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Test - Myst 5: End of Ages : Myst 5: End of Ages

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Geniale, spannende Kunst oder langatmige Rätselkost? Bei kaum einer Reihe sind sich selbst Adventure-Fans uneiniger als bei 'Myst'. Nun steht mit 'End of Ages' der fünfte und letzte Teil in den Läden, den wir selbstverständlich für euch getestet haben.

Die Nachricht traf Adventure-Fans wie ein Schlag ins Gesicht: Cyan, Erfinder der 'Myst'-Reihe, musste nach der Fertigstellung des fünften Teils nahezu alle Mitarbeiter entlassen – es fand sich einfach kein Geldgeber für die neuen Projekte der US-amerikanischen Spieleschmiede. Immerhin sollte nach 'End of Ages' sowieso Schluss mit 'Myst' sein, sodass sich Fans zumindest auf ein richtiges Ende freuen können.

Wer will was?

'Myst 5: End of Ages' lässt euch das Geschehen einmal mehr aus der Sicht eines namenlosen Protagonisten erleben, den ihr selbst nie zu Gesicht bekommt. Schon früh im Spiel trefft ihr auf zwei Charaktere, die euch im weiteren Verlauf immer wieder in verschiedener Form begegnen: Zum einen der weise wirkende Esher, der gerne aus dem Nichts vor euch auftaucht und Beschreibungen und Hinweise liefert, zum anderen die verängstigte Yeshaa, deren Geschichte ihr überwiegend in Tagebüchern nachlesen könnt. Schnell wird klar, dass Esher und Yeshaa gänzlich unterschiedliche Motive verfolgen und euch in eine bestimmte Richtung lenken wollen – eure Aufgabe ist also nicht zuletzt herauszufinden, was eure beiden Begleiter im Sinn haben.

Zeichenkurs

Spielerisch orientiert sich 'Myst 5: End of Ages' ganz klar an seinen Vorgängern, sodass ihr eure Zeit vorwiegend mit der Erkundung der geheimnisvollen Welt sowie dem Lösen verschiedenster Logikaufgaben verbringt. Mal will eine seltsame Maschine repariert, mal ein versperrter Weg durchquert, mal der Schlüssel zu einer neuen Welt gefunden werden. Der Schwierigkeitsgrad schwankt zwischen äußerst simpel und 'Wie soll ich darauf bloß kommen?'. Letztere Rätsel überwiegen leider ein wenig, zumal Hinweise auf die Lösung stets recht dürftig gestreut sind, was die ohnehin schon recht träge Spielgeschwindigkeit nicht gerade verbessert. Kenner der Reihe sollten im Großen und Ganzen dennoch auf wenige Probleme stoßen.

Wichtigste Neuerung von 'Myst 5: End of Ages' sind die Steintafeln, von denen es insgesamt fünf verschiedene im Spiel gibt und die bei sehr vielen Rätseln Verwendung finden. Zeichnet ihr ein bestimmtes Symbol auf eine dieser Tafeln, verändert sich die Umgebung – etwa durch einen herbeigerufenen Regenschauer – oder ein Bahro, ein mysteriöses Wesen, taucht auf und versucht, nach euren Befehlen zu handeln. Welche Symbole ihr zu welchem Zweck in die Tafeln kratzen könnt, ist eine der wichtigsten Fragen des Spiels und eine willkommene Abwechslung.

Die dritte Dimension

'Myst 5: End of Ages' verwendet als erster Teil der Reihe eine echte 3D-Engine, was leider eine etwas zwiespältige Entscheidung ist. Zwar können sowohl Umgebungen als auch Charaktere erneut beeindrucken, doch sahen die vorgerenderten Hintergründe in 'Myst 4: Revelation' einfach noch einen Tick besser, liebevoller und sauberer aus. Der Vorteil der 3D-Engine liegt allerdings darin, dass ihr nun wie in einem Ego-Shooter durch die Welt ziehen könnt und nicht mehr nur schrittweise von Bild zu Bild wandert. Neben der Shooter-Steuerung steht aber auch die herkömmliche 'Myst'-Steuerung als Alternative bereit, falls ihr euch lieber zurücklehnt und die Finger von der Tastatur lassen wollt.

Die komplett deutsche Sprachausgabe weiß wieder einmal zu gefallen und die Musik trägt, wie gewohnt, ebenfalls zur geheimnisvollen Atmosphäre des Spiels bei.

Fazit

von Fabian Walden
'Myst 5: End of Ages' ist nicht ganz so perfekt wie sein sehr starker Vorgänger, für Fans von 'Myst' und Freunde betulicher Adventures aber auch in diesem Jahr erste Wahl: Grafik und Atmosphäre überzeugen, der Rest ist wie immer ganz klar Geschmackssache. Schade nur, dass die Entwickler nicht zumindest ein bisschen auf die Kritik an Schwierigkeitsgrad und Spielgeschwindigkeit reagiert haben.

Überblick

Pro

  • sehr gute Grafik
  • tolle Atmosphäre
  • gelungene Steuerung
  • interessante Steintafeln

Contra

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • ein wenig zu langatmig

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