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Test - Total Overdose : Total Overdose

  • PS2
  • Xbox
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Das wiederum hat den Vorteil, dass 'Total Overdose' besagte Schießereien regelrecht zelebrieren kann und auf kein Detail verzichten muss. Im Stile von 'Max Payne' springt ihr in Zeitlupe auf die Gegner zu, lauft an Wänden entlang und fliegt von einem Treffer zum nächsten. Für besonders spektakuläre Szenen, etwa eine tolle Combo oder mehrere Kills in Folge, spendiert euch das Programm Bonuspunkte, die insbesondere bei den Herausforderungen eine wichtige Rolle spielen. Nur wenn ihr eure Widersacher stilvoll ausschaltet, erntet ihr ordentlich Respekt. Gleichzeitig verringert 'cooles' Spielen den Schwierigkeitsgrad: Neben zusätzlicher Lebensenergie belohnt euch das Spiel mit einer Rückspulfunktion, die Genrekennern aus 'Prince of Persia' bestens vertraut sein dürfte. Läuft etwas schief, könnt ihr die Zeit einfach ein paar Sekunden zurückdrehen und das Ganze noch mal versuchen.

Dritte Belohnung: Mächtige Special-Moves, die euch in harten Schlachten viel Arbeit abnehmen. So bekommt Ramirez zum Beispiel kurzzeitig einen goldenen Colt in die Hand gedrückt, der mit einem Treffer jeden Gegner tötet. Oder aber er schnappt sich zwei Gitarrenkoffer mit integrierten Gewehren und erledigt damit seine Feinde. Ihr seht schon: 'Total Overdose' nimmt sich selbst alles andere als ernst, bietet aber zugleich richtig viel Abwechslung, um die Schießereien auch nach Stunden noch spannend und fordernd zu halten. Leider trifft das allerdings nur auf die Story-Missionen zu: Die immer fast gleichen Herausforderungen können auf Dauer richtig nerven, was nicht zuletzt an der schwachen künstlichen Intelligenz der Gegner liegt, die stets blind auf euch losstürmen – sofern sie euch denn überhaupt bemerken.

Technisch keine Blöße

Abgerundet wird 'Total Overdose' von seiner simplen Steuerung, die euch jederzeit die volle Kontrolle über Ramirez bietet: Mit der linken Schultertaste aktiviert ihr die Zeitlupe, mit der rechten schießt ihr, mit dem linken Analogstick lauft ihr und mit dem rechten zielt ihr. Viel mehr braucht ihr zum Spielen eigentlich nicht. Gut gelungen ist den dänischen Entwicklern auch das Zielsystem, das bei der 'GTA'-Reihe regelmäßig für Frust sorgte. Automatisch wählt das Spiel den naheliegendsten Gegner grob an, manuell nehmt ihr dann die Feinjustierung vor, was vor allem dank Zeitlupe nicht das geringste Problem darstellt. Etwas schwieriger ist da schon die Steuerung der Fahrzeuge, was an der seltsamen Physik liegt: Fahrt ihr zu schnell über kleine Unebenheiten, kann es vorkommen, dass euer Wagen völlig außer Kontrolle gerät, während ihm das Umfahren von Laternen nicht das Geringste ausmacht.

Über die Grafik von 'Total Overdose' kann man derweil geteilter Meinung sein: Den ein oder anderen mögen die eckigen Autos und die leicht debil wirkenden Animationen stören, viele werden sich dagegen über das stimmige Design, die belebte Umgebung und die hübsch gezeichneten Charaktere freuen. Gerade im Hinblick auf die teils sehr matten Texturen wäre aber sicher ein wenig mehr drin gewesen. Auch der Sound zeigt zwei Gesichter: Während die Musikuntermalung voll und ganz überzeugen kann, klingt die deutsche Sprachausgabe mit den vermeintlich coolen Sprüchen von Ramirez stellenweise richtig peinlich, was den sehr guten Eindruck doch ein wenig trübt.

Xbox- und PlayStation-2-Version unterscheiden sich nur minimal: Auf der Xbox sind dank der Festplatte die Ladezeiten ein wenig kürzer als auf der PlayStation 2, was allerdings kaum ins Gewicht fällt – auch auf Sonys Konsole wird selten länger als ein paar Sekunden geladen. Sowohl in Sachen Steuerung als auch in Bezug auf die Grafik geben sich die beiden Versionen ebenfalls wenig: Auf der Xbox fällt die nicht gänzlich überzeugende Technik aber natürlich noch etwas mehr auf.

Fazit

von Fabian Walden
'Total Overdose' bedient sich unverblümt bei 'Max Payne' und 'GTA', ist dank seines unverbrauchten Settings und der coolen Moves aber eigenständig genug, um nicht als einfallsloser Klon abgetan zu werden. Die furiosen Kämpfe gepaart mit der simplen, sehr gut gelösten Steuerung sorgen für atemberaubend coole Szenen. Schade ist lediglich, dass sich vor allem die Herausforderungen recht schnell wiederholen und die künstliche Intelligenz der Gegner mehr als dämlich ist. Dennoch: Actionfans mit einem Faible für das Mexiko-Setting kommen an diesem Spiel kaum vorbei.

Überblick

Pro

  • furiose Kämpfe
  • spannende Missionen
  • sinnvolles Punktesystem
  • simple Steuerung
  • unverbrauchtes Setting

Contra

  • auf Dauer ein wenig eintönig
  • schwaches Fahrmodell
  • dämliche KI
  • schlechte Sprachausgabe

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