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Special - 8-Bit Art Book : Retro für den Kaffeetisch

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    Bücher über Videospiele sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Man findet sie in allen Variationen: vom Lexikon über analytische Texte bis hin zu den beliebten Schmökern aus der Kategorie „unnützes Wissen“, die vorzugsweise auf dem Klo konsumiert werden. Qualitativ hochwertige Bildbände sind aber weiterhin eher die Ausnahme, vor allem in deutscher Sprache. Stephan Günzel, Professor für Medientheorie an der Berliner Kunsthochschule, legt nun mit dem „8-Bit Art Book“ ein Werk vor, das nicht einfach nur Spiele beschreibt, sondern vor allem etwas fürs Auge bieten will.

    Wer beim „8-Bit Art Book“ nur die ersten Seiten durchblättert, läuft Gefahr, einen falschen Eindruck zu bekommen. Hier regiert noch der Text. Auf mehreren Seiten rekapituliert Günzel die Frühphase der Videospielgeschichte – in schlichtem Layout, großer Schrift und mit hochtrabenden Begriffen. Man merkt, dass ein Akademiker am Werk war. Hat man diesen etwas drögen Teil hinter sich gelassen, wird man dafür mit vielen hochwertigen Artworks belohnt, die allesamt großformatig, teilweise sogar auf Doppelseiten abgedruckt wurden. In solcher Qualität hat man die Klassiker der Kindheit bislang kaum zu Gesicht bekommen. Wer Titel wie Pac-Man, Galaga oder Duck Hunt nur von verwaschenen YouTube-Videos in 240p-Auflösung kennt, wird sich die Augen reiben.

    Auf ältere Semester, die Kid Icarus, Maniac Mansion oder Bubble Bobble damals live miterlebt haben, wartet pure Nostalgie. Zu spät Geborene bekommen hingegen einen wunderbaren Eindruck von der Vielfalt des 8-Bit-Zeitalters. Speicherplatz und grafische Möglichkeiten mögen damals arg begrenzt gewesen sein, aber wie das „8-Bit Art Book“ zeigt, holten fähige Designer und Programmierer trotzdem Erstaunliches aus der Hardware der alten Brotkästen heraus. Das gilt auch für das einfallsreiche Design früherer Videospielcharaktere, das meist aus der Not geboren war, aber gerade deshalb ein paar der größten Ikonen hervorbrachte.

    Abgerundet wird das Buch durch eine Sprite-Galerie sowie eine kurze Chronik der wichtigsten Retroplattformen. Die entscheidende Frage ist: Die Qualität des 235 Seiten starken Bandes überzeugt, aber ist euch das Buch 50 Euro wert? Wer Retro liebt und sich damit gerne eingehender beschäftigt als nur durch Sammeln alter Konsolen oder Schwelgen in Erinnerungen, wird den Kauf nicht bereuen. Das „8-Bit Art Book“ ist ein echter Blickfang und weit mehr als nur ein Briefbeschwerer. Günzel und seine Mitarbeiter haben die ganze Schönheit der Pixelära eingefangen.

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