Im
November und Dezember erschienen massenweise super Spiele,
beispielsweise der Jump’n Run-Knaller ’Ratchet & Clank 2’ und das
anspruchsvolle Rollenspiel ’Breath of Fire 5: Dragon Quarters’. Jump’n
Run-mäßig ging es außerdem auf der Xbox mit ’Voodoo Vince’ und auf der
PS2 mit ’Kya: Dark Lineage’ voll ab. Einen Überraschungshit landete
Microsoft des Weiteren mit der leicht zugänglichen Flugballerei
’Crimson Skies’. Wer es lieber etwas kriegerischer und realistischer
mochte, griff zum weltpolitisch brisanten ’Conflict Desert Storm 2’ auf
PS2 und Xbox. Leider gab es dieses Jahr kein neues ’GTA’, doch
Activision sprang mit dem mit vielen Vorschusslorbeeren ausgestatteten
Titel ’True Crime: Streets of L.A.' für alle Plattformen in die
Presche. Auch wenn das Game nicht ganz an den Genre-Primus herankam,
überzeugte die abwechslungsreiche Polizisten-Hatz. Einen ebenfalls
gelungenen ’GTA’-Klon stellte ’The Simpsons: Hit & Run’ (PS2, Xbox,
GCN) dar. Freunde von gepflegter Stealth-Unterhaltung kamen allerdings
auch nicht zu kurz. Entweder schlichen sie als Ethan Hunt in ’Mission
Impossible: Operation Burma’ um die Wette oder meuchelten als
Schwerverbrecher in einem morbiden Katz & Maus-Spiel. Wohl aufgrund
der überzogenen Gewalt und des geschmacklosen Spielprinzips erschien
das von Rockstar entwickelte ’Manhunt’ trotz unbestreitbarer Qualitäten
allerdings nicht in Deutschland.
Ebenfalls
nicht gerade zimperlich, dafür umso cineastischer ging es in ’Der Herr
der Ringe: Die Rückkehr des Königs’ (PS2, Xbox, GCN) zur Sache, bei dem
die Grafik und der bombastische Sound das relativ simple Hack’n
Slay-Gameplay in den Hintergrund stellen. Natürlich durfte dieses Jahr
auch EAs Sportreigen nicht fehlen. ’NBA Live 2004’, ’FIFA Fussball
2004’, ’Madden NFL 2004 und ’NHL 2004’ konnten spielerisch und
technisch überzeugen. Ob nun die EA-Titel oder Konamis ’Pro Evolution
Soccer 3’ oder Segas ’ESPN NBA Basketball 2k4’, ’ESPN NFL Football 2k4’
und ’ESPN NHL Hockey 2k4’ besser waren, müssen die Spielefans unter
sich ausmachen. Keine Diskussion dagegen braucht es bei ’TopSpin’ - das
Xbox-Tennisspiel schaffte es auf Anhieb auf den wenig umkämpften
Genre-Thron. Einen weiteren Hit landete Microsoft außerdem mit ’Project
Gotham Racing 2’ - neben der tollen Technik und dem riesigen Umfang
sorgte vor allem die Online-Einbindung für Begeisterung. Wer es lieber
geruhsam wollte, der griff dagegen zur spaßigen Altagssimulation ’Die
Sims brechen aus’ (PS2, Xbox, GCN). EA versuchte zudem mit ’SSX3’ für
alle Plattformen den Snowboard-Gipfel zu erklimmen, was überzeugend
gelang, auch wenn Nintendo mit ’1080° Avalanche’ für GameCube und
Microsoft mit dem Xbox-Titel ’Amped 2’ dicht auf den Fersen waren.
Immerhin
hat es Nintendo auf den Funracing-Thron geschafft - ’Mario Kart: Double
Dash!!’ sorgte vor allem im Multiplayer-Part für genial-spaßige
Wettrennen. Wrestling-Fans tobten sich dagegen im hervorragenden ’WWE
SmackDown: Here comes the Pain!’ aus. Gleich zwei Volltreffer landete
Ubi Soft mit den beiden Action-Adventures ’Prince of Persia: the Sands
of Time’ sowie ’Beyond Good&Evil’ - wer etwas mit dem Genre
anfangen kann, sollte sich die beiden Titel, die zunächst auf PS2
erschienen sind und bald für Xbox und GCN umgesetzt werden, nicht
entgehen lassen. Ebenfalls einen Hit von Ubi Soft stellte ’XIII’ dar -
der Ego-Shooter bestach durch eine spannende Story und vor allem seinem
innovativen Comiclook. ’Tom Clancy’s Rainbow Six 3’ dagegen überzeugte
mit anspruchsvollen Taktik-Shooter-Missionen und gelungenem
Online-Part. Anhänger von klassischen Adventures kamen dieses Jahr bei
PS2 und Xbox wenigstens mit ’Baphomets Fluch 3’ auf ihre Kosten,
während sich Trendsport-Freaks bei ’Tony Hawk’s Underground’ auf einige
Neuerungen und alt bewährtes Gameplay freuen konnten.
Die Enttäuschungen und Flops 2003
Bei so viel Lobhudelei müssen wir aber auch auf die Enttäuschungen und
Flops eingehen, welche das Jahr 2003 bereithielt. Auf die unzähligen
miesen Games und diversen Lizenz-Gurken, nach denen eh kein Hahn kräht,
wollen wir dagegen nicht eingehen. Stattdessen heben wir einige Titel
hervor, die zwar meist keine so richtig schlechten Spiele sind, von
denen wir uns aber deutlich mehr erhofft hatten.
Bei
’Enter the Matrix’ wurde im Vorfeld mit zahlreichen wuchtigen
Marketingaktionen und viel Geheimnistuerei eine sehr große Erwartung
geschürt, zumal das Spiel als noch nie da gewesener Schritt in der
Symbiose von Kinofilm und Videospiel angepriesen wurde. Das Ende Mai
erschienene Ergebnis auf allen Konsolen war dagegen eher ernüchternd.
Klar, das unkomplizierte Actionspiel war schon unterhaltend, aber
längst nicht so wegweisend und innovativ wie versprochen. Man hatte
öfter das Gefühl, dass die Entwickler noch mehr Zeit gebraucht hätten,
diverse spielerische Punkte und vor allem die technische Seite wirkten
noch unausgereift. Ein ähnliches Bild bei dem lang angekündigten ’Tomb
Raider: The Angel of Darkness’ (PS2): Miss Crofts neuestes Abenteuer
litt an zahlreichen Bugs, einer verkorksten Steuerung sowie altbackenem
Leveldesign. Als ’Max Payne’-Konkurrent angekündigt, konnte auch
Capcoms ’Dead to Rights’ wenig überzeugen. Ebenfalls vom Capcom stammt
’Devil May Cry 2’, das zwar ein ordentliches Actionspiel darstellte,
aber qualitativ keineswegs an den Vorgänger herankam. Und gleich noch
mal Haue für Capcom: ’Resident Evil Zero’ war zwar ordentliches
Survival-Horror-Futter, doch durch das wenig originelle Setting sowie
einiger unglücklicher Neuerungen blieb das GCN-Spiel hinter den
Erwartungen zurück. Auch Capcoms Sci-Ffi-Horror ’Dino Crisis 3’ für
Xbox kam keineswegs an die beiden Vorgänger voran. Des Weiteren konnte
das GCN-Shoot’em Up ’P.N. 03’ abseits der eigenwilligen Optik wenig
Hitverdächtiges bieten.
Doch
auch Microsoft konnte nicht mit allen Xbox-Produktionen überzeugen -
’Brute Force’ war zwar eine spaßige Ballerei, aber mit seinem etwas
altbackenen, unaufregenden Gameplay und der Levelgestaltung keineswegs
der versprochene ’Halo’-Killer. Ähnliches gilt für das ordentliche,
aber weniger umwerfende ’Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft’
von LucasArts. Neben dem ’Knights of the Old Republic’-Hit gab es aber
auch weniger berauschende ’Star Wars’-Games, nämlich ’Clone Wars’ und
’Jedi Knight: Jedi Academy’. EA enttäuschte etwas im Winter mit den
neuesten Teilen der beiden Hitserien ’Medal of Honor’ und ’Need for
Speed’ - weder ’MoH: Rising Sun’ noch ’NfS: Underground’ konnten die
sehr hohen Erwartungen erfüllen, Fans hatten damit trotzdem ihren Spaß.
In puncto schwache Filmlizenz-Spiele seien hier stellvertretend
’Terminator 3: Rise of the Machines’ und ’The Hulk’ genannt.
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