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Test - Saint Seiya: Das Heiligtum : Saint Seiya: Das Heiligtum

  • PS2
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Fans der erfolgreichen Anime- und Manga-Reihe ’Saint Seiya’ dürfen endlich ihre Lieblinge auch auf der PlayStation 2 erleben. Was die japanophile Prügelei rund um die fünf Heiligen abseits der Lizenz zu bieten hat, klären wir im Review.

Scheinheilig

Auch wenn ’Saint Seiya’ hierzulande vielleicht nicht ganz so bekannt ist, sprechen die Zahlen für den großen Erfolg der Marke: Die ’Saint Seiya’-Geschichten von Masami Kurumada wurden in 28 Bänden und 114 TV-Episoden erzählt, wobei die Serie weltweit zu den erfolgreichsten neben den ’Dragon Ball’-Episoden zählt. Die Story des Spiels orientiert sich an den Geschehnissen der Serie und dürfte auch nur Kennern so ganz verständlich werden. ’Saint Seiya’ ist in einer Welt angesiedelt, in der sich griechische Mythologie und religiöse Elemente der christlichen Kirche vermischt haben. In der von Göttern dominierten Welt sollte einst die Göttin Athena wiedergeboren werden. Doch Ares, der Papst des Bösen, versuchte mit allen Mitteln, dieses Kind zu vernichten. Glücklicherweise rettete ein Held das Baby, starb aber auf der Flucht. Seitdem sind viele Jahre vergangen, doch die herangewachsene Reinkarnation von Athene muss nach wie vor vor Ares und seinen Gesellen beschützt werden. Fünf Helden, die so genannten Heiligen, versuchen, die schöne Göttin zu beschützen. Doch so ganz will es ihnen nicht gelingen, denn eines Tages wird Athena von einem giftigen Pfeil verwundet. Den fünf Helden bleiben nur zwölf Stunden, um ein Heilmittel aufzutreiben - dummerweise ist Ares der Einzige, der dem Mädchen helfen könnte ...

Gottlose Prügelei

Auch wenn es im Beat’em-up-Genre eher unüblich ist, macht die komplexe Story in ’Saint Seiya: Das Heiligtum’ durchaus einen Sinn. Im Story-Modus erlebt ihr nämlich über zwölf Stages, in denen zwischen den Kämpfen viele lange Zwischensequenzen präsentiert werden. Wie man es zum Beispiel von der ’Dragon Ball Z’-Reihe her kennt, wird jedes Duell in Dialoge, Überzeugungs-Monologe, markige Sprüche und Krisen-Gejammer eingebettet. Jeder Gegner scheint zunächst übermächtig, doch mit dem Glauben an einen selbst und mit dem richtigen Trick können die Helden den Unhold doch noch besiegen. Das klingt zwar spannend, in der Praxis laufen die interessanten Teile des Kampfes aber in den Zwischensequenzen ab, während der spielbare Part aus einem ganz normalen Duell besteht. Wie üblich müsst ihr den Energiebalken des Gegners verringern. Sobald eine Figur ohne Energie dasteht, ist sie allerdings noch nicht verloren, sondern kann durch Tastengetrigger wiederbelebt werden. Umso wichtiger sind somit im Kampf die Mega-Angriffe, die ihr zunächst in mehreren Stufen aufladen müsst. Doch selbst die können durch einen Tastendruck im richtigen Moment abgewehrt werden. Abgesehen von diesen Mega-Angriffen bleibt nicht viel übrig: Die Schlagkombinationen und Spezial-Attacken sind pro Figur sehr mager ausgefallen, dazu nervt die ungenaue Kollisionsabfrage und die schwächelnde Gegner-KI. Zu Zeiten von ’Tekken’, ’Virtua Fighter’ und ’Dead or Alive’ ist das karge Kampfsystem nicht mehr zeitgemäß.

Anime mit Schwächen

Der Story-Modus ist rasch durchgespielt, auch wenn sich alternative Wege freischalten lassen. Auf findige Spieler warten noch zahlreiche weitere Extras wie Mini-Spiele und Artworks. Während ihr im Story-Modus meist mit einem der fünf Heiligen antretet, dürft ihr im zweiten Spielmodus wie in einem normalen Beat’em-up frei zwischen den über 17 Charakteren wählen - sofern ihr sie schon freigeschaltet habt. Wahlweise dürft ihr hier auch gegen einen Mitspieler antreten. Grafisch punktet ’Saint Seiya’ vor allem durch den gut eingefangenen Anime-Charme, auch wenn die Zwischensequenzen alle in Echtzeit-Grafik gehalten sind. Leider wirkt die Optik, bestehend aus wenig spannenden 3D-Arealen mit wenig Interaktionsmöglichkeiten und eckigen Charakteren, nicht gerade begeisternd. Gleiches gilt für die lahmen Texturen, die unspektakulär glänzenden Rüstungen und die unattraktiven Animationen. Der Sound haut uns mit mäßigem Japano-Rock, lahmen Soundeffekten und japanisch/französischer Sprachausgabe ebenfalls nicht gerade vom Hocker.

Fazit

von David Stöckli
Technisch und spielerisch belanglos präsentiert sich ’Saint Seiya’ als lahme Prügelei, die sehr viel Potential verschenkt. Einzig das Anime-Flair ist ganz ordentlich ausgefallen. Fans der Reihe können einen Blick riskieren, alle anderen greifen zu den weitaus besseren Genre-Vertretern.

Überblick

Pro

  • Story-Modus mit vielen Zwischensequenzen
  • gelungene Anime-Atmosphäre

Contra

  • karges Kampfsystem
  • ungenaue Kollisionsabfrage
  • unspektakuläre Grafik
  • mäßiger Umfang

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