Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Might & Magic: Duel of Champions : Forgotten Wars

  • PS3
Von  |  | Kommentieren

Sammelkartenspiele gibt es inzwischen eine ganze Reihe. Sei es nun das originale Magic The Gathering oder das sehr aktuelle Hearthstone, die Auswahl ist groß. Ein wenig kleiner wird sie, wenn ihr auf der Konsole ein Sammelkartenspiel sucht, aber selbst dort stehen euch mehrere zur Auswahl. Ubisoft bringt nun mit Might & Magic: Duel of Champions - Forgotten Wars einen ehemaligen PC-only-Titel auf die PlayStation 3 und die Xbox 360.

Das Grundprinzip von Might & Magic: Duel of Champions - Forgotten Wars ist schnell erklärt: Auf dem Bildschirm wird euch das Spielbrett präsentiert. Auf diesem liegt zum einen euer Hauptcharakter, zum anderen sind dort viele weitere freie Felder. Acht davon sind für Karten mit Kreaturen gedacht, die euch verteidigen oder aber den Gegenspieler angreifen. Dabei bestehen diese acht Karten aus zwei Reihen. In der vorderen Reihe werden Nahkampf-Kreaturenkarten abgelegt, in der hinteren Reihe Fernkämpfer. Neben diesen beiden Grundarten gibt es noch fliegende Einheiten, die meist in beiden Reihen platziert werden dürfen.

Ab aufs Spielbrett

Abgerundet wird das Spielbrett mit Plätzen für Ereigniskarten und Zaubersprüchen. Wie bei vielen Sammelkartenspielen besteht auch in Might & Magic: Duel of Champions - Forgotten Wars das Ziel darin, euren eigenen Hauptcharakter zu schützen und den gegnerischen zu besiegen. Dieser verfügt, genau wie eurer, über eine gewisse Anzahl an Lebenspunkten, die ihr auf Null bringen müsst. Das geschieht, indem ihr den Gegner wahlweise mit Zaubersprüchen attackiert, oder ihn mit euren Kreaturen angreift. Zu Beginn des Spiels habt ihr eine gewisse Kartenanzahl auf der Hand, die zufällig aus eurem Stapel generiert wird.

Seid ihr damit zufrieden, bestätigt ihr die Auswahl, gefällt sie euch hingegen nicht, dürft ihr neue Karten aus eurem Stapel ziehen. Euer Hauptcharakter, nennen wir ihn einfach Held, kann selbst nicht angreifen, ist aber wichtig, da seine Werte bestimmen, wie viele Zug- oder Zauberpunkte ihr pro Runde zur Verfügung habt. In jeder Runde erhöht ihr einen Wert eures Helden, was euch ermöglicht, nach und nach bessere und damit auch teurere Karten ins Spiel zu bringen.

Auch der Einsatz von Ereigniskarten ist nicht umsonst, für fast alles benötigt ihr Zugpunkte. Könnt ihr zum Beispiel eine Kreatur aus eurer Hand ins Spiel bringen, müsst ihr sie auf eines der vier Felder für den Front- oder den Fernkämpfer ablegen. Die meisten Kreaturen können in der Runde, in der sie ausgespielt werden, nicht direkt angreifen, das ist erst in der Folgerunde möglich. Die Kreaturenkarten haben dabei Werte wie Angriffs- und Abwehrstärke, besitzen aber teils auch noch spezielle Fertigkeiten.

Habt ihr nun eine oder mehrere Kreaturen auf dem Spielbrett liegen, könnt ihr den gegnerischen Helden angreifen, jedoch nur dann, wenn euer Gegenspieler keine seiner Kreaturen in der direkten Sichtlinie eurer Karten ins Spiel gebracht hat. Liegen dort nämlich gegnerische Kreaturenkarten, so müsst ihr zunächst diese besiegen, bevor der Weg zum gegnerischen Helden eventuell frei wird. In jeder Runde zieht ihr eine neue Karte aus eurem Stapel, habt somit zum Zugbeginn immer mindestens eine Karte auf der Hand. Maximal könnt ihr zehn Karten auf der Hand ansammeln, mehr dürfen nicht aufgenommen werden.

Might & Magic Duel of Champions - Forgotten Wars Launch Trailer
Das Sammelkartenspiel Might & Magic Duel of Champions ist ab sofort auch für die Konsolen PS3 und Xbox 360 erhältlich.

In längeren Partien kann es zudem dazu kommen, dass der Kartenstapel aufgebraucht ist. Ist dies der Fall, wird der jeweilige Spieler in jeder weiteren Runde Schaden erleiden und zwar. Zauberkarten bieten viele Möglichkeiten. Einige fügen dem gegnerischen Helden eine gewisse Menge Schaden zu, andere holen bereits besiegte Karten wieder auf die Hand zurück und wiederum andere sorgen dafür, dass ihr Kreaturen mit Boni versorgt. So zum Beispiel, dass der Schaden den eine Kreatur erleidet, nur noch die halbe Wirkung erzielt. Ihr müsst daher immer versuchen, eurem Gegner einen Schritt voraus zu sein und gut planen, wie euer nächster Zug aussehen soll. Nur mit starken Kreaturen kommt ihr eher selten zum Ziel.

Kreaturen, Friedhof und Kaufzwang

Wurde eine Kreaturenkarte besiegt, wird sie übrigens vom Spielbrett entfernt und auf eurem Friedhofsstapel abgelegt. Euer Kartendeck besteht dabei zu Beginn des Spiels aus einer Grundsorte von Karten. Ihr wählt beispielsweise, ob ihr lieber offensiv spielen wollt oder Zaubersprüche bevorzugt und entsprechend dieser Auswahl bekommt ihr dann eines der Grunddecks zugewiesen. Spielt ihr, erlangt ihr nach und nach Gold. Dessen Menge wächst schneller, wenn ihr ein Spiel als Sieger verlasst. Mit diesem Gold könnt ihr neue Karten kaufen und somit euer Deck erweitern oder aber ganz neu zusammenstellen. Leider werdet ihr bei jedem Besuch im Kartenshop, der nach jeder Partie stattfindet, damit genervt, dass ihr doch bitte gegen Echtgeld direkt ganze Decks im Store kaufen sollt.

Wäre der Titel nun Free-to-Play, könnte man sich mit diesem Hinweis noch anfreunden. Da ihr auf der Konsole jedoch knapp zehn Eurozahlt, nervt dieser Einkaufshinweis schon sehr. Ganz schlimm jedoch ist die Tatsache, dass ihr nach wenigen Spielrunden ein „besonderes Angebot“ bekommt. Hier könnt ihr alle Decks für einen Angebotspreis erwerben. Natürlich mit dem Zusatzhinweis, dass dieses Angebot nur dieses eine Mal kommt und danach nie wieder, ihr also besser zugreifen solltet. So was geht gar nicht!

Diesem permanenten Kauf-Gedrängsel gegenüber stehen jedoch wunderschön gezeichnete Karten, von denen ihr insgesamt gut 650 sammeln könnt. Natürlich nur dann, wenn ihr euch zum Zukauf einiger Decks entscheidet, was aber bei anderen Sammelkartenspielen auch nicht anders ist. Die Helden verkörpern dabei allesamt spezielle Figuren aus der Might-&-Magic-Welt, was auch für die Zauber und Kreaturen gilt. Gespielt werden kann alleine, hier steht eine Solokampagne mit gut 30 Missionen zur Verfügung, oder aber mit zwei Spielern, dann wahlweise lokal oder online.

Während der Solokampagne durchlebt ihr eine spannende Geschichte. Leider wird euch diese nur in trockener Textform präsentiert, einige Zwischensequenzen hätten die Präsentation aufgelockert. Leider gibt es diese nicht und auch ansonsten wirkt das Spiel oftmals statisch. Zwar sind die Zeichnungen der Karten sehr schön, Animationen könnt ihr jedoch nur sehr selten bewundern. Dafür stimmt der Sound, denn die Hintergrundmusik sorgt für packende Atmosphäre. Ein gutes Tutorial erklärt euch zu Spielbeginn die Regeln, auch Anfänger werden hier sehr schnell ins Spiel finden. Aber wundert euch nicht, denn online geht es gehörig zur Sache. In den Ranglistenspielen trefft ihr nicht selten auf Gegner, die sehr gut wissen, wie sie mit ihrem Deck umgehen müssen.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Gutes Sammelkartenspiel mit penetranten Kaufhinweisen

Might & Magic: Duel of Champions - Forgotten Wars erfindet das Genre der Sammelkartenspiele nicht neu. Wie in vielen anderen Spielen dieser Art ist euer Ziel, den Helden des Gegners zu besiegen. Das erledigt ihr, indem ihr euer Kartendeck geschickt einsetzt. Immerhin stehen euch in diesem Titel sehr viele Karten zur Verfügung, um euer ganz persönliches Traumdeck zu erstellen. Leider sind viele der Karten nur dann verfügbar, wenn ihr diese durch den Kauf im Store erwerbt. Da ihr nach jeder Spielrunde indirekt auf den Kauf im Store hingewiesen werdet, nervt dies recht schnell. Es reicht, den Spieler ab und an auf diese Möglichkeit hinzuweisen und nicht dermaßen penetrant, wie es hier der Fall ist. Die Kampagne ist gelungen, zumindest was die teils sehr spielstarken Gegner betrifft. Leider wird die Geschichte nur in trister Textform erzählt, Zwischensequenzen wären hier nicht das Schlechteste gewesen. Überhaupt wurden sehr wenige Animationen ins Spiel gepackt. Gut, diese müssen zwar nicht sein, bringen aber einen gewissen Reiz in digitale Sammelkartenspiele. Zumindest die Musik, die Steuerung und das Tutorial müssen sich nicht verstecken, hier hat der Entwickler alles richtig gemacht. Fans von Sammelkartenspielen bekommen mit Might & Magic: Duel of Champions - Forgotten Wars ein umfangreiches Sammelkartenspiel für die Konsole. Wem die dauernden Kauf-Aufforderungen nichts ausmachen, hat Spaß, alle anderen gucken sich vielleicht nach einem anderen Vertreter des Genres um.

Überblick

Pro

  • viele Helden und Kreaturen aus der Might-&-Magic-Welt
  • guter Soundtrack
  • sehr gutes Tutorial
  • hübsch gezeichnete Karten

Contra

  • permanentes Gedrängsel, weitere Decks im Store zu erwerben
  • kaum Animationen
  • trocken erzählte Geschichte in der Kampagne

Kommentarezum Artikel