auch, jedoch beschränken sich die auf die Schrittgeräusche Hitmans oder das Plätschern eines Wasserfalls und einige wenige Kommentare herumlaufender Wachen oder Zivilisten. Den wenigen Dialogzeilen in den Zwischensequenzen verleihen allesamt fähige Sprecher ihre Stimme. Hitman erscheint im deutschsprachigen Raum in der Original US-Version, jedoch mit deutschen Untertiteln - angesichts der wenigen Dialoge eine richtige Entscheidung.

 

Fazit

von Daedalus .
'Hitman' bietet wirklich spannende Missionen, taktisches, überlegtes und auch individuelles, nicht strikt vorgegebenes Vorgehen, eine gute Gegner KI und macht deshalb manchmal richtig Spass. Der Spass wird einem allerdings durch eine grösstenteils langweilige und unzeitgemässe Grafik, einen eher durchschnittlichen Sound und eine hakelige Steuerung verdorben. Geradezu frech finde ich es, dass man während einer Mission nicht speichern kann. Die zwei 'Continues' sind schnell verbraucht und gerade in den langen und grossen Missionen lässt mich das echt aus der Haut fahren. Den Schwierigkeitsgrad damit anheben und mehr Spannung erzeugen zu wollen halte ich hier für den falschen Ansatz, da hätte eine andere Lösung hergemusst. Abgesehen von den äusserlichen Merkmalen halte ich die ganze Thematik einen Auftragskiller zu spielen für moralisch mehr als bedenklich. Auf eine Rechtfertigung Hitmans für sein Morden wartet man vergebens - zumindest einen Anflug von Kritik an seinem Treiben hätte ich mir gewünscht. So bleibt unterm Streich ein spannendes, anspruchsvolles Spiel, das aufgrund seiner Thematik allerdings für Zündstoff sorgen könnte und auf keinen Fall in Kinderhände gehört. Wer eine Alternative zu Spielen wie 'Thief: The Dark Project' sucht und sich auch von härtester virtueller Gewalt nicht abschrecken lässt, der wird 'Hitman - Codename 47' zu schätzen wissen.  

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