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Test - Max Payne : Max Payne

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Max Payne

Ein ganz besonderes Schmankerl mit dem Remedy Entertainment aufwarten kann, ist sicher das spezielle 'Bullet-Time'-Gameplay. Auf Tastendruck kann man so die Zeit verlangsamen. Max Payne selber bewegt sich währenddessen in Echtzeit, die Gegner hingegen viel langsamer. Dadurch werden nicht nur ganz neue Gameplay-Elemente in ein Action-Spiel integriert, es entstehen auch die spektakulärsten Effekte. Im Handbuch wird näheres über die physikalischen Grundsätze dieses Features erklärt. Max Payne konzentriert sich so stark, dass sein Adrenalinspiegel wahnsinnig hoch ansteigt und für ihn so die Zeit verlangsamt abzulaufen scheint.

Wer einmal diese Funktion in Aktion gesehen hat, der weiß, wie spektakulär es aussieht, wenn der Waffenstrotzende Held in Zeitlupe auf den Gegner zufliegt, bevor er ihn mit ein paar gekonnten Schüssen niederstreckt. Jedoch war es für mich in den ersten Minuten etwas schwierig richtig mit dieser völlig neuen Option umzugehen, denn erst nach einer guten Stunde hat man gelernt, sich so zu bewegen, dass es nicht nur hübsch aussieht sondern auch Vorteile in den Gefechten bringt. Ansonsten erwartet euch mit 'Max Payne' ein reinrassiges Action-Spiel in welchem ihr alles abschießen müsst, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Hin und wieder gilt es dann auch einen Schalter umzulegen, was sich durch ein riesiges Ausrufezeichen über dem Kopf des Protagonisten bemerkbar macht. Allerdings ist dieses Feature eher erstaunlich, denn nützlich, sind doch die meisten Hebel und Schalter so offensichtlich postiert, dass ihr gar nicht darum herum kommen werdet, diese zu betätigen.

Wichtig ist auch die Interaktion mit der Umgebung, denn durch das Anschalten von Radios oder TV-Geräten, wird bei Bedarf die Geschichte weitererzählt. Ich möchte fast sagen, das Remedy Entertainment mit 'Max Payne' die perfekte Story erzählt. Gekonnt werden die Comic-Strips ins Spiel eingebaut, in denen uns Payne zum Beispiel Briefe vorliest oder von seiner Frau erzählt. Hin und wieder gibt es auch In-Game Videos zu sehen, diese sind aber meist nur zur Überleitung von den Comics ins eigentliche Spiel gedacht. Humorvolle Kommentare und zweideutige Bemerkungen des sonst so ernst wirkenden Familienvaters findet ihr auch hin und wieder.

Max Payne

Auch für den Sound hat sich Remedy Entertainment ein Extra-Lob verdient. Die Stimme von Max Payne ist die coolste, die es je gab. Hier kann auch der schon etwas ältere Duke Nukem nicht mehr mithalten. Ich hoffe, dass für die Deutsche Version des Spiels, die für Ende August geplant ist, eine ebenso gute Stimme gefunden wird. Die Waffengeräusche wirken sehr authentisch und auch die Umgebungsgeräusche könnten direkt aus dem eignen Wohnzimmer stammen. Bei Spielen klingen die Dialoge oft etwas hölzern, nicht so bei 'Max Payne'. Die Gangster sprechen alle in einem anderen Slang und eine Stimme ist verrauchter als die andere.

Auch wenn ihr es im Spiel nicht mit sabbernden Tentakelmonstern zu tun habt, so kommt trotzdem nie Langeweile auf. Eure Gegner präsentieren sich in den verschiedensten Outfits. Einer trägt ein Baseball-Cap, der nächste wiederum hat eine Glatze. Dumm sind eure Widersacher keineswegs, sie gehören eher zu den Intelligenzbolzen des Genres. Ich erinnere mich noch an eine Szene, in der ich eine Treppe in einem U-Bahn Schacht hinaufgerannt bin. Da ich diesen Teil des Levels schon zuvor passiert hatte, dachte ich mir, hier sei alles ruhig und lief unbeschwert auf den Levelausgang zu. Plötzlich sehe ich, wie jemand eine Bank vor die Treppe schiebt, sich hinter ihr verschanzt und wie wild anfängt zu ballern. Durch einen Hechtsprung nach hinten konnte ich mich schwer verwundet hinter die nächste Ecke retten und dann langsam realisieren, was dort gerade geschehen ist. Ereignisse wie diese wurden zwar per Skript ins Spiel integriert, sind aber trotzdem sehr beeindruckend.

Max Payne

Euch stehen im Spiel eine ganze Reihe von Schiesseisen zur Verfügung. So könnt ihr zum Beispiel mit dem Baseball-Schläger auf euer Gegenüber einprügeln oder ganze Gegnermassen mit dem Granatwerfer erledigen. Sehr effektiv ist auch das Sturmgewehr, welches ihr im späteren Verlauf des Spiels erhaltet. Bis dahin könnt ihr euch mit dem Doppelten Maschinengewehr oder der Schrotflinte (wahlweise auch mit abgesägtem Lauf) durchschlagen.

Steuern lässt sich das Spiel wie die Genrekollegen 'American McGee's Alice' oder 'Heavy Metal: F.A.K.K.²'. Schon nach den ersten Spielminuten sitzt jeder Handgriff. Viel falsch zu machen gibt es allerdings auch nicht, da es nur eine Handvoll wichtiger Tasten gibt. Als sehr nützlich erwies sich beim Testen eine Maus mit Rad, da ihr so eure Waffe während der Gefechte schnell wechseln könnt. Auch fünf Maustasten sind sehr nützlich, da ihr so alle wichtigen Befehle auf diese legen könnt und die Tastatur praktisch nur noch zum Laufen benötigt.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
von Avat@r: Remedy Entertainment und 3D Realms haben es geschafft. Mit 'Max Payne' konnten sie glorreich in den Action-Olymp einziehen. Das Spiel ist definitiv eines der Highlights im Jahre 2001. Mit dem innovativen Gameplay, der fesselnden Story und der wegweisenden Grafik gelingt es den Entwicklern, den Spieler schon nach wenigen Minuten in ihren Bann zu ziehen. Wenn man durch die Level läuft, kann man förmlich den Geruch des Bleis und den Angstschweiß von Mr. Payne riechen. Solltet ihr euch auch nur etwas für Action-Spiele interessieren, greift zu! Allein schon die 'Bullet-Time'-Funktion, die es bisher in keinem anderen Spiel zu sehen gab, sollte Kaufgrund genug sein. Einziger Wehrmutstropfen sind die Clipping-Fehler, die vor allem auftreten, wenn ihr in Zeitlupe auf eine Wand zufliegt und dann plötzlich zur Hälfte in dieser verschwindet. Fazit von Bryionak: Auch wenn es der eine oder andere Hardcore-Actionfan nicht wahrhaben will, 'Max Payne' setzt die Messlatte für zukünftige Actionspiele um einiges höher. Gelungene Grafik gepaart mit rasantem Gameplay, toller Story und zentnerweise Coolness ergibt einfach einen Referenztitel. Zudem kann die düstere Atmosphäre des Spiels in jeder Sekunde überzeugen und jagt einem wohlige Schauer über den Rücken. Dass die KI nur gescriptet ist, kann ich auch verschmerzen, denn die Entwickler haben dabei sehr gute Arbeit geleistet. Die Gegner machen es einem zum Teil alles andere als leicht. Ebenfalls bewundernswert: Beim kompletten Durchspielen trat nicht ein einziger nennenswerter Bug auf und Abstürze schon gar nicht. Auch die Performance war makellos, zumindest auf meinem Rechner. Einziges wirkliches Manko ist die etwas magere Spielzeit, ein guter Spieler wird kaum mehr als 10 bis 15 Stunden für das Spiel brauchen. Anreiz zur Wiederholung bieten allerdings die vier Schwierigkeitsgrade und die Tatsache, dass dank Editor und Texture-Pack wohl relativ bald mit selbstgebauten Levels und Modifikationen zu rechnen ist. Für mich ganz klar eines der Topspiele des Jahres.  

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