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Test - Roccat Tyon : Spieleratte mit Flossen

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Neue Regler, neue Regeln: Waren bisher Joystick und Maus strickt voneinander getrennt, vereint Roccat nun beide Gerätschaften - zumindest teilweise. Auf dem Rücken und an der Seite der angeleinten Tyon warten zwei Wippen auf eure Tatzen, mit denen ihr unter anderem Flugzeuge geschmeidig über das Schlachtfeld scheuchen könnt. Das klingt wie gemacht für War Thunder oder Shooter mit Flugviechern wie ArmA und Battlefield. Lohnt sich die einzigartige Sonderausstattung? Und was kann Roccats neuer Alphanager für stolze 100 Euro sonst noch?

Seit Jahren gehört die Kone XTD mit zu den besten verspielten Cursor-Schubsern. Nicht nur bei Roccat nimmt die bullige Kampfkartoffel einen der oberen Plätze ein, sondern auch im Gesamtfeld. Seit heute muss sich die Monarchin allerdings den Thron mit der neuen Tyon teilen. Kannibalisieren werden sich die beiden Rudelführer wohl nicht, obwohl sie sowohl optisch als auch technisch viel gemeinsam haben: Die Tyon erbt beispielsweise die Grundform der Kone XTD, bringt aber deutliche Unterschiede bei den Knöpfen mit: Jeweils links und rechts neben den beiden Haupttasten lauern je zwei Knöpfe für Zusatzbefehle, gefolgt vom Mausrad und der neuen "Haifischflosse" (Fin-Switch). Dort, wo einst die dpi-Tasten ihr Unwesen trieben, will sich nun eine dünne Wippe zur Steuerung des Seitenruders an euch festbeißen.

Hinter Roccats neuer Tyon steckt letztendlich eine gepimpte Kone XTD. Neu sind vor allem die Wippen und Tasten, altbekannt dagegen das Gehäuse und die verbaute Technik.

Gib Flosse!

Für die geschmeidige Flugnummer in Battlefield und Co. rüstet sich außerdem der auf "X-Celerator" getaufte Schubregler in der Daumenmulde, den ihr als Zwei-Wege-Wippe ebenfalls nach links und rechts drücken dürft. Beide Wippen sind nicht nur für den Kunstflug geeignet, sondern auch zu Lande oder zu Wasser zu gebrauchen - dazu gleich mehr in unserem Praxistest. Abgesehen davon möchten noch drei weitere Daumentasten von euch befummelt werden, die aufgrund ihrer Form, Lage und Funktion ebenfalls ein bisschen aus der Reihe tanzen.

Zusätzlich zu den Spezialwaffen rüstet sich die Tyon mit den bekannten Funktionen der Kone XTD aus: Dazu gehören die Easy-Shift-Funktion auf der unteren Daumentaste, ein ARM-Prozessor (32 Bit), ein interner Speicher für fünf Profile sowie eine Beleuchtung für das Mausrad und den Seitenrahmen (je 16,8 Millionen Farben). Auch die von der Kone bekannte Software zur Belegung der 14 Zusatztasten lauert im Arsenal der vollgestopften Tyon. Was fehlt? Bis auf ein Gewichtssystem nahezu nichts.

Präzision: sehr gut

Nicht nur den kräftigen Körper, sondern auch die Technik erbt die Tyon von der Kone XTD: Wenig überraschend pocht daher der bekannte Laser-Sensor Pro Aim R3 unter der gummierten Haut, der mit seinen 8.200 dpi und 1.000 Hz Polling-Rate selbst Enthusiasten flott genug sein dürfte. In der Praxis überzeugt der Sensor, der selbst kleinste Bewegungen punktgenau und verzögerungsfrei an den PC überträgt, mit einer hohen Präzision auf Erstliganiveau.

Für die Oberflächenoptimierung bringt die Spieleratte die altbekannte TDC-Einheit mit. Über die Software könnt ihr mit ihr sowohl die Abtastung als auch die Lift-off-Distanz automatisch auf euer Maus-Pad abstimmen. Aufgrund der ohnehin schon hohen Präzision bemerkten wir zwar keine verbesserte Abtastgenauigkeit, dafür aber eine nahezu perfekte Lift-off-Distanz. Wie immer solltet ihr für eine möglichst hohe Genauigkeit die 1.000 Hz als Polling-Rate anknipsen.

Die Tyon ist seit dem 30.09.2014 in Weiß und Schwarz erhältlich. Sowohl das Mausrad als auch die untere Lichtleiste können unabhängig voneinander in 16,7 Millionen Farben erstrahlen.

Ähnlich präzise schuften die Zusatztasten: Vor allem die ergonomisch geformten Haupttasten und die danebenliegenden Sonderknöpfe überzeugen mit ihrem knackigen Druckpunkt. Die beiden Wippen können derweil sauber zur Seite gekippt werden und lassen sich gut mit den Fingern erfühlen. Minimal Federn lässt der Druckpunkt der beiden flachen Daumentaste. Er wirkt nicht ganz so klar definiert wie bei den anderen Schaltern, ist aber immer noch auf einem guten Niveau. Die Easy-Shift-Taste, mit der ihr übrigens gleich zwei Befehle auf eine Taste legen könnt - das funktioniert wie bei der Shift-Taste eurer Tastatur -, löst wiederum mit einem klar fühlbaren Feedback aus.

Das Mausrad rastert zwar sauber und deutlich spürbar, aber nicht ganz so knackig wie bei der Logitech G402 oder G502. Für die Mausradtaste wählte Roccat einen starken, aber noch humanen Druckwiderstand, sodass ihr selbst in hektischen Szenen ohne Fehleingaben über die Runden kommt.

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