Preview - Neocron : Neocron
- PC
Am Anfang fast jeden Rollenspiels steht die Charaktergenerierung, 'Neocron' macht da keine Ausnahme. Ihr wählt eine der vier möglichen Charakterklassen ('Private Eye', 'Spy', 'Tank', 'Psi-Monk') und bestimmt die körperlichen sowie geistigen Fertigkeiten. Wer es ganz eilig hat oder wer sich nicht mit dem komplexen Skillsystem auseinandersetzen will, kann auch gleich mit den vorgegebenen Standardwerten loslegen. Anschliessend gebt ihr eurem Charakter noch einen Namen und ein möglichst cooles Äusseres und los geht's. Durch gewonnene Erfahrungspunkte, die ihr in Kämpfen und Quests erlangt, könnt ihr eure Fähigkeiten im Spielverlauf ausbauen, jedoch wird ein 'Tank' (Krieger) nie dieselben psionischen Fertigkeiten wie ein 'Psi-Monk' erreichen können (entspricht am ehesten einem klassischem Magier).
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Das Hauptaugenmerk wird bei 'Neocron' auf rasant in Szene gesetzten Kämpfen liegen, die ihr in bester 3D-Shooter-Manier aktiv bestreiten werdet. Als Ziele dienen dabei entweder die zahlreichen Monster oder aber menschliche Mitspieler. Damit Einsteiger eine faire Chance haben, wird es nicht möglich sein, in allen vier Bereichen der Riesenstadt zu kämpfen. Wer sich dennoch mit anderen Spielern messen will. kann dies ausserhalb der Stadt oder eventuell in speziell dafür angelegten Arenen tun. Es wird auch möglich sein, eine Runde auf dem 'Holodeck' fraggen zu gehen, natürlich völlig gefahrlos. Sollte es euch dennoch mal erwischt haben, wacht ihr geschwächt in eurem Appartement auf. Zudem haben die Entwickler für euren Todesfall vorgesorgt, denn dank eines kleinen Artefakts - welches jeder Spieler besitzt - ist es für andere Spieler unmöglich, eure hart erarbeitete Ausrüstung zu klauen.
Für friedliebendere Bürger 'Neocrons' gibt es aber auch reichlich Gewaltloses zu tun. So kann man sich beispielsweise als sogenannter 'Müllverwerter' ('Constructor') Ansehen verschaffen - ein 'Müllverwerter' kann aus Müll wieder nützliche Gegenstände herstellen - oder als Händler den Bedarf an Drogen oder anderen Dingen in der Stadt abdecken. Quests zu finden wird keine schwierige Aufgabe sein, denn überall in der Stadt hängen Job-Terminals, die entweder computergenerierte oder manuell erstellte Jobs bereithalten werden. Ausserdem könnt ihr noch diverse Aufträge für eure 'Faction' erledigen. Welche Berufe aber letztlich für euch in Frage kommen und somit auch welche Quests ihr annehmen solltet, hängt von euren Skills ab.
Laut Entwickler gibt es nahezu eine unbegrenzte Vielfalt an Erweiterungsmöglichkeiten. Für ausreichend Abwechslung bei den Quests und deren Komplexität sollte also gesorgt sein. Schon jetzt gibt es zahlreiche Clans im Internet, die zusammen Aufträge erledigen oder die Interessen ihrer 'Faction' durchsetzen.
Schliesst man sich einer Gruppe an, so soll das gefundene Geld unter den Gruppenmitgliedern aufgeteilt werden, Erfahrungspunkte werden jedoch für jeden einzeln berechnet, je nachdem was er getan hat.
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Zur Zeit sind noch nicht alle Features voll ausgebaut, jedoch schon integriert, so liessen sich in der aktuellen Version bloss jeweils drei verschiedene computergenerierte Jobs anwählen, Einrichtungen wie beispielsweise 'Neofrag' funktionierten aber noch gar nicht.
In der finalen Version soll es zudem möglich sein, Fahrzeuge selbst zu steuern. Momentan gibt es nur einen Fahrzeugtyp, die U-Bahn. Mit dieser bewegt ihr euch von Stadtteil zu Stadtteil, das geht nicht nur schneller als zu laufen, sondern ist auch noch ungefährlich.
Fest eingeplant sind ausserdem noch ein Panzer, den man mit mehreren Leuten - zum Beispiel mit denen des eigenen Clans - bedienen muss, sowie ein Hooverbike. Selbstverständlich bieten Fahrzeuge einen erhöhten Schutz gegen Angriffe.
Beim Erscheinen des Spiels werdet ihr erst einmal 'nur' in 'Neocron' leben können, laut offizieller Homepage ist es aber möglich, dass noch zwei weitere Städte hinzukommen.
Grafisch präsentiert sich 'Neocron' zur Zeit noch etwas bieder, trotz Unterstützung von T&L. Die Innenstadt hat einen sehr futuristisch düsteren Look, überall strahlt einem kaltes Neon-Licht entgegen, der viel zur 'Untergangs'-Atmosphäre beiträgt, aber die riesigen Gebäude gleichen sich zu sehr. Ohne Mini-Map, an die Reakktor zum Glück gedacht hat, würde man sich ständig verlaufen.
Gut gelungen ist aber die optische Abgrenzung der Viertel untereinander. Je höher man in die Stadt vordringt, desto heller und sauberer wird es, während in den tiefer gelegenen Slums Zwielicht und Dunkelheit vorherrschen. Die Aussenareale wirken besonders karg. Sicher, das ist das sogenannte 'Wasteland', aber ein bisschen Schrott und Wracks hier und da könnten mehr zur Atmosphäre beitragen. Die Waffeneffekte können zwar nicht mit aktuellen Ego-Shootern mithalten, für ein MMORPG reicht es aber allemal. Für die Animationen gilt dasselbe, Mitspieler bewegen beim chatten sogar die Lippen, dafür wirken deren Animationen und auch die der Monster noch ein bisschen hölzern.
Das in 'Neocron' nicht immer nur eitel Sonnenschein herrscht, merkt man spätestens dann, wenn Regenwolken am Himmel aufziehen. Die Engine soll aber noch andere Wettereffekte simulieren können. Auch fliessende Tag-/Nachtwechsel braucht kein Spieler zu missen, Reakktor hat auch daran gedacht.
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Die Steuerung in 'Neocron' gleicht der eines handelsüblichen 3D-Shooters, gespielt wird aus der First-Person-Perpektive, die Tastaturbelegung könnt ihr euren Vorlieben anpassen.
Die Intelligenz der Monster lässt zur Zeit noch zu wünschen übrig. Die Monster und NPCs laufen bei Gefechten immer geradewegs auf den Spieler zu, Deckung suchen beziehungsweise mehr Angriffsvarianten beherrschen sie aber nicht.
Auch beim Sound sollte nochmals gefeilt werden, die Waffeneffekte dürften ruhig kraftvoller
ausfallen, Musik ertönt nur spärlich aus den Boxen. Das ist schade, da diese durchaus zum futuristischem Szenario passt.
Damit die Spieler von 'Neocron' lagfrei spielen können, wird Reakktor zu Spielbeginn fünf Server zur Verfügung stellen, die jeweils für 2000 Leute Platz bieten sollen.
Das Kostenmodell entspricht in etwa dem der Konkurrenz, auch wenn es noch nicht endgültig ist. So wird die übliche Monatspauschale von zehn Euro erhoben werden, natürlich könnt ihr euch aber erst einmal einen Monat (oder länger?) mit dem Spiel vertraut machen.
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