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Test - MSI Nightblade MI3 : Komplett-PC mit Optane-Technik

  • PC
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Intels Optane-Speicher soll vor allem Rechnern ohne SSD ordentlich Beine machen, indem er den Datentransfer von SATA-Platten beschleunigt. MSI hat diese recht preiswerte Technik als einer der ersten Hersteller in einem Einsteiger-Gaming-PC verbaut. Ab einem Preis von 1.099 Euro ist der neue MSI Nightblade MI3 zu haben. Wir haben uns diese günstige Konfiguration mal etwas genauer angeschaut.

Der Nightblade tummelt sich in verschiedenen Varianten schon seit Längerem im Line-up von MSI und bekommt mit jeder größeren technischen Neuerung ein Upgrade verpasst. Der mit gerade mal zehn Litern sehr kompakte Rechner beinhaltet entsprechend eine Kaby-Lake-CPU von Intel, verzichtet auf ein SSD-Laufwerk und macht der SATA-Platte mit dem neuen Intel-Optane-Speicher Feuer unterm Hintern. Dementsprechend gibt es die kleinste Ausführung des Nightblade MI3 bereits ab 1.099 Euro.

Das Innenleben setzt bei dieser Preisklasse auf solides Full-HD-Gaming jenseits der 30 fps, mit etwas Optimierung der Einstellung der jeweiligen Spiele sind durchaus auch mal 60 fps drin. Als Prozessor kommt ein Intel i5-7400 @3GHz zum Einsatz, der natürlich nicht mit dem derzeit gängigen i7-7700 mithalten kann, aber für Spiele aller Art im Großen und Ganzen völlig ausreichend ist. Ihm zur Seite stehen 8 GB DDR4-2400 (aufrüstbar auf 32 GB) sowie eine GeForce GTX 1050 Ti mit 4 GB. Alternativ kann das Modell gegen Aufpreis auch mit einer GTX 1060 mit 6 GB bestückt werden.

Ungewöhnlich ist die Laufwerksbestückung. MSI verzichtet komplett auf eine SSD und verwendet stattdessen eine 2 TB große SATA-Festplatte von Seagate. Dieser werden 16 GB Intel-Optane-Speicher als Beschleuniger zur Seite gestellt. Dank zweier M.2-Slots könnte die Maschine auch mit einer entsprechenden SSD ausgestattet werden. Das wird dann aber ein wenig teurer. Außerdem waren wir neugierig auf die Auswirkungen des Optane-Speichers, der über ein Software-Tool problemlos (de-)aktiviert werden kann.

Entsprechend haben wir die Schreib-/Lesegeschwindigkeiten mit aktiviertem und abgeschaltetem Optane-Speicher geprüft und dazu noch mit einer SSD älteren Baujahrs (Crucial BX200) und einer aktuellen M.2-SSD (Corsair MP500) verglichen. Dabei zeigt sich, dass der Optane-Speicher in der Tat eine interessante Option ist, um die Lesegeschwindigkeit einer SATA-Platte spürbar zu erhöhen. Das Tempo der SATA konnte mit Optane nahezu verfünffacht werden, es liegt damit deutlich über dem einer älteren Standard-SSD. Bis zur M.2-SSD gibt es allerdings erwartungsgemäß noch reichlich Luft – ein Wundermittel ist auch Optane nicht.

Der Vorteil liegt natürlich ganz klar im schnelleren Start von Programmen und Spielen und dem schnellen Laden von Datenmengen. Die Schreibgeschwindigkeit zeigt sich von Optane hingegen eher unbeeindruckt, für schreibintensive Anwendungen wie Bild- oder Videobearbeitung ist der Vorteil von Optane daher gering. Bis auf den schnelleren Start und kürzere Ladezeiten profitieren Spiele ebenfalls kaum von der Technik. Optane hat allerdings noch weitere Haken. Zum einen ist fürs Aufrüsten eines (älteren) Rechners zwingend ein M.2-Slot erforderlich, denn das Speichermodul hat dieses Format. Zum anderen ist eine 128 GB große M.2-SSD nicht wesentlich teurer als ein 16-GB-Optane-Modul.

Unabhängig davon ist der Nightblade MI3 eine hübsche und vor allem kompakte Maschine fürs Full-HD-Gaming. Die verbaute Silent-Storm-Kühlung leistet sich auch unter maximaler Last keine Schwächen und hält die CPU auf maximal 68 bis 70 Grad, die GPU kommt bei maximal 67 Grad nicht ins Schwitzen. Die Lautstärke des Kühlsystems ist nicht der Rede wert, sodass der Winzling auch im Wohnzimmer neben der Glotze gut postiert ist.

Trotz der mageren Abmessungen von 128 x 342 x 268 mm gibt es anschlussseitig nichts zu meckern. Die Frontseite verfügt über USB 3.1 Type-C und USB 2.0 mit Super Charger 2 sowie HDMI-VR-Link und Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer. Die Rückseite ist mit 4x USB 3.1 Type-A, 2x USB 2.0, HDMI und DisplayPort, S/PDIF und fünf Audioanschlüssen sowie RJ45 und PS/2 exzellent bestückt. WLAN, GigaBit LAN und BlueTooth 4.2 sind natürlich auch mit im Paket.

Greift zu, wenn...

… ihr einen sinnvoll konfigurierten, kompakten und leisen Rechner mit guter Ausstattung für Full-HD-Gaming sucht.

Spart es euch, wenn...

… ihr euch von Optane einen deutlichen Leistungsschub versprecht. Das betrifft lediglich die Lesegeschwindigkeit und der Preisunterschied zur SSD ist eher gering.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Klein, kompakt und leise

Der Nightblade MI3 von MSI überzeugt in der vorliegenden Konfiguration mit guter Ausstattung, sehr guter Kühlung und kompaktem Design nebst guter Leistung unter Full-HD, ohne gleich einen Lottogewinn zu verschlingen. Der Nutzen der neuen Intel-Optane-Technologie hält sich allerdings in Grenzen.

Klar, der Programmstart und die Ladezeiten werden spürbar beschleunigt gegenüber einer SATA-Platte, aber die Schreibgeschwindigkeit profitiert kaum vom Optane-Speicher und der Preisunterschied zu den schnelleren M.2-SSDs ist zu gering, um einen echten Vorteil darzustellen. Für den Preis ab 1.099 Euro aber ein guter Kompakt-Gaming-Rechner, mit dem man viel Freude haben kann.

Überblick

Pro

  • sehr kompaktes Design
  • effiziente und leise Kühlung
  • großzügige Ausstattung bei den Anschlüssen
  • gute Gaming-Leistung bei Full-HD-Auflösung

Contra

  • Preisunterschied von Optane zur schnelleren M.2-SSD zu gering, um einen echten Mehrwert darzustellen

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