Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - The Matrix: Path of Neo : The Matrix: Path of Neo

  • PC
Von  |  | Kommentieren

Nach dem qualitativ enttäuschenden ’Enter the Matrix’ wagt Shiny einen neuen Versuch: In ’The Matrix: Path of Neo’ dürft ihr endlich die Steuerung von Neo übernehmen und euch durch die Matrix-Prügeln. Weshalb das viel versprechende Abenteuer aber erneut hinter den Erwartungen zurückbleibt, erfahrt ihr im Test.

Mr. Anderson

Eigentlich sind die Regisseure der ’Matrix’-Trilogie große Videospielfans und entsprechend war der Aufwand für das ’Enter the Matrix’-Videospiel. Nicht im Film vorhandene Parallelhandlungen sollten die Fans begeistern, leider litt der Titel aber unter diversen Unsauberkeiten, einigen langweiligen Levels und einem eher ernüchternden Gameplay. Ohne Film-Zeitdruck setzten sich die Entwickler von Shiny an ein neues Spiel zur Kino-Serie, das alles besser machen soll. Anscheinend hat man nun auf die Fans gehört, denn endlich muss man in ’The Matrix: Path of Neo’ nicht mehr irgendwelche Nebenfiguren steuern, sondern zieht mit Mr. Anderson aka Neo in die Schlacht. Der von Keanu Reeves verkörperte Computer-Experte flieht eines Tages vor seltsamen Typen in schwarzen Anzügen und erfährt, dass seine Welt nur eine Simulation ist – in Wahrheit benutzen Maschinen und Computer die in Dämmerschlaf gehaltenen Menschen als lebende Batterien. Die gegen diese Unterdrückung kämpfenden Rebellen sind sich einig: Neo ist der Auserwählte und wird die Menschheit retten. Bis es allerdings so weit ist, müssen die Rebellen und natürlich Neo sowie seine Freunde unzählige Abenteuer und Kämpfe bestehen – teils in der simulierten Welt, teils in der postapokalyptischen Realität. Die Levels folgen weitgehend dem Verlauf der drei Kinofilme. Ihr spielt somit diverse entscheidende Stellen zum Film nach, bekommt dabei aber auch Szenen zu Gesicht, die es so nicht in den Hollywood-Streifen gibt, und selbst ein neues Ende hat es in die Handlung geschafft.

Cineastisches Hau-drauf

Die ’Matrix’-Atmosphäre wurde in ’Path of Neo’ sehr gut eingefangen, wobei das Spiel seinen Vorgänger deutlich übertrifft. Das fängt schon bei kleinen liebevollen Details an: die abstrakte Daten-Optik, wenn man in das Pausenmenü schaltet, oder die Wahl zu Beginn des Spiels, ob man die rote oder blaue Pille nehmen will. Auch zahlreiche Filmschnipsel und In-Game-Zwischensequenzen tragen zur Atmosphäre bei. Spielerisch erinnert der Titel an seinen Vorgänger – ihr steuert den Helden aus der Third-Person-Ansicht durch die geradlinigen Levels und prügelt per Knopfdruck auf die Feinde ein. Nach und nach lernt ihr neue Tastenkombinationen, um die vielen Aktionen gezielt einzusetzen. In der Hektik des Geschehens gelingt dies aber nur bedingt, zumal man oft auch mit wildem Button-Gehämmer zum Ziel kommt. Wie es sich für ein ’Matrix’-Spiel gehört, könnt ihr den Fokus aktivieren, wodurch das Geschehen etwas verlangsamt wird, Neo besonders hart zuschlägt, sich noch wendiger bewegt, an Wänden entlangrennt und sogar feindlichen Kugeln ausweicht. Aber auch Nahkampf- und Schusswaffen werden eingesetzt, wobei Neo aus der Deckung heraus ballern kann. Leider ist die Schieß-Kontrolle bei der eh schon komplizierten Steuerung viel zu schwierig ausgefallen, außerdem zehrt die Anvisier-Funktion öfters an den Nerven der Spieler. Je nach Level müsst ihr beispielsweise in einem Asia-Setting die Bösewichter verhauen, einen Schwertkampf bestehen, als Anderson unbemerkt aus dem Bürokomplex fliehen, Morpheus retten, mit Trinity eine Bank in Schutt und Asche legen, in einer Kanalisation Bomben platzieren oder Mr. Smith und seine hunderte Klone vermöbeln. Die Kämpfe sehen dank vielfältiger Bewegungen und interaktiver Arenen mit viel zerstörbarem Mobiliar toll aus und machen Laune, das restliche Gameplay kann dagegen weniger überzeugen, zumal einige Levels sehr langweilig gestaltet wurden. Immerhin ist der Umfang des Spiels größer ausgefallen als noch im ziemlich kurzen Vorgänger.

Risse in der Matrix

Die gute Nachricht vorweg: ’The Matrix: Path of Neo’ sieht besser aus als ’Enter the Matrix’. Das fängt an bei den vielfältigen Kampfanimationen und endet bei ansehnlichen Effekten: Rauch, Verwisch-Elemente, vielfältiger Partikel-Einsatz, dutzende Figuren gleichzeitig auf dem Bildschirm sowie stimmige Lichteffekte, die Havoc-Physikengine und einige Bump-Mapping-Texturen erfreuen das Spieler-Auge. Diese Pros werden aber teuer erkauft: Ein unscharfes Bild, meist schwache Texturen, eckige Charaktere, eine nervige Kameraführung und einige holprige Animationen trüben den Gesamteindruck. Weiterhin ist es etwas schade, dass die Filmschnipsel zwischen den Missionen in teils loser Reihenfolge zusammengestückelt wurden. Wenig überraschend gibt es bei der Soundkulisse wenig zu bemäkeln. Die etwas schwachbrüstigen Soundeffekte werden durch einen exzellenten Soundtrack, ordentliche deutsche Sprecher und eine gelungene Surround-Unterstützung wieder wettgemacht.

Fazit

von David Stöckli
Irgendwie ist der Wurm drin in den ’Matrix’-Actionspielen: Auch ’Path of Neo’ kann nicht so recht überzeugen. Abseits der spektakulären und spaßigen Kämpfe bleibt leider viel Murks – namentlich eine hakelige Steuerung, schwaches Leveldesign und eine mäßige Grafik.

Überblick

Pro

  • cineastische Kämpfe
  • ordentliche ’Matrix’-Atmosphäre
  • interaktive Levels

Contra

  • miese Texturen und Ruckler
  • langweiliges Leveldesign
  • hakelige Steuerung

Kommentarezum Artikel