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Test - Madden NFL 06 : Madden NFL 06

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Denn ansonsten sucht man größere Veränderungen auf dem Spielfeld eher vergeblich, da diese im Minimalbereich zu finden sind. So ist es ab sofort kurz vor dem Snap möglich, einzelnen Receivern alternative Laufrouten zuzuweisen, um die Abwehr zu verwirren. Apropos Receiver: Dank neuer Angriffsmanöver setzen diese sich ab sofort energischer zur Wehr und kommen somit einfacher in die Endzone des Gegners. In der Offensive hat sich also durchaus etwas getan. Die Defensive blieb allerdings bis auf wenige Detailverbesserungen in Sachen KI unverändert. Lässt man das umstrittene Kegel-Passsystem mal außen vor, haben sich die Entwickler in Sachen Gameplay also eher auf die faule Haut gelegt.

Sei ein Superstar

Die zweite große Neuerung ist außerhalb des Spielfeldes zu Hause. Neben dem gewohnt umfangreichen Franchise-Modus, bei dem ihr eine Mannschaft als Manager durch eine komplette Saison samt aller Organisation führt, buhlt der neue Superstar-Mode um eure Gunst. Hierbei erstellt ihr einen eigenen Spieler und müsst diesen zum nächsten Glamourstern der NFL aufbauen. Angefangen von der Wahl der Eltern über das Engagement eines passenden Agenten bis hin zu Interviews und den obligatorischen Spielen ist alles dabei, was diesen Part interessant machen könnte. Warum könnte? Was sich in der Theorie spannend anhört, wirkt in der Praxis ziemlich unausgegoren. Anfangs fiebert man noch mit, ob man beim Draft einen guten Platz erhält, wie sich das Verhalten des Spielers auf dessen Ansehen auswirkt etc. Doch schon bald merkt man, dass alles irgendwie dem Zufall überlassen und eine wirkliche Kontrolle der Ereignisse kaum möglich ist. Unerklärbare Einbrüche der Werte oder mangelnde Auswirkungen auf dem Spielfeld sind nur einige Beispiele dafür, warum dieser neue Modus noch nicht richtig greift. Das könnte aber in den kommenden Jahren noch etwas werden.

Ungewohntes Schwächeln

Lassen wir unseren Blick mal auf die Präsentation des Spiels schweifen – eine der langjährigen Stärken der Serie. Nach wie vor bekommt ihr Football-Matches in TV-Qualität geboten, die sich sehr realistisch 'anfühlen'. Schicke Einblendungen, gekonnt reingeschnittene Replays und die pompöse Einführung vor jedem Kickoff sind immer wieder ein kleines Erlebnis. Allerdings kommt 'Madden NFL 06' auch in Sachen Grafik dieses Jahr ein wenig ins Straucheln. Viele der Replays werden zu schnell von der Spielzugauswahl überblendet und manche Texturen wirken ungewohnt grobkörnig. Sogar unschöne Clippingfehler tauchen hier und da auf. Die Animationen sind dagegen über jeden Zweifel erhaben und wurden sogar ein wenig verfeinert. Selbiges gilt auch für die Soundkulisse. Neben der tollen Stadionatmosphäre samt passenden Zuschauerreaktionen weiß vor allem das bekannte Kommentatoren-Duo, bestehend aus Al Michaels und Football-Guru John Madden, zu begeistern. Ihre Analysen sind mittlerweile deutlich näher am Spielgeschehen, was das Spielgefühl deutlich anhebt. Kurzreportagen wie bei der Konkurrenz vermisst man leider noch immer schmerzlich.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Die Jungs von EA Sports hatten tatsächlich den Mut, einen bewährten Steuerungspart komplett zu überarbeiten. Doch die neue Quarterback-Vision wirkt noch etwas unausgereift, obwohl sie vom Ansatz her sicherlich der Realität sehr nahe kommt. Ähnlich ergeht es dem Superstar-Modus: Nach dem tollen Ansatz kommt nicht mehr viel. Verzichtet man auf diese Neuerungen, bekommt man quasi den Vorgänger von 2004 vorgesetzt – mit minimalen Änderungen. Wer also schon 'Madden NFL 2005' im Regal stehen hat und die neuen Features nicht braucht, muss nicht unbedingt zuschlagen. Alle anderen Football-Fans erfreuen sich trotz dieser Makel an einer atmosphärisch und spielerisch packenden Umsetzung des beliebten US-Sports.

Überblick

Pro

  • umfangreicher Franchise-Modus
  • Original-Lizenz der NFL
  • fernsehreife Präsentation
  • gutes Trainingscamp
  • interessante Quarterback-Steuerung ...

Contra

  • ... jedoch stark gewöhnungsbedürftig
  • unausgereifter Superstar-Modus
  • ungewohnte Textur- und Clippingschwächen

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