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Preview - The Rabbit's Apprentice: Im Bann des Zaroff : Der neue Zauberlehrling

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Auf einmal waren wir in einer anderen Welt. Der Stress verschwand, der ganze Lärm der gamescom wurde immer dumpfer. Dieses Gefühl gibt es nicht oft. Erst recht nicht in der lauten und krachenden Videospielbranche. Doch The Rabbit's Apprentice: Im Bann des Zaroff ist anders als die meisten Spiele. Es ist ein visuelles Märchen.

Der kleine, zwölfjährige Jerry Haselnuss hat einen großen Traum: Er möchte Zauberer werden. Natürlich wird er von jedem belächelt. Sogar seine Mutter nimmt ihn nicht so richtig ernst. Doch was haben uns die Gebrüder Grimm einst gelehrt? Wenn man ganz fest an seinen Traum glaubt, wird er irgendwann wahr. Und so findet sich Jerry schon bald in einer fantastischen Welt wieder, in der es von abgefahrenen Fabelwesen nur so wimmelt.

Es war einmal ...

Jerry wird vom Marquis de Hoto, einem Hasen und Naturmagier, unter seine Fittiche genommen. Ganz am Anfang sieht man, wie er am Fenster den schlafenden Jerry beobachtet. Seine Motivation bleibt somit schon in der ersten Einstellung ein wenig im Dunkeln. Was könnte er mit dem kleinen Jerry im Schilde führen? Auch wenn The Rabbit's Apprentice: Im Bann des Zaroff durch die schön gezeichnete Kulisse sich besonders an ein jüngeres Zielpublikum richtet, soll die Handlung auch Erwachsene ansprechen. Im Gegensatz zu Deponia wird der Humor aber nicht mit dem Holzhammer verteilt. Hier geht alles etwas gediegener vonstatten.

Dabei ist sich Spiel-Designer Matthias Kempke bewusst, dass es alles andere als einfach ist, sowohl junge als auch ältere Spieler unter einem Dach zu vereinen. Trotzdem soll das Point-&-Click-Abenteuer eine interessante Handlung auch für Erwachsene bieten, die dank vielschichtiger Charaktere unterhalten werden, während jüngere Spieler an einigen Stellen gleichermaßen zum Gruseln und Lachen gebracht werden. Die gezeigten Ausschnitte strotzten nur so vor Atmosphäre und Charme.

Kuriosenkabinett

Der Marquis unterrichtet Jerry bald in der Nutzung der Baumportale. Damit reist er in die magische Welt der Fabelwesen. Dort trifft er auf die unterschiedlichsten tierischen Bewohner. Zum Beispiel einen Spielzeugverkäufer, der ihn die ganze Zeit zutextet und stolz von seinem Sohn erzählt, der allerdings einen ziemlich ausgestopften Eindruck macht. Nichtsdestotrotz soll er seinen Laden irgendwann mal übernehmen. Dieser Ausschnitt sorgte für lang anhaltende Lacher.

Ihr könnt jederzeit zwischen Tag und Nacht wechseln. Dabei ändert sich nicht nur die Stimmung in der Welt, ihr trefft auch je nach Tageszeit unterschiedliche Personen an. Dadurch erlebt ihr dementsprechend andere Situationen und Ereignisse, die für bestimmte Aufgaben vonnöten sind. Irgendwann taucht ein anderer Zauberer namens Zaroff auf. Auch wenn Matthias nicht näher auf die Person einging, soll es sich dabei wohl um den Antagonisten handeln.

Spielerisch erwartet den Adventure-Fan bekannte Kost. In der Haut von Jerry müsst ihr diverse Rätsel lösen, um im Spiel voranzuschreiten. Um Frustmomente im Keim zu ersticken, kann er durch eine goldene Münze schauen, die sämtliche relevanten Objekte und Interaktionsmöglichkeiten offenbart. Besonders für Anfänger eine schöne Hilfe. Die Ein-Klick-Steuerung soll den Spielfluss angenehmer gestalten. So bekommt ihr per Knopfdruck sofort alle Informationen, die ihr braucht.

Wie ein Gemälde

Besonders gelungen ist die visuelle Präsentation. Die von Hand gezeichneten Schauplätze und Hintergründe sind detailliert ausgearbeitet. Die Charaktere stehen dem in nichts nach. Alles wirkt wie aus einem Guss. Auch die tollen deutschen Synchronsprecher tragen viel zur Atmosphäre bei. Auf den ersten Blick könnte man glatt meinen, man würde sich einen Zeichentrickfilm ansehen. Die musikalische Untermalung unterstützt die Atmosphäre, drängt sich aber nie zu sehr in den Vordergrund, sondern dümpelt meistens angenehm vor sich hin.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Selten habe ich so ein liebevolles Point-&-Click-Abenteuer gesehen. Von der ersten Sekunde an saugte mich die Spielwelt von The Rabbit's Apprentice: Im Bann des Zaroff in sich auf. Der kleine Jerry wächst einem sofort an Herz und man erinnert sich an die eigenen Träume aus der Kindheit. Spielerisch gab es nicht sonderlich viel zu sehen. Weder wurde ein Einblick in die Rätsel gewährt noch wurden weitere wichtige Charaktere vorgestellt. Doch sollte die restliche Besetzung ähnlich charmant sein wie der Spielzeugverkäufer aus dem verzauberten Wald, dann steht uns im November ein überaus schönes Abenteuer bevor, das die Weihnachtszeit passend einläuten wird.

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