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Special - Blizzcon 2017 : Mehr als nur World of Warcraft

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Zwei Tage Ausnahmezustand im Convention Center in Anaheim. Tausende Besucher verwandelten die Messehallen in das Mekka für Blizzard-Fans. Erfahrt, wieso sich für Freunde von World of Warcraft, Starcraft und Co. eine Reise ins sonnige Kalifornien lohnt.

Wenn deutsche Videospieler den Begriff „Convention“ hören, dann denken sie vermutlich zunächst an die Gamescom. Schließlich hat sich die weltweit größte Spielemesse inzwischen zu einem Wallfahrtsort für Anhänger der Bits und Bytes gemausert. Da geht es um weitaus mehr als nur um Spiele. Das Zusammentreffen mit Freunden und Menschen mit den gleichen Interessen ist für viele der noch wichtigere Grund, um den beschwerlichen Weg nach Köln auf sich zu nehmen.

Doch die Blizzcon ist noch einmal eine ganz andere Geschichte. Schließlich stellt hier ausschließlich Blizzard seine Neuerungen vor und feiert sich und seine Community. Sooft man gerade online auch von Hate-Speech und Beschimpfungen liest, auf der Blizzcon scheint so etwas nicht zu existieren. Im Convention Center von Anaheim, Kalifornien, frönten über 30.000 Menschen ihrer Leidenschaft.

Das führte auch für die Pressevertreter zu teils merkwürdigen Momenten. Niemals zuvor bin ich beispielsweise um zwei Uhr nachts von einem lauten „FOR THE HORDE“ aus den Träumen gerissen worden und selten habe ich ein so starkes Zusammengehörigkeitsgefühl bei einer Veranstaltung gespürt wie hier. Ach ja, Spiele gab's übrigens auch.

World of Warcraft überall

Die wichtigsten Ankündigungen gab es zweifellos für World of WarCraft. Blizzard hörte auf seine Spieler und bestätigte World of Warcraft Classic. Das bedeutet im Klartext: In einer nicht näher bestimmten Zukunft können Nostalgiker World of WarCraft wieder so spielen, wie sie es aus der Anfangszeit des Online-Rollenspiels gewohnt sind. Wann die Server für WoW-Vanilla allerdings online gehen werden, steht bislang noch in den Sternen.

Etwas konkreter ging es da bei der Enthüllung der Erweiterung World of Warcraft: Battle for Azeroth zu. Zwar fehlt auch bei diesem Titel noch der Release-Termin, dafür gab es aber mehr Fakten. So legt Blizzard den Fokus auf den Konflikt zwischen Horde und Allianz und spendiert beiden Parteien eigene Kontinente. Besonders interessant: Im Warfront-Modus treten 20 Spieler gemeinsam gegen eine KI-Armee an, bauen aber zuvor eine eigene Basis im Warcraft-Stil auf und rekrutieren außerdem Vasallen.

Damit ihr euch nicht mit euren Kameraden absprechen müsst, läuft der Basisbau nach dem Mehrheitsprinzip. Jeder wirft also seine zuvor gesammelten Ressourcen auf den Bauplatz – etwa für Baracken – und wenn ausreichend Material vorhanden ist, geht das Gebäude in die Produktion. Eine kleinere Koop-Erfahrung bieten die mit drei Teilnehmern spielbaren Inselexpeditionen. Dabei geht es vor allem um die Suche nach neuen Rohstoffen. Blizzard variiert für mehr Wiederspielwert das Gegneraufkommen und die verteilte Beute.

Dazu gesellen sich grundlegende PvP-Veränderungen, das Heart of Azeroth als legendärer Rüstungsgegenstand sowie neue Unterklassen, Dungeons und Raids. Battle for Azeroth bringt also einen ordentlichen Umfang mit. Leider hielt sich Blizzard mit Gameplay-Details zurück. Doch insgesamt möchte man wohl die alte Spielerschaft bei der Stange halten und obendrein neue Inhalte nachliefern, um den Zeitfresser auch für Neu- und Wiedereinsteiger interessant zu machen.

Ein Finale mit Knalleffekt

Für das übrige Sortiment gibt es vor allem nützliche Updates: Overwatch erhält mit Heilerin Moira eine neue Heldin und mit Blizzard World eine ungewöhnliche Hybrid-Map. Heroes of the Storm bekommt das 2018er-Update und damit eine Entschärfung der Stealth-Helden, eine leicht veränderte Kameraperspektive und mit Hanzo und Alexstrasza zwei frische Recken für das ohnehin schon üppige Ensemble. Starcraft 2 wird free to play und Hearthstone wird mit Kobolds & Catacombs ein zusätzliches Deck samt Dungeon-Run-Solomodus spendiert.

Beschweren kann sich also eigentlich niemand, aber auf dem Papier fehlte es natürlich an der einen gewaltigen Ankündigung. Trotzdem war das Live-Erlebnis bombastisch. Es gab Autogrammsitzungen, Community-Wettbewerbe, E-Sport-Turniere in toll designten Arenen und natürlich die Cosplayer, die mit ihren Kostümen immer wieder beeindruckten. Da scheint es nur passend, dass die Verkleidungskünstler beim Abschlusskonzert mit den Rockern von Muse auf der Bühne standen.

Blizzard weiß eben, wie man sich und die eigenen Fans inszeniert. Nicht umsonst gab es für nahezu jede Aktion – also etwa Testrunden mit dem neuen Overwatch-Charakter oder auch den Einkauf im überfüllten Fanshop – eine eigene Badge für den exklusiven Blizzard-Rucksack. Bei aller Fanliebe gehört eben auch ein gutes Stückchen Selbstvermarktung dazu.

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