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Test - Koudelka : Koudelka

  • PSone
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Koudelka
Anfangs ist die Heldin noch allein, ...

Bewegt wird die Heldin durch dunkle, komplett zweidimensionale Räume, welche komplett vorgerendert wurden. Es sieht alles sehr verschwommen aus und Details sind kaum zu erkennen. Auch sonst fehlt es an anderen dreidimensionalen Objekten - die Spielfiguren sind und bleiben die einzigen 3D-Modelle in der eigentlichen Spielansicht. Etwas seltsam schaut es dann schon aus, wenn sich die Heldin auf ein 2D-Bett setzt. Andere Spiele können da wesentlich mehr überzeugen. Hier ist jeder Raum lieblos gestaltet und erzeugt keinen plastischen Eindruck.

Genre-typisch trefft ihr hin und wieder auf Gegner, bei denen ihr Kampferfahrung sammeln und auch sonst reichlich Gegenstände einsammeln könnt. Dann wechselt ihr die Ansicht und es erscheint ein Spielfeld, auf dem ihr rundenbasiert Kämpfe austragt. Dabei werden nur eine Bodentextur und die beteiligten Personen und Gegner eingeblendet. Es gibt keine Wände oder eine Decke - nein, da ist alles schwarz. Jede Figur besitzt pro Runde zwei Züge, die sich in drei grosse Sparten unterteilen. Es gibt die Punkte 'Aktion', 'Bewegen' und 'Warten'. Darüber hinaus könnt ihr jederzeit euren Status abrufen. Bei 'Warten' überspringt die Figur einen Zug. Unter 'Bewegen' könnt ihr euch auf der Plattform bewegen, wobei die Anzahl der Schritte begrenzt ist. Unter der 'Aktion' verbirgt sich der Angriff auf einen Gegner, sofern dieser in Reichweite ist, sowie das Ausstatten mit Waffen, diverse Zauber und die Benutzung einer Reihe von Objekten (Essen, Heiltrank, Munition). Jedoch dürft ihr nicht zwei Aktionen nacheinander ausführen. Meist werdet ihr euch im Spiel zum Gegner heranbewegen und dann eine Aktion vollziehen, oder aber erste eine Aktion vollziehen und danach warten. Was bei kleinen Gegnern recht schnell vorbei ist, das wird bei schweren Monster zur Qual. Beispielsweise trefft ihr nach einiger Zeit auf Geister eurer selbst und das Verhältnis ist 1:1. Ihr bewegt euch also heran und schlagt einmal zu. Sehr bald erfolgt eine Gegenattacke in Form von einem Zauberspruch, der nicht nur genial aussieht, sondern auch äusserst effektiv ist. Binnen weniger Züge besitzt ihr fast keine Energie mehr. Jetzt werdet ihr versuchen euch zu heilen oder etwas zu essen, aber da dies eine Aktion ist, könnt ihr den Gegner nicht mehr angreifen. Ein weiterer Spruch und schon seid ihr wieder beinahe tot. Stellt ihr eure Leute auch noch zu dicht aneinander, dann trifft der Zauber beide gleichzeitig. Dadurch kommt sehr schnell Frustration auf. Einziges Gegenmittel ist das Sammeln von Erfahrungspunkten und die Ausbildung eurer drei Leute bei den zufällig auftauchenden kleinen Gegnern.

Koudelka
... aber recht schnell findet sie neue Freunde.

Wie bei jedem Rollenspiel gibt es eine Reihe von Charakterwerten. Ihr könnt eure Leute beweglich machen, zu Magiern ausbilden oder als äusserst starke Hau-Drauf-Degen durch die Gegend laufen lassen. Sinn macht eine Kombination aus allen Ausprägungen. Das stetige Hin- und Herrennen macht kaum Spass und die Entwicklung der Figuren dauert so seine Zeit. Ob ihr den nächsten grossen Boss besiegen werdet, ist immer fraglich. Problematisch in diesem Zusammenhang ist auch das Speicherungsystem. Ihr könnt in 'Koudelka' erst an bestimmten Stellen (meist nach einem Endkampf) speichern. Da ihr nie ahnen könnt, wann ein grosser Gegner erscheint und nicht immer beim ersten Versuch zu gewinnen imstande seid, werdet ihr riesige Abschnitte erneut spielen müssen. Immer und immer wieder, bis ihr es schafft. Das kann teilweise sehr viele Stunden dauern. Selbst das Zurücklaufen zum letzten Speicherpunkt ergibt keinen Sinn, weil immer wieder neue Gegner auftauchen.

Koudelka
Bei Kämpfen zoomt die Ansicht auf die Schauplätze.

Der Hauptanteil des Spieles stellen die rundenbasierte Kämpfe dar. Ihr geht ein paar Schritte, findet vielleicht ein Objekt und schon kommt der nächste Gegner. Manchmal erscheinen Filmsequenzen und selbstablaufende Spielszenen, um die Story voranzutreiben, welche von deutscher Sprachausgabe begleitet werden. Diese ist das Beste vom ganzen Spiel, was wiederum nicht für den Sound gilt. Wenn ihr nach zwei Stunden bei jedem Kampf das gleiche Gedudel hört, dann wird das Spiel dadurch auch nicht besser.

 

Fazit

von Jan Krause
Sacnoth hat meines Erachtens nach eine sehr gute Story in den Sand gesetzt. Von den Anlagen her hätte das Spiel durchaus einen Riesenerfolg werden können. Aber aufgrund der nicht vorhandenen Benutzerfreundlichkeit in Sachen Spielspass (nicht exakte Steuerung, Hin-und Her-Gerenne wegen des Speicherns, unausgewogener Schwierigkeitsgrad), der durchschnittlichen Grafiken und des teilweise schlimmen Sounds konnte sich bei mir keine Spielfreude einstellen. Positiv sind jedoch die gelungene Sprachausgabe, die schönen Filmsequenzen und die Idee des Genre-Mix aus RPG und Horror-Adventure ausgefallen. In diesem Sinne kann das Spiel für ein Erstlingswerk als solid bezeichnet werden und manch ein Rollenspiel-Freak dürfte durchaus einen Blick auf das Spiel werfen, sofern er viel Ausdauer mit sich bringt.  

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