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Test - Silent Scope 2 : Silent Scope 2

  • PS2
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Silent Scope 2
Wem Lichtblitze bei Treffern zu harmlos sind…

Bei den Soundeffekten und der Musik wird durchweg solides Material geboten, dass aber leider nicht mehr viel wettmachen kann und auch nichts spektakuläres bietet. Bei den Soundeffekten werden euch hauptsächlich die Schussgeräusche eures Gewehres in Erinnerung bleiben. Diese sind sehr realistisch und überzeugen zudem durch Details wie die beim Aufprall auf den Boden hörbaren Patronenhülsen. Die musikalische Begleitung wartet meist mit dem üblichen Gedudel kombiniert mit klassischen Klängen auf, wie man sie in der Oper erwarten würde. Allerdings passen die Melodien zum Spiel und werden bei hitzigen Gefechten schon mal schneller.

Lightgun-Shooter ohne Lightgun
Wie bereits erwähnt, war das Besondere an der 'Silent Scope'-Reihe schon immer das Scharfschützengewehr des 'Arcade-Cabinets'. Da der Preis für eine solche Peripherie sehr hoch ausfallen würde, entschloss sich Konami verständlicherweise, dieses Feature in der PS2-Version wegzulassen. Da auch die Unterstützung einer herkömmlichen Lightgun mehr Probleme als Vorteile verschafft hätte, wurde auch diese weggelassen. Was bleibt ist nun ein Lightgun-Shooter, der lediglich mit dem Dual Shock-Controller oder einer USB-Maus gespielt werden kann. Da der Titel somit eines wichtigen Elementes beraubt worden ist, ist es nicht verwunderlich, dass das Gameplay nur bedingt überzeugen kann.

Soweit wie bei jedem anderen Lightgun-Shooter auch, werdet ihr in 'Silent Scope 2: Fatal Judgement' automatisch über diverse Landschaften geführt. Plötzlich stoppt die Kamerafahrt und es gilt, alle sichtbaren Gegner auszuschalten. Mit dem Controller oder der Maus bewegt ihr nun also euer Fadenkreuz samt Zoom auf den Gegner und schiesst entweder mit der X- oder der R1-Taste. Da sich der Kreis, der den anvisierten Bereich zeigt, allerdings eher langsam über den Bildschirm bewegt, ihr aber schnell reagieren müsst, könnt ihr den Zoom mittels Kreis- oder L1-Taste ausschalten. Wer schneller zielen aber nicht den Zoom opfern will, kann durch Gedrückthalten der Viereck-Taste das Tempo erhöhen. Unglücklicherweise bewegt sich das Geschehen nicht so flüssig, dass man diese Funktion ernsthaft benutzen könnte. Schon eher wird da die Verlangsamung per Dreieck-Taste benötigt. Wollt ihr gezielt ein Körperteil eines weit entfernten Gegners treffen, ist dies unumgänglich.

Silent Scope 2
… kann auch Blut ins Spiel bringen.

Habt ihr dann einen Bildschirm voller Terroristen leergeräumt, geht es weiter und die nächste Horde muss ins Visier genommen werden. Ab und zu gibt es dann sogenannte 'Tactical Shots', mit denen ihr einen oder mehrere Gegner auf spektakuläre Art und Weise ausschalten könnt. Ein Beispiel wäre das Treffen einer explosiven Kiste, dessen Wirkung wohl nicht näher erläutert werden muss. Aber auch etwas einfallsreichere Szenarien gibt es. So könnt ihr an einer Stelle des Spiels die Halterung eines in der Luft baumelnden, schweren Containers durchschiessen, wodurch dieser auf einen darunterstehenden Gegner kracht. Bei den Boss-Gegnern ist dann genaues Zielen angesagt. Trefft ihr diese nämlich am Kopf, geben sie sofort den Löffel ab und ihr müsst euch nicht mit ihren bis zu zehn Lebenspunkten aufhalten.

Die entscheidenste Neuerung des zweiten Teils ist, dass ähnlich wie in 'Time Crisis 2' gleich zwei Helden auf Verbrecherjagd gehen. In der Spielhalle als auch zuhause ist es daher möglich, die Gegner aus zwei verschiedenen Blickwinkeln aufs Korn zu nehmen, wodurch es zu aussergewöhnlich motivierender Action kommt, bei der ihr eurem Mitkämpfer helfen könnt. Wer allerdings nicht mal eben ein zweites 'Silent Scope 2: Fatal Judgement' samt PS2 und Fernseher zur Hand hat, wird enttäuscht. Anders als in 'Time Crisis 2' gibt es hier keinen Splitscreen-Modus oder ähnliches, wodurch es absolut keine Möglichkeit gibt, ohne i.Link zu zweit zu spielen. Zudem ist euer computergesteuerter Helfer dann auch noch sehr schüchtern und wird im ganzen Verlauf des Spiels keinen einzigen Schuss abfeuern, geschweige denn einen Gegner erledigen. Vor allem in Situationen, wo ihr von drei Terroristen gleichzeitig beschossen werdet und euer Kamerade keinen Widerstand leistet, kommt hier die Frage auf, ob es denn nicht möglich gewesen wäre, einen aktiven Helfer zu haben.

Silent Scope 2
Im Duell-Modus kämpft ihr gegen euren Partner.

Was ausserdem negativ ins Gewicht fällt, ist der magere Umfang des Spiels. Wie bereits erwähnt ist der 'Story'-Modus innerhalb von 20 Minuten durchgespielt. Da man wohl beide Blickwinkel erleben will, verdoppelt sich diese Zahl. Danach gibt es allerdings nur noch sehr wenig zu erkunden. Der Schiessstand bietet zwar eine gelungene Trainingsumgebung, ist allerdings auch nach Minuten absolviert. Die Missionen der PS2-Version setzen auf Recycling und setzen euch einfach ein paar Abschnitte aus dem 'Story'-Modus vor, was die Spieldauer höchstens für Spielefreaks oder Perfektionisten erhöhen dürfte.

 

Fazit

von Sascha Szopko
Mit 'Silent Scope 2: Fatal Judgement' liefert Konami eine solide Umsetzung eines technisch veralteten Lightgun-Shooters ab, der dummerweise von seiner Spezial-Peripherie lebte und an der heimischen PlayStation 2 somit wenig begeistern kann. Die Grafik setzt euch verwaschene Texturen, flache Bäume und kantige Protagonisten vor, während die wie üblich katastrophale Sprachausgabe alle Zwischensequenzen 'versüsst'. Die Soundeffekte sind zwar grundsolide, bieten aber absolut nichts, was irgendwie speziell ist. Ein grosser Pluspunkt ist der Multiplayer-Modus, der durch das von 'Time Crisis 2' bekannte Konzept mit den verschiedenen Blickwinkeln begeistern kann. Wer 'Silent Scope 2: Fatal Judgement' hat, sollte auf jeden Fall dieses spassiges Feature wahrnehmen, wohingegen Einzelspieler doch nur ein durchschnittliches und kurzes Action-Spiel ohne besondere Langzeitmotivation vorgesetzt bekommen.  

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