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Test - Sonic Mania : Von Fans für Fans - und sogar besser als die Originale

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Als Mitte 2016 der erste Trailer für Sonic Mania erschien, reagierten die Fans mit Begeisterung. Nicht nur, weil das Spiel versprach, die guten alten Zeiten wieder aufleben zu lassen, sondern auch, weil es aus der Feder der Fans stammt. Die aus der Sonic-Romhacking-Szene bekannten Entwickler Christian Whitehead, Headcannon und PagodaWest Games zeichnen für den neuesten Sonic-Titel verantwortlich, der nun – bereits ein Jahr nach Ankündigung – fix und fertig vorliegt.

An allen Ecken und Enden spürt man deutlich, dass Sonic Mania ein Spiel von Fans für Fans ist. Das fängt bei der Levelauswahl an, die einen sehr guten Mix aus Sonic 1–3, sowie Sonic CD und komplett neuen Levels bietet. Auch die Bonuslevel „Blue Spheres“ und „Catch the UFO“ sind eindeutig an Sonic 3 und Sonic CD angelehnt. An vielen Stellen im Spiel lassen sich kleine Details erspähen, die besonders langjährige Fans erfreuen dürften – wenn sie denn nicht gerade in Höchstgeschwindigkeit durch die Level rasen.

Wie früher, nur besser

Das passiert durch das perfekt umgesetzte, klassische Sonic-Gameplay natürlich öfter mal. Wie aus den Mega-Drive-Spielen bekannt, wechseln sich Hochgeschwindigkeits-Action und langsamere Sprungpassagen in einer ordentlich abgestimmten Balance ab. Die Physik der Originale wurde nicht nur perfekt eingefangen, sondern behutsam optimiert. Dass eine angepasste Physik auch ordentlich in die Hose gehen kann, hat Sonic 4 vor einigen Jahren mehr oder weniger eindrucksvoll gezeigt.

Sonic, wie auch seine spielbaren Freunde Tails und Knuckles, steuern sich in jeder Gameplay-Lage prächtig und exakt – selbst während der bedächtigeren Sprungpassagen hat man nie das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Sollte man dann doch mal nicht mehr mitkommen und Kopf voran in einen Gegner oder eine Stachelwand rennen, wird man von dem klassischen Ringsystem sowie den wiederkehrenden Schild-Powerups geschützt.

Wirklich neue einsammelbare Fähigkeiten gibt es leider nicht. Neben den eben erwähnten Schilden, die man bereits aus Sonic 1 und Sonic 3 kennt, gibt es lediglich den blauen Ring, unter dessen Wirkung jedes der eingesammelten Schmuckstücke doppelt zählt und der es einfacher macht, verlorene Ringe wieder einzusammeln, falls man getroffen wird. Das mag nicht nach einer großen Neuerung klingen, aber insbesondere die Schilde bieten in Sonic Mania wesentlich mehr Einsatzmöglichkeiten.

Eine brandneue Fähigkeit hat Sonic dennoch spendiert bekommen – den „Drop-Dash“. Hiermit könnt ihr bereits im Sprung den ikonischen Spin-Dash einsetzen und sofort bis zur Maximalgeschwindigkeit beschleunigen, sobald ihr auf dem Boden aufkommt. Diese neue Fähigkeit ist nach kurzer Eingewöhnungszeit unfassbar praktisch, um flott durch einige Levelabschnitte zu kommen oder um nach einem misslungenen Sprung keine Geschwindigkeit zu verlieren.

Wahnwitziges Design

Obwohl der größte Teil des Leveldesigns aus vorherigen Spielen stammt, haben die Entwickler die bekannten Level nicht einfach nur faul eins zu eins kopiert. Wie aus vorherigen Sonic-Spielen bekannt, besteht jedes Level aus zwei Akten. In Sonic Mania ist der erste Akt immer eine Art Remix des Originallevels mit einigen bekannten Passagen, die sich mit völlig neuen Abschnitten abwechseln.

Im zweiten Akt werden hingegen oft sämtliche bekannten Designs durch komplett neue Gameplay-Elemente ersetzt. In der wiederkehrenden Chemical Plant Zone bekommt ihr es nun zum Beispiel nicht nur mit riesigen Spritzen zu tun, die die Konsistenz des Bodens verändern, sondern auch mit einem Bosskampf, der die meisten Spieler ordentlich überraschen dürfte. Diese Überraschung wollen wir euch natürlich nicht verderben – es sei nur erwähnt, dass ihr nicht den aus Sonic 2 bekannten Bossgegner erwarten solltet.

Die Bossdesigns sind sowieso ein Highlight und gehören zum Besten, was die Sonic-Serie bis jetzt zu bieten hat. Jeder Kampf fühlt sich anders an und es braucht meistens mehr, als nur ständig gegen den Obermotz zu springen, bis dieser aufgibt. Selbst Designs, die man vielleicht schon kennt, wurden komplett neugestaltet. Alteingesessene Spieler werden da oft ins Schmunzeln kommen. Unterstützt werden diese Kämpfe durch eine Grafikqualität, die man fast schon als wahnwitzig bezeichnen muss.

Traditionsgemäß präsentiert sich Sonic Mania im Pixel-Look, allerdings wird hier eine Grafikqualität geboten, wie man sie in anderen Pixelspielen, auch in der heutigen Zeit, nur selten bis gar nicht erlebt. Die Level sprühen nur so vor kleinen Details und sind nicht nur durchweg schön anzusehen, sondern auch gut lesbar, sodass man selbst im Farben- und Bewegungsrausch nie den Überblick verliert. Die Charakter-Sprites bestechen dagegen durch so unfassbar viele handgezeichnete Einzelbilder, dass man aus dem Staunen kaum herauskommt. Unter den 2D-Sonic-Spielen stellt Sonic Mania definitiv die neue Messlatte dar.

Das einzige kleine Manko sind die Bonuslevel. Nicht, weil die aus Sonic 3 wiederkehrenden „Blue Sphere“-Level und die an Sonic CD angelehnten „Catch the UFO“-Level keinen Spaß machen, sondern weil die Schwierigkeitskurve gerade bei den UFO-Levels gerne mal ein wenig schwankt. Die beliebte Kugelsammelei aus Sonic 3 wurde zwar ordentlich auf weit über 32 Levels aufgestockt, viele der neuen Designs sind aber leider nur recht lineare Labyrinthe.

Dennoch schaffen diese leicht verfehlten Designs es nicht, den ansonsten hervorragenden Eindruck von Sonic Mania negativ zu beeinflussen. Das Level- und Grafikdesign, der absolut fantastische Soundtrack aus der Feder von Tee Lopes und das verbesserte Gameplay sorgen für das beste 2D-Sonic-Spiel, das es zurzeit auf dem Markt gibt, und es gehört in absolut jede Sonic-Sammlung.

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