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Test - Neverwinter Nights : Neverwinter Nights

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Rollenspieler kommen in den letzten Wochen kaum noch zur Ruhe. Nach 'Dungeon Siege' für die Hack'n'Slay-Freunde und 'Morrowind' für die Genießer virtueller Welten erscheint nun das langerwartete 'Neverwinter Nights' und sorgt für lange Nächte. Nach unserer Bioware-Visite und den atemberaubenden Eindrücken dort konnten wir es natürlich kaum abwarten, uns in die Welt der Schwertküste zu stürzen und festzustellen, ob das Spiel den hohen Erwartungen entspricht und Bioware die in Kanada bemängelten Dinge noch ausgebügelt hat.

Neverwinter Nights
Ein kurzer Blick auf das Spielleiter-Interface.

Nach der langwierigen Installation von über zwei GByte Daten von den drei CDs (bei Vollinstallation) geht es endlich zur Sache. Nach einem martialischen Trailer eines wackeren Recken im Kampf mit einem fiesen Monster schreitet der Spieler zur üblichen Charaktererstellung. Oder er lässt eben jenes ganz bleiben, denn Bioware hat einen schicken Stapel vorgefertigter Charaktere aller Klassen und Rassen mitgeliefert, mit denen man sofort ins Spiel einsteigen kann. Selbstgebaut ist aber immer schöner, also frisch ans Werk. Nach der Wahl von Geschlecht, Volk (insgesamt sieben an der Zahl, alle mit unterschiedlichen Vorzügen) und Portrait steht ihr vor der Qual der Wahl hinsichtlich der Klassen. Elf Stück gibt es davon, vom Kämpfer über Mönch und Kleriker bis hin zum Magier. Schnell noch die Gesinnung und die sechs Charakterwerte festgelegt und die ersten Skills des neugeborenen Charakters ausgesucht, hinzu kommen noch verschiedene Magieschulen bei magiebegabten Klassen. Damit ist der Spieler schon mal eine Weile beschäftigt, kann sich aber eigentlich genau den Charakter bauen, den er gern haben möchte. Wer gerne einen eigenen Charakter haben will, aber nicht alle einzelnen Schritte detailliert festlegen will, kann auch in den jeweiligen Sektionen auf 'Empfohlen' klicken und bekommt sehr brauchbare Vorschlagswerte und Skill-Pakete, die er ohne weiteres übernehmen kann. Habt ihr bereits einmal einen Charakter erstellt, so könnt ihr mit diesem problemlos das ganze Spiel von vorn beginnen, denn er wird unter den vorgefertigten aufgeführt.

Der Start ins Abenteuer
Dann endlich geht es ins eigentliche Spiel, welches aus dem Prolog und vier umfangreichen Kapiteln besteht. Die Story: Die Stadt Niewinter an der Schwertküste wird von der Pest, genannt 'Heulender Tod', heimgesucht. Die Stadt ist komplett abgeriegelt, in den einzelnen Bezirken herrscht das Chaos. Fürstin Aribeth schickt nun Abenteurer aus, um die Situation zu beruhigen und ein Heilmittel zu finden. Auftritt für den frisch gebauten Charakter, dem diese edle Aufgabe natürlich wie gerufen kommt. Der Spieler taucht nun ein in eine fantastische Fantasy-Welt und eine komplexe und gut erdachte Story, die immer wieder überraschende Wendungen nimmt und euch an verschiedenste Orte führt, von Städten, Feldern und Wiesen bis zu finsteren Gruften, Magiertürmen und Drachenhöhlen, immer auf der Jagd nach einem bösen Kult, der hinter all den Problemen steckt.

Neverwinter Nights
Unserer wackerer Recke auf Stufe 8.

Im ersten Teil des Spieles, besagtem Prolog, bekommt ihr zunächst eine ausgiebige Einführung in die Bedienung des Spieles, eingebunden in die Handlung. Das steht euch auch bei erneutem Durchspielen bevor, immerhin lassen sich die Dialoge abbrechen, in denen euch die Bedienung erklärt wird. Gesteuert wird wie gewohnt aus der Iso-Perspektive, wobei dank 3D-Grafik verschiedene Steuerungsmöglichkeiten geboten werden. So könnt ihr euren Charakter sowohl indirekt per Mausklicks durch die Gegend scheuchen, als auch direkt per Tastatur. Ebenso könnt ihr den Charakter bei gedrückter Maustaste in die Richtung des Cursors steuern, was aber dank der mauen Wegfindung nur bedingt empfehlenswert ist. Die Kamera kann entsprechend gedreht und gezoomt werden, verschiedene Optionen für die Kameraführung inklusiver automatischer Drehung stehen zur Verfügung. Ebenso können optional die Sicht behindernde Objekte ausgeblendet werden.

Transparente Bedienung
Das Interface entpuppt sich als aufgeräumt. Rechts die Anzeige des eigenen Portraits inklusive Lebenspunkte, darunter das Konterfei eines Begleiters, so ihr den einen an Bord habt und ein paar Aktions-Buttons für die anderen Bedienelemente. Unten noch eine Hotkey-Leiste mit zwölf Slots für die Funktionstasten, wobei diese per Tastatur umgeschaltet werden kann, so dass euch weitaus mehr Hotkeys zur Verfügung stehen. Eine ausgesprochen praktische Sache, die speziell Magier schätzen werden. Auf diese Hotkeys können sowohl Aktionen als auch Gegenstände wie Tränke oder Zaubersprüche gelegt werden und sind ohne große Beschäftigung mit den Menüs greifbar. Das Belegen der Hotkeys ist erfreulich unkompliziert und innerhalb kürzester Zeit durchführbar: Objekt per Drag&Drop reinziehen oder halt per Rechtklick über Menü die passende Aktion auswählen und fertig.

Neverwinter Nights
Die Magie-Effekte können voll überzeugen.

Per Rechtsklick gelangt ihr zu Kontext-Menüs. Diese sind transparent und kreisförmig angeordnet. Zudem beinhalten sie ähnlich strukturierte Submenüs, wobei alle Menü-Optionen per Icon dargestellt und mit einem eingeblendeten Text dokumentiert werden. Nach kurzer Eingewöhnung kommt man zwar gut damit klar, speziell bei den Echtzeit-Kämpfen werden aber die Hotkeys mit Sicherheit eher gefordert werden als die Menü-Hangelei. Kleiner Nachteil der transparenten Menüs: auf bestimmten Hintergründen sind die Icons leider nur schlecht zu erkennen. Beim Berühren eines Objektes oder einer Person zeigt euch der Cursor, welche Aktion möglich ist.

Weitere Bedienelemente sind die in drei Stufen zoombare Minimap, auf der Grundriss und wichtige Orte des jeweiligen Levels erkennbar sind und der Charakter-Screen, welchem ihr allerlei Infos zu eurem wackeren Helden entnehmen könnt. Schlussendlich gibt es noch das Inventar. Ausgerüstete Gegenstände werden wie im Genre gewohnt in verschiedene Slots für Waffen, Helme, Rüstung und Schmuck gepackt. Das Inventar selbst ist von der Größe her locker ausreichend, lediglich die Stärke eures Helden beschränkt die Aufnahmefähigkeit. Die Sortierung von Gegenständen im Inventar ist allerdings etwas mühsam, eine automatische Aufräumfunktion gibt es nicht und die Tatsache, dass das Inventar wie eine Kartei aus sechs Ordnern aufgebaut ist, hilft nicht gerade weiter. Da es in der Spielwelt nicht gerade wenig zu finden gibt, dürfte hier schnell Chaos herrschen.

 

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