Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Razer Tiamat 7.1 : Ohrgasmus vorprogrammiert?

  • PC
Von  |  | Kommentieren

Traditionell holt Razer mindestens eine Gamescom-Neuankündigung aus dem Hut, 2011 sogar eine ganze Palette. Diesmal ganz vorne mit dabei: Speziell gebrandete Battlefield-3-Peripherie und ein 7.1-Headset mit echtem statt simuliertem Mehrkanalklang. Unser Hands-on-Test widmet sich der Klangbüchse und klärt auf, wie sich die 180 Euro teure Entwicklung beim Ersteindruck schlägt.

Schwarz wie die Nacht

180 Euro für ein Spiele-Headset. Diese Hausnummer musste man erst einmal sacken lassen, als Razers Chef Min-Liang Tan die Sound-Maschine während einer Pressekonferenz vorstellte. Unter dem Tuch kam der schwarze Apparat mit großen Ohrmuscheln und einem breiten, aber durch dünne Verbindungen kompakt wirkenden Gestell hervor. Futuristisch, edel und todschick zugleich, aber äußerlich zunächst keine Neuerfindung des Rads.

Das auffälligste lauert eher unter den großen Ohrpolstern. Dort versteckt sich ein fast waschechtes 7.1-Soundsystem mit fünf Lautsprechern pro Muschel – die meisten anderen Headsets aus der 5.1-Kategorie nutzen höchstens drei Lautsprecher, 7.1-Kollegen sogar nur einen. In solchen Fällen wird der Raumklang nur mit softwareseitigen Berechnungen simuliert, was viele Headsets gut erledigen, andere wiederum nicht.

Ein taktisches Hörgerät?

Razer sieht besonders bei Online-Spielen taktische Vorteile. Mit dem Tiamat 7.1 könne man problemlos den gemeinen Feind ausfindig machen und genau hören, aus welcher Richtung der Bösewicht schießt oder von wo aus er gerade auf euch zu kommt. Ob das in der Praxis besser möglich ist als mit simuliertem 7.1-Sound, muss später im finalen Test geklärt werden.

Von den fünf Lautsprechern pro Seite schreien zwei die Center-Geräusche (mit je 30 mm) und zwei den Surround-Sound (je 30 mm) aus sich heraus. Der fünfte mimt derweil die Rolle des Subwoofers (40 mm). Solche Ausstattungen haben allerdings auch einen entscheidenden Nachteil, selbst wenn das Gehäuse so leicht wie möglich gebaut werden sollte: Das Gewicht wird sicherlich relativ hoch ausfallen, höchstwahrscheinlich höher als bei Headsets mit simuliertem Surround-Sound, wobei Razer hierzu noch keine Angaben machte.

Ergonomisch versucht es Razer mit einem dynamischen Bügel mit leichter Kopfpolsterung, der sich automatisch eurer Kopfform anpasst. Die beiden Ohrmuscheln mit fast transparenter Außenhülle gewähren einen Blick auf die Technik und umschließen währenddessen die Ohren komplett. Dieses System verwendet das Steel Series Siberia schon seit einiger Zeit und hat sich bewährt. Für einen möglichst komfortablen Sitz wurde die Polsterung mit einem relativ festen Kunstleder überzogen. Wollt ihr einmal ohne das Mikrofon zocken, kann das gesamte Element in der Muschel versenkt werden.

Mix it, Baby!

Nicht fehlen darf ein ordentliches Steuerpult. Ebenfalls schwarz wie die Nacht, lassen sich hier mit beleuchteten Tasten allerlei Einstellungen erledigen, sei es die bloße Lautstärkeregelung oder die Feinjustierung der einzelnen Kanäle. Für den Bass scheint es dagegen keine Steuermöglichkeit zu geben, jedenfalls weist das Pult keinerlei Anzeige dafür auf. Die drei darunter liegenden Tasten schalten das Mikrofon an und aus, wechseln zwischen 7.1-Sound sowie Stereo und aktivieren zusätzlich zum Headset eingesteckte Lautsprecher.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Mit dem Tiamat 7.1 könnte Razer eine sehr gute Hausarbeit abliefern. Die nötige Technik lauert schon im Headset, allerdings fallen ebenso ein paar Stellen mit Luft nach oben auf. Zum einen könnten Klangfetischisten den anscheinend nicht über das Pult regelbaren Basspegel vermissen, zum anderen liegt der Preis weit über dem Schnitt bisheriger Klangmitbewerber. Somit müsste euch entweder der Sound vom Hocker hauen und/oder der echte Mehrkanal spürbare taktische Vorteile liefern im Vergleich zu herkömmlichen Headsets mit simuliertem Mehrkanalklang. Ein Tiamat 2.2 mit Stereoklang und somit zwei Lautsprechern pro Ohr erscheint ebenfalls irgendwann im vierten Quartal 2011 - in dem Fall für 100 statt 180 Euro.

Kommentarezum Artikel