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Preview - Mass Effect 3 : Die vier Wellenreiter

  • X360
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Ein galaktischer Krieg hat viele Fronten und Commander Shepard kann nicht überall gleichzeitig Welten retten. Die Galaxie braucht neue Helden. Die Galaxie braucht dich! Deswegen ist es praktisch, dass der dritte Teil von Mass Effect einen Mehrspielermodus bietet. In London konnten wir beim EA Winter Showcase erstmalig mit Kollegen in die Schlacht ziehen.

Zu viert sitzen wir nebeneinander vor den Bildschirmen. Jeder von uns ist bereit fürs Gefecht. Doch bis es so weit ist, verbringen wir die Zeit damit, uns für einen Charakter zu entscheiden. Denn im Gegensatz zur eigentlichen Kampagne von Mass Effect 3 sind wir im Mehrspielermodus nicht an einen menschlichen Protagonisten gebunden. So können wir unter anderem in die Haut der Visari, Turianer, Salarianer oder auch Kroganer schlüpfen. Jede Rasse hat ihre besonderen Eigenschaften, die sich in den Attributen und Fertigkeiten widerspiegeln. Weiter geht es im Entscheidungsprozess: Welche Klasse darf es denn sein? Neben dem Soldier und dem Infiltrator stehen ebenfalls der Vanguard und der Sentinel zur Verfügung. Natürlich soll jede Klasse ihre Vor- und Nachteile besitzen, die fielen aber aufgrund der Kürze unserer Sitzung nicht sonderlich auf.

Der Kampf gegen die Wellen

Wir befinden uns am Eingang einer Basis, am Horizont erscheinen riesige Gebirgsketten, die in Schnee getaucht sind. Viel Zeit zum Erkunden bleibt uns allerdings nicht, denn die ersten Gegner erscheinen auf der Bildfläche. Wir spielen den Wellenmodus, den ihr aus Shootern wie Gears of War 3 oder Halo: ODST kennt. In insgesamt elf Runden müssen wir uns gegen immer stärker werdenden Feinde behaupten. Schon am Anfang sind die Widersacher zäh, werden später noch zäher und verwenden Schutzschilde sowie Geschütztürme, um uns auszuschalten.

In der jeweils zweiten, sechsten und zehnten Runde kommen noch einige kleine Missionen hinzu. Einmal haben wir die Aufgabe, unter Zeitdruck eine Bombe zu entschärfen, später sollen wir an verschiedenen Positionen eine Kommunikationsverbindung setzen. Ansonsten müssen wir einfach nur überleben und jeden Feind ausschalten. Munitionskisten versorgen uns regelmäßig mit Nachschub. Wird ein Kollege durch zu viele gegnerische Treffer kampfunfähig gemacht, können wir ihn wieder zurück in den Kampf schicken, indem wir uns in seiner Nähe aufhalten und ihn per Knopfdruck aufpäppeln.

Mass Effect 3 - Galaxy At War Trailer
Mass Effect 3 wird künftig auch einen Mehrspielermodus enthalten; den kooperativen Part stellt BioWare in diesem neuen Trailer vor.

Die Galaxie im Clinch

Doch worin könnte der Reiz bestehen, immer und immer wieder gegen Horden von feindlichen Reapern anzutreten? Die Antwort lautet "Galaxy at War", Dreh- und Angelpunkt der Online-Komponente von Mass Effect 3. Mit den Einsätzen im Mehrspielermodus kämpft ihr in der Galaxie um Gebiete. Dabei sollen die Ereignisse auf dem Schlachtfeld sogar die Geschichte rund um Commander Shepard beeinflussen und umgekehrt. Wie und in welchem Umfang, wollten die Entwickler allerdings noch nicht preisgeben.

Bei uns war nach der fünften Welle Schluss. Die gegnerischen Streitkräfte waren einfach zu mächtig. Trotzdem hat der Einsatz ausreichend Erfahrung eingebracht, um unseren Charakter zu verbessern. Wie im zweiten Teil werten wir eine Handvoll Fähigkeiten auf. Außerdem lassen sich die Waffen ausrüsten und verstärken. Das ist auch bitter nötig, spielt sich der Mehrspielermodus im aktuellen Stadium doch etwas steif. Es fehlt gegenwärtig die Dynamik. Die Gegner sind harte Brocken, stecken viel ein und teilen noch mehr aus. Das Gefühl, mit der jeweiligen Runde einer stärker wachsenden Herausforderung gegenüberzustehen, wird vermisst. Man wird von der ersten Sekunde an unter Druck gesetzt. Trotzdem gehörten wir an diesem Tag zu den besseren Spielern.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Als großer Fan der Serie war ich einerseits erfreut, dass der dritte Teil von Mass Effect einen kooperativen Spielmodus spendiert bekommt, andererseits aber auch skeptisch. Denn anstatt mit Shepard gemeinsam sein Abenteuer zu verfolgen, kämpfen wir unsere eigene Schlacht. Das "Galaxy-at-War"-System ist interessant: Je nach Erfolg Shepards Kampagne zu beeinflussen, wird viele Spieler sicherlich dazu bewegen, den Mehrspielermodus auszuprobieren. Doch die Frage nach der Berechtigung bleibt trotzdem noch offen: Das liegt momentan zum Teil an der etwas steifen Spielerfahrung. Abgesehen von den kleinen Nebenaufgaben, die hin und wieder auftauchen, schaltet ihr einfach nur stoisch die Feinde aus. Mass Effect zählte noch nie zu den herausragendsten Shootern, überzeugte stattdessen durch eine dramatische Erzählweise. Die fällt im Koop-Modus weg. Nichtsdestotrotz hatte ich meinen Spaß und den Entwicklern bleibt ja noch ein wenig Zeit, die etwas monotone Spielweise aufzupäppeln. Bioware hat mich noch nie enttäuscht, deswegen bin ich weiterhin zuversichtlich.

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