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Test - Way of the Samurai : Way of the Samurai

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Wieder einmal beglückt uns Eidos' Fresh Games-Label mit ungewöhnlicher Spielekost aus Japan. Bei 'Way of the Samurai' handelt es sich um ein innovatives Action-Adventure, das mit seiner sehr frei bestimmbaren Story nicht wenig an eine interaktive Soap-Opera erinnert.

Way of the Samurai
Stellt das Outfit des Helden zusammen.

Ein einsamer Krieger
'Way of the Samurai' versetzt euch in vergangene Zeiten, genauer gesagt ins Jahr 1878. Japan befindet sich im Umbruch und es treffen traditionelle Kulturen auf neue industrielle Elemente wie Eisenbahnnetz und Fabriken. In diesem Zeitalter haben es leider auch die Samurais nicht leicht - In der einst unberührten Kultur, die nun vom Westen her mit Neuem überschwemmt wird, scheint es keinen Platz für solche altmodische Kämpfer zu geben. Da sie scheinbar nicht mehr gebraucht werden, streifen die letzten Samurais als Heimat- und Arbeitslose durch die japanischen Lande.
Genau so ein Samurai in den letzten Tagen dieser glorreichen Epoche steht im Zentrum von 'Way of the Samurai'. Dieser trifft in der Nähe eines Dorfs ein und wird auch schon Zeuge, wie ein Mädchen von einer ruchlosen Bande entführt wird. Schon bald werdet ihr verstehen, was für eine Situation gegeben ist. In der Gegend des Dorfes kämpfen vier Gruppen gegeneinander: die Dorfbewohner, die Regierung, die Rebellen und die Anhänger des örtlichen Adels.

Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Im Hauptmenü empfiehlt sich ein kurzer Abstecher ins Tutorial, wo euch vor allem das Kampfsystem beigebracht wird. Wie es sich für ein Samurai gehört, seid ihr mit einem Schwert bewaffnet. Das Kampfsystem ist ziemlich gelungen ausgefallen, da es recht schnell erlernt ist, aber es einem durch seine vielen entdeckbaren Moves erlaubt, immer besser zu werden und komplexe Schwertduelle austragen zu können. Es lässt sich sogar ein kleiner Zweispieler-Modus freischalten, in dem ihr gegeneinander antreten könnt. Mit der Viereck-Taste vollführt ihr einen schwachen Schlag, mit dem Dreieck-Button einen harten Schlag, der allerdings das Schwert beschädigen kann, wenn euer Gegner den Angriff abblockt. Weitere Bewegungsmöglichkeiten sind Springen, Zutreten, Rennen und das Schwert wegstecken, beziehungsweise ziehen. Außerdem könnt ihr Schwerter von besiegten Gegnern aufnehmen und in einer Schmiede veredeln oder reparieren. Diese Schwerter lassen sich abspeichern, so dass euch bei einem neuen Spielstart diese Waffen von Anfang an zur Auswahl stehen.

Way of the Samurai
Wie entscheidet ihr euch?

Habt ihr dem Hauptcharakter einen Namen gegeben und sein Aussehen euren Wünschen angepasst, findet ihr euch wie schon erwähnt auf der Brücke bei der Entführung wieder. Nun werdet ihr schnell das innovative Spielprinzip von 'Way of the Samurai' entdecken, denn es steht euch frei, was ihr tun wollt. So könnt ihr zum Beispiel heldenhaft die Entführung verhindern, die Rabauken ansprechen, aber nichts gegen die Entführung machen, die Räuber angreifen oder gar versuchen, euch der Bande anzuschließen. Oder ihr verfolgt die Leute oder wartet einfach ab, was weiter geschieht und was für andere Charaktere auftauchen. Je nachdem, wie eure Entscheidung ausfällt, nimmt die Handlung einen komplett anderen Verlauf, so dass es natürlich auch verschiedene Story-Enden gibt. Das Besondere ist allerdings, dass ihr sehr oft während des Spielens auf solche Schlüsselstellen stoßt, welche die Handlung mal mehr, mal weniger beeinflussen.

Way of the Samurai
Unfaire Schwertkämpfe sind an der Tagesordnung.

Natürlich macht es außerdem einen Unterschied, welche Charaktere ihr attackiert und ob ihr euch einer der Gruppierungen anschließt und dieser treu seid oder bei Gefahr ängstlich die Seite wechselt. Was sehr speziell und spannend klingt, fasziniert tatsächlich die ersten Spielstunden, kann aber leider nicht komplett überzeugen. So seid ihr leider mit der Zeit in euren Handlungen immer weniger frei und könnt dann doch nicht mehr einfach machen, was ihr wollt, so dass plötzlich bestimmte Figuren unverwundbar sind und ihr bestimmte Orte nicht mehr verlassen könnt, wenn ihr nicht ein bestimmtes Gespräch führt. Außerdem wirkt es recht öde, dass ihr oftmals bloß die wenigen vorhandenen Schauplätze abklappern und hoffen könnt, dass es jetzt da zu diesem Zeitpunkt weiter geht. Einer der Hauptkritikpunkte ist allerdings, dass es zwar Checkpoints gibt, an denen ihr weitermachen könnt, wenn ihr in den zahlreichen Kämpfen verliert, aber man nie den aktuellen Spielstand absichern und später laden kann. So müsst ihr also wohl oder übel jedes Mal von vorne anfangen und das Vergangene noch einmal komplett durchspielen müsst, was allerdings jeweils bloß etwa drei Stunden dauert.

Altertümliche Technik
Während das Spielkonzept zumindest im Ansatz frisch wirkt, kommt die Grafik ziemlich altbacken daher. Die eckigen Charaktere sind mittelmäßig animiert und die Umgebung oftmals detailarm. Besonders störend ist allerdings die grobe Texturierung, bei der das berüchtigte starke Flimmern schon fast zum Wegschauen animiert. Immerhin wirken die Umgebung und die einzelnen Charaktere stimmig zum sich im Umbruch befindlichen Japan-Szenario. Ähnliches gilt für den Sound, der mit unauffälligen japanischen Melodien und passabler englischer Sprachausgabe daherkommt. An den passend übersetzten deutschen Untertiteln gibt es hingegen nichts zu nörgeln.

 

Fazit

von David Stöckli
Während 'Way of the Samurai' anfangs mit seiner Freiheit im Handlungsverlauf begeistern kann, legt sich dies nach wenigen Spielstunden merklich. So stößt die gegebene Freiheit schon bald an ihre Grenzen und der geringe Umfang sorgt trotz der verschiedenen Endsequenzen schnell für Langeweile. Besonders nervig ist aber die Tatsache, dass man den Spielstand nicht mitten im Geschehen speichern kann und dass die Grafik mit ihren flimmernden Texturen alles andere als zeitgemäß ist. Wer auf der Suche nach einem Action-Adventure der etwas anderen Art und Samurai-Fan ist, kann aber durchaus einen Blick riskieren.  

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