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Test - Max Payne 3 : Man on Fire

  • PS3
  • X360
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Ordnung ist das halbe Leben

Von diesen zwei Sammelobjekten abgesehen, solltet ihr euch unterwegs von allem trennen, das euch nicht weiterhilft. Leergeschossene Kanonen nehmen euch nur Platz im Waffenrad weg, in dem ihr zwei Handfeuerwaffen und eine größere bereithaltet. Für letztere benötigt Max natürlich zwei freie Hände, weshalb die kleinen Waffen in seinem Doppelholster verstaut werden. Setzt er allerdings die beiden Handfeuerwaffen gleichzeitig ein, muss er den großen Schießprügel fallen lassen. Das alles wirkt logisch und realistisch und unterstützt damit die Glaubhaftigkeit.

Ebenso realistisch sind Max' Bewegungen. Wenn er springt, schießt, landet und sich am Boden abrollt und sogar beim Waffenwechsel auf realistische Art bewegt, ist wie an so vielen Stellen im Spiel die Detailverliebtheit der Entwickler überdeutlich. In den Zwischensequenzen hält Max sogar noch dieselben Waffen in der Hand, die ihr kurz zuvor im Spielverlauf benutzt habt. Sogar Max' Verletzungen stimmen in den Zwischensequenzen und kurz zuvor niedergeschossene Gegner sind darin manchmal noch im Hintergrund zu sehen. Keine Unstimmigkeit soll vom Geschehen ablenken, und das gelingt Rockstar auf großartige Weise.

Ansteckende Langsamkeit

Ablenkungen findet ihr nur außerhalb der Hauptkampagne beispielsweise in Form des Arcade-Modus, in dem ihr in bestimmten Levels auf Highscore-Jagd geht. Da ihr die Kapitel der Hauptkampagne auch einzeln anwählen könnt, ist dieser Modus nur für die Spieler interessant, die beim Ballern nicht von einer Handlung gestört werden wollen. Eine besonders große Neuerung für die Max-Payne-Serie stellt der Mehrspielermodus dar. Originellerweise findet ihr darin – neben vielen anderen Spezialfähigkeiten - sogar die typische Zeitlupenfunktion wieder. Diese erfasst hier nach dem Auslösen wie in einer Kettenreaktion alle Spieler, die eine Person im Blickfeld haben oder von ihr gesehen werden, die gerade mitten in der Zeitlupe steckt. Das klingt vielleicht etwas schräg, funktioniert aber in der Praxis ganz gut.

Neben dem obligatorischen Deathmatch und Team-Deathmatch bietet Max Payne 3 den Online-Zockern unter anderem noch den Payne-Killer-Modus, in dem zwei Spieler in die Rollen von Max Payne und seinem Kumpel Passos schlüpfen. Auf beide wird daraufhin Jagd gemacht und wer Passos tötet oder Max besonders viel Schaden vor dessen Abschuss zufügen konnte, schlüpft daraufhin in die entsprechende Rolle und wird selbst zum Gejagten. Eine weitere Spielvariante nennt sich Gang-Wars. Hier verfolgt ihr in Teams bestimmte Missionsziele und je nachdem, welche Ziele von welchem Team erreicht werden, verändert sich die Aufgabenstellung im darauf folgenden Level.

Für eure Online-Einsätze erhaltet ihr Erfahrungspunkte, dank derer ihr eure Spielfigur sowohl in Sachen Waffenauswahl als auch im Aussehen anpassen könnt. Grundsätzliche Dinge wie Gesichtstyp, Haare und eine kleine Auswahl an Kleidungsstücken stehen euch aber schon von Beginn an zur Verfügung. Rockstars Bemühungen im Mehrspielerteil sind durchaus gelungen - insbesondere die abwechslungsreichen Gang-Wars. Das Ballern in trauter Mehrsamkeit hat uns alles in allem auf jeden Fall gut unterhalten. Dennoch kommt man – ähnlich wie bei der Uncharted-Serie – nicht darum herum festzustellen, dass auch Max Payne 3 ein Spiel ist, das nun mal ganz und gar von seiner Einzelspielerkampagne lebt.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Ähnlich zerrissen wie Max war auch ich beim Spielen: Einerseits gibt es so vieles, das unverkennbar Max Payne ist – allem voran der Titelheld selbst mit all seinen altbekannten Charakterzügen. Andererseits sind die Unterschiede zu den Vorgängern unübersehbar. Sao Paulo ist nicht einfach nur heller und farbenreicher. Es ist vor allem anders, ganz anders als New Jersey. Deshalb ist die entscheidende Frage: Wie gut ist anders? Glücklicherweise verdammt gut. Vorausgesetzt, man ist bereit, sich darauf einzulassen, und krallt sich nicht zu sehr an den Erinnerungen an Teil 1 und 2 fest. Max Payne 3 ist grausam und düster – egal, wie die Straßen Sao Paulos ausgeleuchtet sind. Wer das empfehlenswerte ″City of God″ gesehen hat, kann sich vorstellen, dass Brasilien für den zynischen Excop gar nicht so unpassend ist, wie es zunächst scheinen mag. Und wer sich noch an ″Man on Fire″ erinnert, dem werden einige Punkte in der Geschichte bekannt vorkommen. Im Gegensatz zu diesen möglichen Filmvorbildern entwickelt sich die Handlung angenehm wendungsreich und sorgt vor allem im späteren Verlauf für offen stehende Münder. Ja, mir fehlen die Comic-Sequenzen und die dichte Film-Noir-Atmosphäre der alten Teile. Doch Max Payne 3 gelingt es, etwas Neues zu erschaffen und gleichzeitig unverkennbar Max Payne zu bleiben. Spätestens wenn man die ersten Gegner mit einem stylischen Hechtsprung in Zeitlupe niederstreckt, weiß man: Max ist wieder da.

Überblick

Pro

  • fesselnde Geschichte
  • stilsichere Inszenierung
  • realistische Animationen
  • viele grafische Details
  • fast keine Ladezeiten
  • lebendige Schauplätze
  • abwechslungsreicher Levelaufbau
  • hervorragende Sprecher
  • filmreife Musikuntermalung

Contra

  • fehlende Comic-Sequenzen
  • wenig Film-Noir-Atmosphäre
  • übertriebene Störeffekte

Kommentarezum Artikel

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