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Test - Razer ManO'War : Das neue Flaggschiff im Test

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Wer viel und gerne am PC zockt, möchte nicht nur schicke Grafik, sondern auch monumentale Klangwelten genießen – am besten auch noch kabellos und mit Surround-Sound. Genau diese Optionen bietet das neue Razer-Headset ManO'War Wireless zum Preis von 199,99 Euro (UVP). Ist der neue Kopfhörer sein Geld wert und kann er sich gegen die namhafte Konkurrenz durchsetzen? Wir hatten den Brüllbügel eine ganze Weile im Praxistest.

Das ManO'War kommt Razer-typisch gut verpackt in einem Karton mit verdammt viel Grün daher. Die Farbe beschränkt sich allerdings auf die Verpackung, denn das Headset selbst ist dezent in mattem Schwarz gehalten. Als Verzierung dienen lediglich ein graviertes Logo im Kopfband sowie die beiden beleuchteten Logos an den Ohrmuscheln.

Voluminös, aber bequem

Das ManO'War ist nicht gerade der schlankste Vertreter seiner Art und wirkt ziemlich klobig. Die voluminösen, runden Ohrmuscheln erfreuen sich aber einer dicken Polsterung, ebenso wie das sehr breite, aber robust wirkende Kopfband. Mit einem Gewicht von etwa 375 Gramm und all diesen Bequemlichkeiten sind jedenfalls auch lange Sitzungen kein Problem, zumal die Ohrmuscheln sich um 90 Grad drehen lassen und nicht starr montiert sind.

An der linken Muschel befindet sich ein ausziehbarer, flexibler Mikrofonarm. Wer das Mikro nicht braucht, kann es also bequem verschwinden lassen, hat es aber schnell wieder griffbereit. Ebenso an der linken Seite: ein An-Aus-Schalter, der Anschluss für das Ladekabel und ein Drehrad für die Mikrofonlautstärke. Praktisch: Drückt ihr das Rad, wird das Mikrofon stumm geschaltet, was durch eine rote Leuchte am Mikrofonarm gut sichtbar angezeigt wird. An der rechten Seite befindet sich ebenfalls ein Drehrad für die Lautstärke, auch hier könnt ihr mit einem Druck alles stumm schalten.

Anschluss und Software

Mit im Paket ist eine USB-Dockingstation mit etwa zwei Meter stoffummanteltem Kabel, falls ihr den USB-Sender nicht direkt am PC, sondern weiter entfernt platzieren wollt. Das Ladekabel ist ebenfalls stoffummantelt, allerdings mit nur einem Meter ein gutes Stück kürzer, was das Aufladen im laufenden Betrieb eher schwierig gestaltet. Als Sender fungiert ein winziger USB-Dongle, der in den Rechner oder die Docking Station gesteckt wird. Clever: Der Dongle kann direkt im Headset aufbewahrt werden. Es gibt an der rechten Muschel einen Slot, wo er mit leichtem Druck eingesteckt oder herausgelöst werden kann. Somit geht er nicht so schnell verloren.

Nach dem Anschließen des Senders und Einschalten des Headsets ist es sofort einsatzbereit. Wer allerdings nicht auf den Surround-Sound verzichten will, muss die Reazer-Synapse-Software installieren. Sie verpasst dem ManO'War nicht nur den Raumklang, sondern bietet auch zahlreiche Einstellmöglichkeiten von der Kalibrierung der Klangquellen über einen ordentlichen Equalizer bis hin zu Sonderfunktionen wie Bass Boost, Voice Clarity oder Voice Normalization. In der Software könnt ihr zudem die Chroma-Beleuchtung der Logos an den Ohrmuscheln verändern.

Das ManO'War kann übrigens auch an der PS4 betrieben werden, dort allerdings mangels Software nur im Stereomodus. Schade: Eine analoge Anschussmöglichkeit per Klinkenkabel ist nicht vorhanden, eine Nutzung am Smartphone oder an einer Xbox One ist also nicht möglich. Allein dadurch empfiehlt sich das Headset natürlich primär für PC-Zocker, die vielleicht (oder auch nicht) ab und zu mal an der PS4 daddeln.

Kraftpaket mit starkem Klang

Wie bereits erwähnt, handelt es sich um ein Wireless-Headset mit 2,4 GHz Frequenz. Die Sendereichweite wird mit bis zu 12 Metern angegeben, was wir nach unserem Praxistest bestätigen können – je nachdem natürlich, ob noch eine Wand dazwischen ist. Die Akkulaufzeit ist beeindruckend: Im Normalbetrieb schafft das ManO'War um die 14 Stunden, bis es wieder an die Saftquelle muss, ohne Beleuchtung sogar noch mehr. Dabei ist hilfreich, dass sich das Headset nach einer Weile automatisch abschaltet, wenn es nicht verwendet wird.

Bleibt die Frage nach der Klangqualität. Im reinen Stereobetrieb liefert das ManO'War einen grundsoliden Spiele-Sound mit kräftigen Bässen und guter Transparenz. Interessant wird der Brummer natürlich, wenn ihr Surround-Sound aktiviert habt. In dem Bereich muss es sich wahrlich nicht hinter vergleichbaren Headsets wie dem Logitech G933 verstecken. Für unseren Geschmack ist der Klang des Logitech-Konkurrenten etwas klarer und transparenter, der des ManO'War aber etwas kraftvoller und wuchtiger. Gerade Shooter-Spieler werden an dem Razer-Brüllbügel ihre helle Freude haben.

Für Musik ist das Headset nicht so gut geeignet, dafür fehlt es insgesamt ein wenig an der Brillanz in den höheren Lagen. Aber das ist völlig normal für ein Gaming-Headset. Wer audiophile Qualität für den Klassikabend sucht, greift ohnehin zu ganz anderen Kopfhörern. Für den Spielebetrieb leisten die 50-mm-Treiber jedenfalls ganz hervorragende Arbeit. Das trifft übrigens auch auf das Mikrofon zu. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern hat Razer hier nicht an der Qualität gespart. Die Sprachübertragung ist überaus klar und deutlich, ohne Nebengeräusche in der Umgebung störend aufzufangen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Kraftvoll und bequem

Gute Arbeit, Razer. Das ManO'War überzeugt in nahezu allen Belangen. Vor allem PC-Zocker freuen sich über den wuchtigen Surround-Sound, der dank guter Software reichlich Einstellmöglichkeiten bietet – von der Kalibrierung bis hin zum Equalizer. PS4-Spieler kommen zwar nur in den Genuss von kabellosem Stereo-Sound, aber auch der hat es in sich. Zudem ist das Headset gut verarbeitet, trotz seines recht klobigen Designs erfreulich leicht und bequem und selbst beim Mikrofon, so oft Schwachpunkt eines Headsets, wurde nicht gespart.

Schade nur, dass auf die Möglichkeit des analogen Anschlusses verzichtet wurde, das wäre das Tüpfelchen auf dem i gewesen. Ansonsten aber alles in allem ein klasse Headset, das sein Geld wert ist und uns beim Test viel Freude bereitet hat. Aus unserer Sicht eine klare Empfehlung für den PC-Zocker mit Anspruch.

Überblick

Pro

  • praktische Aufbewahrung für den USB-Sender
  • überaus bequem auch bei längeren Sitzungen
  • gute Akkulaufzeit
  • kräftiger, satter Klang
  • sehr guter Surround-Sound (nur am PC)
  • erfreulich dezente Beleuchtung
  • übersichtliche Bedienelemente
  • gutes Mikrofon
  • USB-Dockingstation als Verlängerung
  • gute, robuste Verarbeitung
  • Software mit vielen Einstellmöglichkeiten

Contra

  • kein optionaler Analogbetrieb (daher auch nicht an Xbox One nutzbar)
  • ziemlich klobig
  • kurzes Ladekabel

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