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Test - SWAT: Global Strike Team : SWAT: Global Strike Team

  • PS2
  • Xbox
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Taktik-Ballerei für Einsteiger
Vor dem Beginn einer Mission müsst ihr ein wenig spektakuläres Briefing über euch ergehen lassen. Viel Text informiert euch über die Ziele und Schwierigkeiten, während ein paar simple Renderbildchen über den Screen flimmern. Danach gilt es die Bewaffnung auszusuchen. Habt ihr bestimmte Fieslinge in der vorangegangenen Mission verhaftet, erhaltet ihr Spezialpunkte, mit denen ihr wiederum die Ausrüstung verbessern könnt. Dann startet endlich die Action. Ihr steuert meist Commander Kincaid aus der Egosicht. Dieser wird je nach Mission von Technik-Experte Jackson und Scharfschützin Lee begleitet. Manchmal steuert ihr aber auch kurz Lee, welche dann mit ihren Sniperfähigkeiten die Umgebung säubern muss, bevor der Trupp weiter kann. Rund um die Welt geht es: Mal soll beispielsweise eine Bank in Los Angeles gesäubert werden, dann irrt ihr durch das verschlungene Londoner U-Bahn-Netz, um später im winterlichen Russland eine Satellitenanlage in die Luft zu jagen, einen hochrangigen Politiker aus einem Hotel zu eskortieren und so weiter. Stets gilt es dabei Geiseln zu befreien, Bomben zu entschärfen und natürlich die Gegner auszuschalten. Ihr dürft diese allerdings nicht einfach so über den Haufen ballern. Um eine gute Abschlusswertung zu erhalten, müsst ihr mindestens einen Teil der Schurkenmeute verhaften. Gefesselte Feinde und wehrlose Geiseln dürfen außerdem nicht verletzt werden.

Auffallend bei 'SWAT' ist, dass ihr zwar schon eure Kollegen befehligen und taktisch vorgehen könnt, insgesamt ist die Ballerei aber deutlich weniger simulationslastig und anspruchsvoll als andere Genre-Vertreter. Wer Konsolen-Shooter kennt, fühlt sich sofort heimisch. Dies liegt zum einen an der guten Steuerung, zum anderen am meist niedrigen Schwierigkeitsgrad. Beißt ihr doch mal ins Gras, dürft ihr pro Mission fünf Continues verbrauchen und bei einem der vielen Checkpoints weitermachen. Auch das geradlinige Leveldesign und die klare Aufgabenstellung kommen Neulingen und Actionfans entgegen. Noch ein Wort zur Steuerung: Ähnlich wie bei 'Rainbow Six 3' dürft ihr sowohl bei PS2 als auch Xbox mittels angeschlossenem Headset Befehle schreien, die dann von euren Teamkollegen ausgeführt werden. Praktischerweise funktionieren deutsche Sprachbefehle, allerdings werden sie hin und wieder missverstanden oder überhört. Daher greift man wohl schnell auf die Befehlsgabe per Tastendruck zurück, zumal es eh ziemlich mühsam ist, ständig 'Polizei!' oder 'Keine Bewegung!' zu brüllen, bis sich ein Gegner endlich ergibt. Umso frustrierender, wenn dann euer CPU-Kollege frisch fröhlich den anvisierten Schurken einfach erschießt, während ihr schreiend um den Feind herumtänzelt und notgedrungen dessen Schüsse einsteckt. Ansonsten geht die KI aber in Ordnung. Die Feinde gehen schon mal in Deckung und feuern gezielt, und einige gescriptete Events sorgen für Spannung.

Technik mit Höhen und Tiefen
Grafisch hat 'SWAT: Global Strike Team' sowohl Schatten- als auch Sonnenseiten, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sehr schön sind nämlich harte Schatten- und Lichteffekte anzusehen, welche dem Spiel einen realistischen Look geben. Die Umgebungstexturen schwanken sehr stark - einige sehen aber vor allem in der Xbox-Version sehr gut aus und wirken fast schon fotorealistisch, andere dagegen sind eher mittelprächtig. Löblich ist außerdem die Framerate, die selbst bei viel Action stabil bleibt. Auch der Detailgrad geht in Ordnung, auch wenn hier ebenfalls eine stark schwankende Qualität je nach Level vorkommt. Weniger berauschend sehen die Charaktermodelle aus - sie sind ziemlich eckig ausgefallen, mäßig texturiert und durchschnittlich animiert. Grafisch ist die Xbox-Version im Vergleich zur PS2-Variante klar besser ausgefallen. Die PS2-Version bietet geringere Texturqualität, leichtes Kantenflimmern und einige Clippingmängel sowie einfacher gestaltete Effekte.

Wenig auffällig ist der Sound ausgefallen. In den Menüs und teilweise auch im Spielgeschehen bekommt ihr etwas pathetisch wirkende Musik im Stil von Kriegsmovies und Politthrillern zu hören. Die Soundeffekte sind gut gelungen, allerdings hält sich sowohl auf PS2 als auch Xbox die vorhandene Surround-Unterstützung vornehm zurück. Wenig berauschend kommt außerdem die Sprachausgabe daher. Während die Missionsberschreibung, Funksprüche und Zwischensequenzen-Dialoge mäßig motiviert deutsch lokalisiert wurden, sprechen die Gegner im Kampf meist Englisch (oder Russisch). Hier hätte man besser alles deutsch lokalisiert oder die englische Sprachausgabe komplett beibehalten sollen.

 

Fazit

von David Stöckli
Vivendi ist mit 'SWAT' ein spaßiger Taktik-Shooter gelungen, der sich allerdings deutlich an Genre-Neulinge richtet: Anstatt ruhigem taktischen Vorgehen steht hier schnelle Action im Vordergrund, um die Teammitglieder muss man sich kaum kümmern und das Kommandieren ist zweitrangig. Auch aufgrund des niedrigen Schwierigkeitsgrads, des geradlinigen Leveldesigns sowie der einfachen Steuerung können unerfahrene User bedenkenlos zugreifen, während Profis sich hingegen wohl etwas unterfordert fühlen. Des Weiteren ist es schade, dass der ansonsten gelungene Multiplayer-Part ohne Online-Support auskommen muss. Wer die Wahl hat, sollte zur Xbox-Version greifen, da diese technisch noch ein gutes Stück besser aussieht als die ebenfalls technisch ordentliche PS2-Variante und XBL-Downloads zu bieten hat.

Überblick

Pro

  • einsteigerfreundlicher Taktik-Shooter
  • deutsche Sprachbefehle via Headset
  • abwechslungsreiche Locations
  • teils hübsche Grafik

Contra

  • Team- und Taktik-Elemente kommen etwas zu kurz
  • Sprachbefehle werden öfter nicht erkannt
  • keine Online-Spielmodi

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