Test - MegaMan Maverick Hunter X : MegaMan Maverick Hunter X

Seit bald 20 Jahren macht der blau gekleidete Action-Held MegaMan allerlei Konsolen unsicher. Für sein erstes Abenteuer auf der PSP hat sich Capcom dafür entschieden, dem Klassiker ’MegaMan X’ eine Frischzellenkur zu verpassen. Ob das Vorhaben geglückt ist, erfahrt ihr im Review.

Als Capcom im Jahre 1987 zum ersten Mal ein kleines blau gekleidetes Männchen über die Bildschirme hüpfen und ballern ließ, ahnten wohl noch nicht einmal die Entwickler, dass das Kerlchen namens MegaMan bis in die heutige Zeit nicht zur Ruhe kommen würde. Nachdem erst vor kurzem die PS2 mit einem neuen Abenteuer beglückt wurde, ist nun auch die PlayStation Portable an der Reihe. Bei ’MegaMan Maverick Hunter X’ handelt es sich allerdings keineswegs um ein komplett neues Spiel – vielmehr stellt der Titel ein Remake von ’MegaMan X’ dar. Dieser Titel erschien 1993 für die 16Bit-Konsole Super Nintendo und zählt nach wie vor zu den besten Spielen der ’MegaMan’-Reihe. Mit dem ’X’-Abenteuer wurde eine neue ’MegaMan’-Linie geschaffen, die etwas futuristischer designt wurde und spielerisch einen Tick komplexer ausfiel als die normale ’MegaMan’-Reihe. Ihr seht also schon: Mit der Entscheidung, diesen Klassiker auf die PSP umzusetzen, hat Capcom durchaus eine glückliche Wahl getroffen.

Die größte Neuerung von ’MegaMan Maverick Hunter X’ im Vergleich zum Vorbild ist in der Optik zu finden. Musste das Original vor 13 Jahren noch mit einer 2D-Bitmapgrafik auskommen, erstrahlt die PSP-Fassung in zeitgemäßer 3D-Polygontechnik. Ob das nun für das Spiel ein Plus oder Minus ist, muss jeder selbst entscheiden – Tatsache ist aber, dass einige Abschnitte im neuen Gewand besser aussehen, andere dagegen trister. Da die Optik aber nach wie vor eher schlicht ist, wundert man sich schon über gelegentliche Ruckler. In puncto visueller Abwechslung kann man sich dagegen nicht beklagen. Die Levels sind jeweils einem anderen Thema gewidmet: Ob ihr nun eine Fabrik oder eine Schneelandschaft erkundet, einen Robot-Wald unsicher macht oder hoch in den Lüften von Plattform zu Plattform springt, immer gibt es etwas anderes zu sehen. Noch fantasievoller sind die Gegner ausgefallen: MegaMan kämpft immer gegen Roboter, welche allerdings auf teils aberwitzige Art attackieren und deren Design oft aus dem Tierreich stammt.

Besonders viel haben sich die Entwickler bei den traditionellen Endgegnern, die sich mit dem Helden duellieren, einfallen lassen. Besiegt ihr einen der Schergen, erhaltet ihr dessen Spezialschuss, den ihr fortan in den Levels und gegen andere Bosse einsetzen könnt. Das ist nach wie vor ein großer Reiz: Da ihr zu Beginn des Spiels gleich acht Levels frei anwählen dürft, verbringt ihr einige Zeit damit herauszufinden, mit welcher Waffe ihr welchen Endgegner am leichtesten besiegen könnt. ’MegaMan’-Fans wissen das alles schon und auch beim Leveldesign mit seiner Kombination aus Hüpf-, Kletter- und Ballerabschnitten gibt es keine großen Überraschungen. ’MegaMan Maverick Hunter X’ spielt sich auf der PSP angenehm altmodisch und macht Spaß – ohne große Höhepunkte oder schwache Passagen. Leider ist der Umfang mit gerade einmal 13 Levels nicht sonderlich groß, außerdem vermisst man neue Gegner oder Levels. Immerhin dürft ihr das Abenteuer später mit einer alternativen Spielfigur durchzocken und nach neu positionierten Extras forschen. Ebenfalls neu sind die ansehnlichen Zwischensequenzen im Manga-Stil, die aufgemotzte Musikuntermalung und die witzige englische Sprachausgabe.