Preview - Sniper: Ghost Warrior 3 : Mehr Zeit = besser?
- PC
Es ist schon erstaunlich: Als wir im November bei Koch eingeladen waren und erste Passagen aus Sniper: Ghost Warrior 3 spielen durften, war ich noch sehr begeistert von dem Shooter. Inzwischen wurde der Titel auf den 4. April 2017 verschoben. Jetzt konnte ich zum ersten Mal einen geführten Handlungsstrang der Kampagne ausprobieren und komme mit leichten Bauchschmerzen nach Hause. Es hat den Anschein, CI Games würde den Titel verschlimmbessern.
Die Hauptmissionen in Sniper: Ghost Warrior 3 spielen sich wie von Open-World-Spielen gewohnt. Ihr wählt die Mission aus, werdet von Zwischensequenzen geleitet und schreitet in der Handlung voran. In der Rolle von Jonathan „John“ North werdet ihr in einen Krieg in Georgien hineingezogen und versucht, einen weiteren kalten Krieg zu verhindern. Dabei sehen die Aufgaben innerhalb der Missionen unterschiedlich aus: Teilweise löscht ihr ganze Camps aus, manchmal seid ihr undercover ohne Waffe unterwegs und beschafft Informationen.
Die Zwischensequenzen sollen die passende Stimmung erzeugen, das gelang ihnen jedoch in der Vorabversion noch nicht. Im Gegensatz zum normalen Spiel sehen die Filme milchig aus und reißen mich so aus der Immersion heraus. Dazu wirken die Spielfiguren wie die weibliche Verbündete Lydia unglaublich leblos. Da hilft es auch nicht, die Begleiterin in einer der Missionen in BH und Slip neben sich liegen zu haben. Hier muss CI Games noch deutlich optimieren. Motivation, der Handlung zu folgen, kam noch nicht auf. Schon lange nicht mehr habe ich in einem großen Titel in so leere Hüllen geschaut.
Erst zu schwer, dann zu leicht
In meiner letzten Anspielsitzung lobte ich noch den fordernden Schwierigkeitsgrad. Das war dieses Mal anders. Die KI reagierte so gut wie nie auf Ereignisse, die um sie herum geschahen. So war es ein Leichtes, einen Soldaten aus der Distanz mit einem gezielten Kopfschuss aus dem Spiel zu nehmen, obwohl gerade ein weiterer Soldat genau in Blickrichtung zu ihm stand. Vor allem in den Hauptmissionen gab es dadurch überhaupt keine Probleme. Man sucht sich einen sicheren Punkt, nimmt alle Feinde mit seinem Scharfschützengewehr Stück für Stück aus dem Spiel und beendet die Mission.
Sollte der Schwierigkeitsgrad in der finalen Version so trivial sein wie präsentiert, fehlt Sniper: Ghost Warrior 3 eine der größten Stärken, die das Spiel im Vorfeld so interessant gemacht hat. In rund 40 Minuten konnte ich ohne Probleme zwei Hauptmissionen und eine umfangreichere Nebenmission abschließen. Das ging ziemlich flott, wenn man bedenkt, dass ich bei der letzten Anspielsitzung allein für die Slaughterhouse-Mission fast eine Stunde gebraucht hatte.
Kinderkrankheiten nicht ausgeschlossen
Leider hatte ich immer wieder Probleme, Gegner mit meiner Waffe zu treffen. In jeder Mission kam es mindestens einmal vor, dass Schüsse glatt durch die Körper der Feinde gingen. Selbstverständlich handelte es sich um eine Vorabversion, aber dennoch: So etwas darf nicht sein. Es frustrierte schnell, auf Gegner zu schießen, die keinen Schaden nahmen und plötzlich in der Luft hängen blieben.
Die Mischung aus Open World und Action fühlte sich hingegen bereits gut an. Zwar wirkt die Welt generell ein wenig leer, da die Camps und Missionspunkte jedoch dementsprechend gefüllt sind, fiel es nicht zu sehr auf. Die Fahrtwege zwischen den einzelnen Punkten schienen vor allem in den Nebenmissionen sehr lang zu sein. Glücklicherweise lassen sich jedoch zig Schnellreisepunkte auf der Karte freischalten, wodurch lange Fahrtzeiten wegfallen.
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