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Test - Sky Surfer : Sky Surfer

  • PS2
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Die PlayStation 2 zeigt sich sportlich: Nach den EA-Sports-Games und einigen anderen Titeln kommt nun von Swing! eine weitere Ergänzung für das Genre. Wie der Titel von 'Sky Surfer' schon vermuten lässt, dreht sich alles um den Extremsport des Sky-Surfens. Ob 'Sky Surfer' ein unumgänglicher Kauf für Sportfans ist, oder ob man das Spiel doch eher ohne Fallschirm Sky-Surfen schicken sollte, erfahrt ihr in diesem Review.

Sky Surfer
Die Auswahl scheint grösser als sie ist.

Sportspiele gibt es ja schon lange, recht neu hingegen sind Sportspiele, die sich an 'Tony Hawk's Pro Skater' orientieren, um mehr Spass als Realismus zu bieten. Obwohl 'Sky Surfer' recht realistisch gestaltet ist, zählt es wohl zu diesen Spielen, da die Bedienung ähnlich simpel und intuitiv ist wie beim berühmten Skateboard-Titel. Sobald der erste Ladevorgang von 'Sky Surfer' überstanden ist, findet ihr euch im Hauptmenü wieder. Obwohl die Auswahl hier auf den ersten Blick sehr gross erscheint, bietet 'Sky Surfer' nur eine recht spärliche Auswahl an Spielmodi. Die einzigen Modi, die euch wirklich ins Spiel bringen, sind Free Surfin', Kopf-an-Kopf und Ballonjagd. Beim Rest handelt es sich um Dinge wie das Laden und Speichern von Spielständen und die Credits, die man allesamt auch in den Optionen unterbringen hätte können.

Beim Free Surfin' handelt es sich um das eigentliche Sky-Surfen. Falls ihr diesen Modus wählt, müsst ihr euch zunächst für einen der vier zur Verfügung stehenden Extremsportler entscheiden. Auswirkungen auf das Gameplay hat eure Auswahl aber keine, lediglich im Aussehen unterscheiden sich die je zwei männlichen und weiblichen Skysurfer. Nachdem ihr euch entschieden habt, werden euch vier Boards präsentiert. Auch hier gilt es wieder eines auszuwählen - dieses allerdings auch mit Einfluss auf das Gameplay, denn die Boards unterscheiden sich in ihrem Handling. Angaben hierzu gibt es nur zwei, nämlich die Balance und das Handling. Hat das gewählte Board einen hohen Wert in der Balance, wird es einfacher im Spiel diese zu halten und ihr werden weniger nachkorriegieren müssen. Dies ist vorallem für Anfänger praktisch, da zu grosse Schwierigkeiten mit der Balance in einem Absturz resuliteren können. Falls eure Wahl auf eines der Boards mit starker Geschwindigkeit liegt, werdet ihr schnellere Drehungen während der Tricks vollführen können, was zu mehr Punkten führt. Als letztes müsst ihr euch zwischen vier verschiedenen Umgebungen entscheiden, wobei eine lediglich dem Training dient. Der Unterschied der Umgebungen liegt nicht nur in der Grafik, sondern auch im Schwierigkeitsgrad. So werdet ihr beim nächtlichen Absprung über einer Stadt viel mehr Probleme haben, die Balance zu halten als tagsüber bei der Insel, die den leichten Schwierigkeitsgrad darstellt.

Sky Surfer
Die vier wählbaren Skysurfer lassen sich beliebig mit den Boards verbinden.

Nach dieser letzten Entscheidung findet ihr euch kurz vor dem Absprung aus einem Flugzeug wieder. Es dauert nur ein paar Sekunden und schon rast ihr mit einer irsinnigen Geschwindigkeit auf den Boden zu. Nun gilt es, möglichst viele der 13 unterschiedlichen Tricks auszuführen, die es im Spiel gibt. Dies geschieht durch das Eingeben von vierstelligen Tastenkombinationen und anschliessendem, möglichst schnellem Drehen des rechten Analog Sticks. Ihr habt dafür 90 Sekunden Zeit, danach müsst ihr euren Fallschirm öffnen und auf dem langsamen Weg nach unten einige Checkpoints abfliegen. Wichtig hierbei ist das Verwenden von Thermalströmen, die aus warmer, steigender Luft bestehen und euch somit beispielsweise einen erneuen Anflug auf einen verfehlten Checkpoint ermöglichen. Während der Kopf-an-Kopf-Modus dasselbe für zwei Spieler bietet, spielt sich die Ballonjagd grundlegend anders. Hier müsst ihr nicht etwa aus einem Flugzeug springen, sondern wähend einer gewissen Zeit eine vorgegebene Menge an Ballons zerplatzen lassen. Dies tut ihr, indem ihr auf eurem Board, das durch einen grossen Ventilator auf dem Boden in der Luft gehalten wird, auf die Ballons zusteuert und auf die richtige Höhe kommt. Das klingt komplizierter als es ist, denn nach wenigen Minuten geht die simple Steuerung schnell von der Hand. Auch hier gibt es wieder drei Schauplätze, die denen der anderen Modi ähneln.

Sky Surfer
Gleich geht's los.

Verwunderlich ist, dass keine Art von Meisterschaftsmodus seinen Weg ins Spiel gefunden hat. Das ist bei der thematisierten Sportart zwar verständlich, hilft dem Spiel aber auf keinen Fall über lange Zeit zu motivieren. Wie ihr euch wohl denken könnt, sind die 13 Tricks alle schnell gesehen und erlernt und auch in allen anderen Aspekten ist der Umfang des Spiels äussert kläglich. Obwohl die Steuerung recht gut gelungen ist und die Verwendung des zweiten Analog Sticks zur Rotation während der Tricks eine gute Idee scheint, ist das Ganze schlicht zu simpel aufgebaut, um wirklich zu motivieren. Und so wird sich 'Sky Surfer' bei den meisten Spielern schon nach sehr kurzer Zeit in einem Regal wiederfinden um zu verstauben, denn erspielbare Extras oder neue Tricks sucht man in 'Sky Surfer' völlig vergebens.

Mit der Technik von 'Sky Surfer' gestaltet es sich ähnlich. Die Modelle der Skysurfer sind recht detailliert ausgefallen, leiden aber teilweise unter seltsam anmutenden Proportionen und lieblosen Animationen. Die Grafik im Spiel selber lässt allerdings sogar daran zweifeln, ob man hier einen PS2-Titel vor sich hat. Das Flugzeug aus dem man anfangs springt ist sehr detaillos gehalten und die Landschaften des Free Surfin'-Modus sind schlicht ein riesiger Pixelbrei, bei dem man absolut nichts erkennen kann, ausser den Farben. Auch die Stadt des dritten Schauplatzes wurde nicht etwa modelliert, sondern lediglich mit grauen, rechteckigen Formen auf dem Boden angedeutet. Schon besser zeigen dagegen sich die Umgebungen bei der Ballonjagd, hier werden mittelmässig detaillierte Umgebungen mit Dingen wie zweidimensionalen Zuschauern und Hintergrundobjekten geboten. Zwar erreicht die Grafik hier bestenfalls Mittelmass, doch man fragt sich, wieso solche Details nicht auch beim Free Surfin' geboten werden - an der Leistung der PlayStation 2 kann es auf keinen Fall liegen.

Sky Surfer
Die Grafik von 'Sky Surfer' kann nicht beeindrucken.

Auch die Ohren werden bei 'Sky Surfer' nicht sonderlich ihren Spass haben. Die Musik ist ein klassisches Beispiel für Hintergrundgedudel, und Soundeffekte gibt es wenig. Eigentlich nur die Sprachsamples des Kommentators, die sich ständig wiederholen, das Platzen von Ballons und der Wind, der an euch vorbeirauscht. Letzteres stellt am Ende das Beste dar, da man hier durchaus von einem realistischen und atmosphärisch wichtigen Element sprechen kann. Leider kann auch das nichts mehr am schwachen Rest ändern, und so bleibt 'Sky Surfer' ein lieblos scheinendes Spiel dass man innert ein, zwei Stunden komplett gesehen hat. Falls man denn überhaupt einen Grund findet, all die viel zu langen Ladezeiten zu überwinden um sich alles anzusehen, was im Spiel vorhanden ist.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Um es mit den Worten des nervigen Kommentators aus dem Spiel zu sagen: 'Oh mein Gott!'. Was bei 'Sky Surfer' geboten wird, ist schlicht nicht PS2-Niveau. Das Gameplay ist simpel und effektiv aber völlig motivationslos und mit 13 Tricks absolut nicht längerfristig interessant ausgefallen. Abgesehen von Punkten könnt ihr auch Ballons jagen, doch euer Spielraum ist hierbei auf etwa fünf Quadratmeter pro Landschaft beschränkt und bietet nichts, ausser dem langweiligen Anfliegen von Ballons. Auf die Grafik detailliert einzugehen ist einfach nicht möglich, da es ihr an so ziemlich jeglicher Art von Details mangelt. Zwar gibt es bei der Ballonjagd Hintergründe mit Pappzuschauern und anderem, doch was es bei 'Sky Surfer' zu sehen gibt, würde im Endeffekt wohl nicht einmal auf der PSone beeindrucken können. Der Sound bietet wie schon erwähnt einen nervigen Kommentator, eine langweilige Hintergrundmusik und ein ausserordentlich kleines Sortiment an Soundeffekten. Eine Kaufempfehlung für 'Sky Surfer' kann ich eigentlich überhaupt niemandem aussprechen. Falls sich jemand brennend für diesen Extremsport interessiert, kann ja mal 'Sky Surfer' probezuspielen um zu sehen, ob es ihn vielleicht doch anspricht. Falls der erste Eindruck nicht überzeugen kann, wird dies auch der Rest des Spiels nicht tun, denn der erste Eindruck umfasst so ziemlich das ganze Spiel.  

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