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Test - Sound BlasterX Siege M04 : Creative geht auf Mäusejagd

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Überraschung! Audiohersteller Creative wildert in fremdem Revier und bringt seine erste Gaming-Maus auf den Markt. Offenbar reicht es dem etablierten Unternehmen nicht mehr, unter der Sound-BlasterX-Flagge lediglich Audiolösungen und Headsets zu veröffentlichen, sondern man dringt nun in neue Sphären vor. Die Konkurrenz ist allerdings hart, immerhin muss man sich gegen Giganten wie Logitech, Razer oder SteelSeries durchsetzen. Wir konnten es nicht lassen, dem Creative-Nager auf den Pelz zu rücken.

Der erste Eindruck der 79,90 Euro teuren Sound BlasterX Siege M04 ist gar nicht schlecht. Das mattschwarze, schmutzresistente Gehäuse des schlanken Nagers gefällt, zumal recht haltbar wirkende Gummierungen an den Seiten für festen Griff sorgen. Das asymmetrische Design macht klar, dass es sich um eine reine Rechtshändermaus handelt. Sie liegt gut in der Hand und ist mit 110 Gramm ohne Kabel relativ leicht. Der Anschluss erfolgt über ein zwei Meter langes USB-Kabel, dem eine Textilummantelung spendiert wurde.

Für Freunde des Augenschmauses darf natürlich eine standesgemäße RGB-Beleuchtung nicht fehlen. Creative nennt seine Variante Aurora Reactive Lighting und gibt euch die Möglichkeit, Logo, Mausrad und einen Leuchtrand am unteren Teil des Gehäuses nach eigenem Wunsch erstrahlen zu lassen. Die simple, aber gut bedienbare Software Creative Sound Blaster Connect, die sich langsam zum Software-Gesamtpaket mausert, lässt euch Beleuchtung, Tastenbelegung und weitere Funktionen individuell anpassen. Mit der aktuellen Version vom 24. Februar sind nun auch endlich alle Einstellungen verfügbar.

Die Maustasten sind mit Omron-Schaltern bestückt und dank relativ dünner Tasten sehr empfindlich. Leider neigt die ganze Konstruktion bei Bewegung ein wenig zum Klappern, was auf Dauer stört. Die drei Daumentasten an der linken Seite sind gut positioniert und haben einen angenehmen Widerstand. Das gummierte Mausrad und seine gut spürbare Rasterung wissen ebenfalls zu gefallen. Weniger schön ist die ziemlich groß geratene dpi-Taste, mit der ihr die Abtastrate in drei Stufen verstellen könnt. Im Palm Grip kommt es häufig vor, dass man die Taste ungewollt mit dem Mittelfinger betätigt. Schön ist jedoch die optische Anzeige, welche Stufe eingestellt ist.

Die Ergonomie der Maus wirkt insgesamt gelungen. Ein Aspekt hat uns allerdings doch ziemlich gestört. Links und rechts neben den Maustasten befinden sich Gehäusekanten, die quasi bündig mit den recht schmalen Maustasten sind. Das hat den Effekt, dass man in der Hitze des Gefechts schnell mal auf die Kante statt auf die Taste haut, speziell bei der rechten Maustaste. Das müsste bei einem möglichen Nachfolger ein wenig eleganter gelöst werden.

Am Innenleben der Siege M04 gibt es hingegen wenig bis nichts zu bemängeln. Der optische PMW3360-Sensor gehört ohnehin zu den präzisen und verlässlichen Vertretern seiner Art und wird immer gern genommen. Bis zu 12.000 dpi können damit erreicht werden, Multimonitor-Set-ups mit hohen Auflösungen sind also kein Problem, auch wenn kaum ein Spieler zu derart hohen Abtastraten greifen wird. 1.000 Hz Polling Rate und einstellbare 2 bis 3 mm Lift-off sind ebenso vorhanden wie ein 32-bit-ARM-Prozessor für die Speicherung von Einstellungen und Makros.

Abgesehen von dem erwähnten Gehäusemanko und den immer wieder mal störenden mechanischen Geräuschen leistet die Maus beim Zocken grundsolide und präzise Arbeit, an der es nichts zu bemängeln gibt.

Greift zu, wenn...

… ihr neugierig auf die erste Maus des bekannten Herstellers seid und euch nicht an kleineren Design-Schwächen stört.

Spart es euch, wenn...

… euch Perfektion bei einer Maus wichtig ist, denn Creatives Premiere hat einige Mankos.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Einstieg mit Hindernissen

Creative bekommt es im Mäusezirkus mit starker, etablierter Konkurrenz zu tun und wird es fürs Erste schwer haben, sich durchzusetzen. Zwar ist die Siege M04 vom Grundsatz her kein schlechter Nager dank griffigen Designs, guten Sensors und hübscher Beleuchtung. Aber wie so oft hapert es am Detail. Mich stören die Gehäusekanten neben den schmalen Maustasten ebenso wie die Tatsache, dass man im Palm Grip sehr leicht ungewollt den arg breit geratenen dpi-Schalter betätigt.

Für den ersten Versuch nicht schlecht, aber es gibt noch Luft nach oben, um dem Preis und dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Das Hauptproblem der Siege M04 dürfte sein, dass sie sich mit tollen Nagern wie SteelSeries Rival, Logitech G403 und G502 oder Roccat Kone messen muss und aufgrund der kleinen Design-Patzer weder qualitativ noch preislich mithalten kann.

Überblick

Pro

  • guter, zuverlässiger und präziser Sensor
  • insgesamt solide Verarbeitung
  • hübsche RGB-Beleuchtung zu dezentem Design
  • gut positionierte Daumentasten
  • griffiges Gehäuse mit Gummierungen
  • sensible, schnell bedienbare Maustasten
  • gute, schmutzresistente Oberfläche

Contra

  • Maus macht Geräusche bei Bewegung
  • Gehäusekanten neben den Maustasten stören
  • zu breiter und zu empfindlicher dpi-Schalter

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