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Test - The Great Escape : The Great Escape

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Sprich zu mir
Bevor ihr euch euren Weg in die Freiheit bahnt, solltet ihr ihn sorgsam planen. Dazu sprecht ihr mittels E-Taste mit den diversen NPCs, die euch mit Hilfen und Tipps versorgen. Habt ihr alle nötigen Informationen gesammelt, müsst ihr mit Hilfe eures Spähers durchs Schlüsselloch schauen, ob Wachposten in der Nähe sind. Ist die Luft rein, duckt ihr euch und schleicht im Schatten zwischen den Kegeln der Suchscheinwerfer durch das Lager oder sucht am Tage Schutz hinter Baracken und herumstehenden Fässern. Oberstes Gebot ist, wie bei 'Splinter Cell', niemals aufzufallen.

Ähnlich den 'Commandos' haben eure Gegner einen Sichtradius. Solltet ihr einen Alarm provozieren, gibt es zwei Möglichkeiten: Im gelben Alarm pulsiert der Kompass gelb und ihr hört die Stimmen der Wachen - jetzt heißt es Fersengeld geben. Wenn der Alarm rot wird, werdet ihr erschossen. Zu eurer Verteidigung findet ihr in den Baracken zahlreiche Pistolen, Gewehre und sogar Panzerfäuste. Medikits und Munition sind spärlich gesät, so dass sinnloses Schießen euch nicht weiterbringt. Neben den Waffen stehen euch Wagen und Motorräder zur Verfügung. Leider ist die Steuerung sowohl der Fahrzeuge, als auch der Figuren recht ungenau geworden. So kommt es des Öfteren vor, dass euer Motorrad ziemlich kuriose Kapriolen schlägt und ihr vor ein Hindernis fahrt. Auch das Zielen mittels Fadenkreuz erweist sich als außerordentlich problematisch, da das Kreuz meist von der Figur überdeckt wird. Solche Frustmomente bleiben euch kaum erspart.

Dabei sind die 18 Missionen trotz gleichen Strickmusters von ihrem Aufbau her nicht schlecht gemacht. So gibt es häufig Wendungen innerhalb einer Mission und Action satt. Doch was nützt die schönste Action, wenn die Waffe nicht schnell genug ins Ziel trifft... Ein Kuriosum am Rande: Während ihr in einem fahrenden Zug vor dem Schaffner flüchtet, verfolgen euch Dutzende Feinde. Bleibt die Frage offen, wo die alle herkommen, wenn ihr schon im ersten Wagen angekommen seid.

Dick wie Goebbels
Auch wenn die 18 Missionen in den drei Schwierigkeitsstufen euch auf Grund der Steuerung und einiger unfairer Stellen einige Stunden beanspruchen werden, ist der Umfang von 'The Great Escape’ recht bescheiden ausgefallen. Habt ihr die komplette Story miterlebt, wartet nur noch die 'Greatest Escape’ auf euch, in der ihr die wichtigsten Szenen des Films nacherleben dürft. Diese sind jedoch nur eine Quasi-Zusammenfassung aus den 'Great Escape’-Missionen. Ein gemeinsamer Ausbruch steht ebenso wenig auf dem Programm wie die Chance, sich online in die Flucht zu schlagen. Diese Optionen hätten dem Titel wohl deutlich mehr Potential verschafft, als er euch so bieten kann.

Von Konsolen und PCs
Der durch die verwässerte Steuerung getrübte Eindruck wird leider durch die durchschnittliche Grafik weiter verschlechtert. Während die Texturen auf den Konsolen durchaus nett anzusehen sind, entspricht das Grafikniveau einem Standard von vor zwei Jahren. Das gilt vor allem für die Landschaften: Bäume sind geklebte Tapeten, die Bodentexturen verwaschen und die Häuser lieblos in die Landschaft gesetzt. Auch die Innenräume sind allesamt nahezu identisch designt worden. Einzig die Figuren zeigen sich einigermaßen ansehnlich und Fans von Steve McQueen können bei näherem Betrachten sogar sein jugendliches Gesicht wiedererkennen.

Im Gegensatz zur Grafik steht allerdings der Sound. Je nach Situation passen sich die filmreifen Musikstücke dynamisch an das Geschehen an. Auch die Dramatik der Fluchtszenen wird stimmig untermalt. Eines der Highlights ist wohl das Grammophon in Stalag Luft III, dem Gefangenenlager aus dem Film. Kein geringeres als Lale Andersens Kriegslied 'Lili Marleen' klingt euch hier entgegen.

 

Fazit

von Marc Heiland
Auch wenn 'The Great Escape' auf einem großen Hollywood-Film basiert und eine relativ dichte Atmosphäre aufbaut, die vor allem durch den Soundtrack getragen wird, bleibt der Titel hinter Erwartungen und dem technisch Machbaren zurück. Die Konsolenoptik ist eher unspektakulär und die Steuerung gerade während der Fluchtszenen zu ungenau und träge. Fans von Steve McQueen werden dank der Storynähe zum Film wohl auf ihre Kosten kommen. Alle anderen sollten sich vor einem Kauf lieber in der Videothek ihres Vertrauens den Titel zum Anspielen ausleihen, um keine Enttäuschung zu erleben.

Überblick

Pro

  • gelungene Atmosphäre
  • überzeugender Soundtrack
  • Synchronstimme von Steve McQueen

Contra

  • technisch veraltet
  • zu eintönig
  • ungenaue Steuerung

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