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Test - Startopia : Startopia

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Startopia
Auf dem Biodeck werden Pflanzen zu Rohstoffen.

Bei fliegenden Händlern habt ihr nach und nach die Möglichkeit, zusätzliche Rohstoffe, Konstruktionspläne und Technologien zu erwerben. Habt ihr erst mal ein Labor und eine Fabrik, können diese auch selbst hergestellt und eingesetzt oder eben verkauft werden. Die Forschung besteht aus einfachen Technologiebäumen. Ein Raumdock gepaart mit einer Kommunikationseinrichtung erweitert die Handelsmöglichkeiten. Das Handels-Menü ist einfach gehalten und gibt euch auch Hinweise, ob die jeweiligen Handelsoptionen lohnend sind oder nicht, so dass ihr euch nicht alle Preise merken müsst.

Während einige Gebäude feste Größe haben, können andere nach eigenen Vorlieben in dieser Beziehung gebaut und mit Einrichtungsgegenständen ausgestattet werden. So gehören zu einem vernünftigen Labor Analyse-Geräte und Workstations, zu einer Krankenstation Diagnose-Geräte, Medi-Roboter und Wartestühle. Die Zahl der Gebäude und Einrichtungen ist recht umfassend und verlangt nach ausreichend Platz, weswegen eine Expansion auf andere Sektoren zwingend notwenig wird mit der Zeit.

Eine Besonderheit ist das Biodeck. Dort gibt es ein künstliches Öko-System, welches ihr verändern könnt. So könnt ihr die Bodenhöhe, Luftfeuchtigkeit und Lichteinwirkung verändern, so dass dort unterschiedlichste Pflanzen wachsen, die wiederum zu Rohstoffen wie Nahrung oder Luxusgüter verarbeitet werden können. Als Nebeneffekt dient das Öko-System als Erholungsgebiet für eure Bewohner, wobei jede Rasse unterschiedliche Vorlieben hat, ein abwechslungsreiches Bio-System also von Vorteil ist, um unterschiedliche Rassen anzulocken und bei Laune zu halten. Mit etwas Glück bauen dort auch Zedem-Mönche einen Tempel und bekehren Sünder, was wiederum Energie für eure Kasse bringt.

Keine Siedlung ohne Bewohner
Habt ihr erst mal eine Schleuse gebaut, strömen schon bald die ersten Aliens aus den neun Rassen in eure Station. Das ist auch gut so, denn natürlich werden für funktionierende Einrichtungen auch Arbeiter benötigt. Zunächst kommen die Aliens als zahlende Besucher an, bei Bedarf könnt ihr einzelne Aliens anheuern, wobei jede Rasse unterschiedliche Jobs übernehmen kann. So eignen sich Greys als Ärzte, die riesigen Kasvagorianer als Krieger und die Karmaramaner als Bauern auf dem Biodeck.

Startopia
Eine gut ausgebaute Kneipe lockt allerlei Besucher.

Alle neun Rassen haben neben äußerst putzigen Animationen auch ganz persönliche Neigungen und Vorlieben. Hinzu kommt, dass jeder einzelne Alien ein Persönlichkeitsprofil mit eigenen (meist sehr humorigen) Neigungen und Hobbies, aber auch Fähigkeiten hat. So sind die Aliens durchaus unterschiedlich für ihre Jobs qualifiziert. Klar, dass hochqualifizierte Kräfte um einiges teurer sind, dafür kommt es aber auch zu weniger Pannen. Die Stimmung und aktuellen Bedürfnisse der einzelnen Aliens werden 'Theme Park'-like mittels eines Icons über dem Kopf angezeigt. Schafft ihr es nicht, den jeweiligen Kameraden mit euren Einrichtungen oder hier und da einer Beförderung bei Laune zu halten, packt er seine Koffer und verlässt die Station. Zusätzlich könnt ihr mittels Icons jeden Alien nach seiner Stimmung bezüglich bestimmter Dinge befragen, was je nach Laune mit Kopfschütteln, Nicken oder Achselzucken beantwortet wird.

Alles in allem sind die Alienrassen launig umgesetzt. Die Animationen und auch das Aussehen selber sind ausgesprochen putzig. Vor allem aber macht es richtig Spass, sich die Persönlichkeitsprofile der einzelnen Aliens durchzulesen, Mucky Foot hat dort nicht mit Ideen gespart, die mehr als einmal für einen Lacher sorgen. Spätestens wenn die Aliens im See auf dem Biodeck herumplanschen, hat man die Kerlchen ins Herz geschlossen. Na ja, und dann gibt es da noch unfreiwilligere Besucher wie Weltraum-Ratten, die sich sprunghaft vermehren, wenn ihr euch nicht um den Müll, den die Bewohner verursachen, kümmert. Eine Recycling-Anlage ist ein Mittel, Memaus ein andere, denn diese netten katzenähnlichen Tierchen ernähren sich von Müll.

Konkurrenz-Beseitigung
Damit die Sache nicht zu einem reinen Aufbauspiel ausartet, habt ihr es gelegentlich auch mit Konkurrenten zu tun. Meist geht es darum, dass ihr ein bestimmtes Ziel schneller erreichen müsst, als die Konkurrenz, die in anderen Sektionen der Station vor sich hinwerkelt. Ab und an bleibt jedoch auch mal ein Konflikt nicht aus. Als einfachstes Mittel steht euch ein Spion zur Verfügung, welcher einen Blick beim Gegner riskiert und ab und an auch mal einen Sprengsatz dort liegen lässt. Kommt es zum äußersten, sind einige der Rassen, sofern angeheuert, auch bereit, zur Waffe zu greifen und für euch ins Gefecht zu ziehen. Der strategische Teil ist dabei allerdings eher marginal gehalten und besteht um wesentlichen aus einem Sammelpunkt sowie der Möglichkeit, bestimmten Zielen eine Priorität zuzuweisen. Die Kämpfe selber sind dann eigentlich nur noch wuselige Gemetzel, auf die ihr keinen nennenswerten Einfluss habt.

Um euch selber gegen Invasoren und Spione zu schützen, stehen neben angeheuerten Aliens auch noch Sicherheitszentren, Polizei-Roboter und Selbstschussanlagen zur Verfügung. Kriminelle Elemente in eurer eigenen Bevölkerung werden kurzerhand in den Knast geworfen und mittels Gehirnwäsche resozialisiert, natürlich nur, sofern ihr einen Knast gebaut habt und über Polizei-Droiden verfügt.

Startopia
Kämpfe arten zu wuseligen Schlachten aus.

Grafik prima, und der Rest?
Gesteuert wird das Ganze mit Maus und Tastatur. Die verschiedenen Möglichkeiten zum Drehen, Zoomen und Bewegen der Kamera sind ebenso wie die Anordnung der Menüs etwas gewöhnungsbedürftig, dank der guten Tutorials aber schnell in den Griff zu bekommen. Die meisten Optionen sind mit Rechts- oder/und Linksklicks gut zu erreichen, lediglich die Übersichtsmenus verbergen sich in einem Interface und sind leider etwas unübersichtlich gestaltet, speziell wenn die Stationen eine gewisse Größe erreicht haben.

Grafisch zeigt 'Startopia' problemlos den meisten Genre-Konkurrenten, wo der Hammer hängt. Eine bildschöne 3D-Engine mit zahlreichen Dreh- und Zoom-Möglichkeiten und schönen Effekten, Animationen und Details sorgt für den richtigen Hintergrund zum spacigen Vergnügen. An Auflösungen wird zwischen 640x480 bis 1600x1200 Pixeln in 16 oder 32bit alles Gängige geboten, wobei dank zahlreicher Einstellmöglichkeiten auch Feintuning betrieben werden kann. Von der 32bit-Auflösung solltet ihr allerdings nur mit einem extrem kräftigen Rechner Gebrauch machen, der Testrechner (Athlon 900, 256 MB Ram, GeForce II) zeigte sich bei 1024x768 Pixeln in 32bit etwas überfordert.

Von der Geräuschkulisse her zeigt sich das Bild da schon durchwachsener. Zwar sind die Umgebungsgeräusche ziemlich gut gelungen und überraschen durch den einen oder andern humorigen Einfall (man beachte die Geräusche in der Nähe des Lavatrons oder das putzige Gebrabbel der Aliens). Die Hintergrundmusik hat dafür allenfalls Fahrstuhl- oder Kaufhaus-Niveau und kann nicht überzeugen. Gefallen kann dafür die Sprachausgabe, auch wenn diese nur bei eurem virtuellen Berater VAL, der euch mit Tipps und Ratschlägen zur Seite steht, sowie bei den Händlern zum Tragen kommt. Großes Lob an dieser Stelle, nicht nur im Hinblick auf die Sprachausgabe, an die nahezu perfekte deutsche Lokalisierung.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Startopia' entpuppt sich als angenehme Überraschung. Bereits die Preview-Version im Januar machte einen prima Eindruck, der durch die finale Version noch bestätigt wird. Mucky Foot schnappt sich die besten Zutaten aus verschiedenen Genres und mixt daraus einen gefälligen Aufbau-Cocktail, der zudem über eine schöne 3D-Grafik verfügt. Der Aufbau einer funktionierenden Raumstation hat enormen Suchtfaktor, auch wenn die Missionen für Hardcore-Zocker eindeutig zu leicht ausgefallen sind und ein echter Strategieteil nur marginal vorhanden ist und die Langzeit-Motivation hier und da ins Rutschen kommt durch das etwas schematische Vorgehen beim Aufbau einer Station. Dennoch bietet das Spiel eine angenehm stressfreie und unterhaltsame Abendbeschäftigung, welche auch durchaus mal für die ruhige Stunde zwischendurch taugt. 'Startopia' kann eigentlich jedem Aufbauspieler nur empfohlen werden, wobei dank sehr guter Tutorials und exzellentem Missionsaufbau auch Einsteiger nicht überfordert werden.  

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