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Test - Smooth Operators: Call Center Chaos : Telefonterror

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In Smooth Operators: Call Center Chaos leitet ihr als Boss ein Callcenter-Unternehmen. Von der Telefonanlage über den Hausmeister bis hin zu den Toiletten müsst ihr euch um alles kümmern. Ob ihr bei dem vom schwedischen Indie-Entwicklerstudio Heydeck Games entwickelten Spiel länger am Hörer bleiben oder direkt auflegen sollt, klären wir für euch in unserem Test.

Ihr betreibt also ein Callcenter, ein Unternehmen, das Leute zu einem bestimmten Zweck, sei es Werbung, Verkauf oder die Erfassung von Daten, anruft. Ihr startet mit einem kleinen Raum und etwas Kapital. Jedes Callcenter braucht natürlich seine wohlklingenden Telefonisten. Die müsst ihr erst einmal einstellen. Das heißt, ihr heuert entsprechendes Personal an. Arbeiter müssen ja irgendwo untergebracht werden, also baut ihr neue Büroräume. Diese müssen wiederum, ebenso wie die Computer, gepflegt und gewartet werden, weswegen Hausmeister, Reinigungskräfte und IT-Fachleute ins Spiel kommen.

Schnell entwickelt sich eine Dynamik und das emsige Gewusel der Arbeiter auf dem Bildschirm beginnt. Die Übersicht verliert ihr aber nicht. Da das Spiel zweidimensional vonstattengeht, wächst euer Spielkosmos mit jedem neuen Stockwerk eures Bürogebäudes quasi nur in die Höhe. Das ist angenehm. Auch das Interface ist gut gegliedert. Eigentlich müsst ihr nur die veränderbare Spielgeschwindigkeit, euer Kapital und euren Arbeitsaufwand im Auge behalten. Letzterer ist wiederum in drei Teile gegliedert: eingehende und ausgehende Anrufe sowie Aufgaben im Backoffice, also den Schriftverkehr. Die Aufteilung ist sehr simpel, so wisst ihr immer, um was ihr euch kümmern müsst.

Start-up

Bewältigt ihr die anstehende Arbeit, erhaltet ihr Geld. Abgerechnet wird täglich. Hinkt ihr jedoch hinterher, müsst ihr Strafen zahlen. Anhand übersichtlicher Berichte könnt ihr euch einen Einblick in eure Bilanzen, eure Mitarbeiterinformationen und Kundenverträge verschaffen. Sie helfen euch auch, optimierbare Schwachstellen zu finden und für zukünftige Projekte zu kalkulieren.

Vor allem die Zufriedenheit eures Personals ist entscheidend. Nervt eure Mitarbeiter beispielsweise die ständige Schlange beim Aufzug, solltet ihr wohl einen zweiten bauen, ehe sie unzufrieden werden und kündigen. Die Suche nach ständiger Optimierung und die Verbesserung eures Systems bilden den Hauptreiz des Titels. Wirklich arg ins Detail geht das Spiel aber nicht. Das bedeutet, dass ihr nicht Herr über alle Aktionen und Abläufe seid, sondern eher nur allgemeine Verbesserungen kaufen könnt. Welche Kunden ihr ansprechen möchtet, wie die Arbeitszeiten geplant werden oder was letztendlich am Telefon vertickt wird, darauf habt ihr keinen Einfluss.

Schritt für Schritt

Erstrebenswert sind für euch auch die sogenannten Meilensteine im Spielfortschritt. Habt ihr beispielsweise eine Toilette oder einen Kiosk für eure Mitarbeiter gebaut, dann erwartet euch ein Geldregen. Auf diese Ziele hinzuarbeiten, schafft gerade am Anfang Motivation. Die verfliegt allerdings nach der gelungenen Startphase und es spielt sich ein immer gleicher Ablauf ein. Das langweilt leider schneller, als man anfangs denkt, denn es geht dann immer nur um dieselben Erweiterungen.

Niedliches Gewusel

Smooth Operators: Call Center Chaos schwimmt auf der Pixel-Retrolook-Welle von Indie-Spielen. Der Grafikstil und der mit flotten Klavierklängen gestaltete Soundtrack passen wunderbar ins Gesamtbild dieser liebevollen Simulation. Die lustigen Animationen der Figuren, die bunten Farben und die netten Kleinigkeiten, wie umherfliegende Tauben oder explodierende Monitore - alles wirkt heiter und froh statt trocken und nüchtern. Für ein Spiel, das nicht einmal zehn Euro kostet, ist es technisch gelungen.

Fazit

Sascha Sharma - Portraitvon Sascha Sharma

Smooth Operators: Call Center Chaos ist etwas für Zahlenfetischisten und Unternehmer, die es gerne wuseln sehen. Schnell ist das Spielprinzip verstanden und die weitere Spielerfahrung wird logisch aufgebaut. Es ist motivierend dabei zuzugucken, wie das Unternehmen wächst und gedeiht. Das stimmige Aufbausystem macht gerade am Anfang Spaß. Leider fehlt es den Aktionen etwas an Einstellungsmöglichkeiten und Details. Habt ihr zudem das Ende der Entwicklung erreicht, was aber schon eine Weile dauert, wiederholt sich das Spielprinzip zu schnell. Es sind zu oft die gleichen Abläufe zu erledigen und die mangelnde Variation - es gibt nur einen Spielmodus - führt dazu, dass Smooth Operators: Call Center Chaos nach einer spaßigen Startphase leider abflacht.

Überblick

Pro

  • witzige Idee
  • charmanter Pixel-Retro-Grafikstil
  • heiterer Soundtrack
  • einfaches Spielprinzip
  • Räumlichkeiten, Personal und Erweiterungen sind gut durchdacht
  • für unter zehn Euro erhältlich

Contra

  • nicht alles steuerbar
  • gleich bleibender Spielablauf
  • wenig Abwechslung
  • nur ein Modus

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