Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - WRC 2 Extreme : WRC 2 Extreme

  • PS2
Von  |  |  | Kommentieren
WRC 2 Extreme
Die eigene kleine WRC zum Selberbauen.

Fahrphysik und seltsame Zeiten
Das Fahrmodell insgesamt hat in Sachen Realismus gegenüber dem Vorgänger gewaltige Schritte nach vorn gemacht, ist aber unterm Strich immer noch zugänglicher und einfacher zu beherrschen als das von 'Colin McRae 3'. Der Detailgrad der Strecken ist nicht nur im optischen Sinne beeindruckend, auch fahrerisch sind Bodenunebenheiten und unterschiedliche Untergründe zu spüren. Die Strecken sind insgesamt extrem abwechslungsreich und fordernd, vor allem bei den kurvigeren Strecken sind geschickte Manöver mit Gas, Bremse und Handbremse durchaus vonnöten. Erleichtert wird das durch die erfreulich direkte Steuerung, die sowohl mit Pad, als auch FF-Lenkrad gut zu meistern ist. Um Spitzenzeiten herauszufahren, bedarf es allerdings schon einiger Übung und auch Streckenkenntnis.

Auffallend ist, dass die gefahrenen Zeiten der Gegner und auch die Zwischenzeiten der Etappen nicht immer ganz stimmig zu sein scheinen. Da kommt es schon mal vor, dass ihr die eine Strecke trotz Kollisionen und anderen Fehlern haushoch gewinnt, ihr aber bei einer anderen trotz wenig Fahrfehlern trotzdem nur mittelklassige Zeiten und Ränge erreicht, was schon mal das Ausmaß von über 20 Sekunden annehmen kann und damit wichtige Plätze kostet. Gleiches gilt bei den Etappenzeiten, da habt ihr – mal ohne Fahrfehler gerechnet – nach zwei Etappen einen Vorsprung von zweistelligen Sekundenzahlen, fahrt im Ziel aber dennoch nur mit ein oder zwei Sekunden Vorsprung ein.

Kollisionen und Schäden verbesserungswürdig
Als verbesserungswürdig entpuppt sich das Kollisions- und Schadensmodell des Spieles. Da kann es schon mal passieren, dass ihr in physikalisch unmöglichem Winkel an Steigungen neben der Strecke entlang fahrt oder aber wie ein Gummiball einen Abhang herunterpoltert und das Spiel völlig vergisst, euch automatisch wieder auf die Piste zu setzen. Für Frustmomente sorgen Kollisionen mit den Fahrbahnbegrenzungen wie Leitplanken oder Zäune. Dabei kommt es nämlich nicht selten vor, dass der Wagen selbst bei leichtem Touchieren in einem Winkel, bei dem man es eigentlich nicht erwarten sollte, eine Drehung hinlegt, wobei die Frontpartie nahezu am Hindernis festklebt und in fast allen Fällen zeitaufwendiges Rangieren erforderlich wird.

WRC 2 Extreme
Stadionrennen Kopf-an-Kopf im Splitscreen.

Beim Schadensmodell hapert es ebenfalls noch am Realismus, zwar werden Schäden mit der Zeit am Fahrzeug recht akkurat dargestellt, ihr müsst aber schon einiges mit dem Wagen anstellen, bis richtig was zu sehen ist und besondere Einflüsse auf das Fahrverhalten konnten nicht festgestellt werden, zumindest im Profi-Modus. Damit wird eigentlich auch die Reparatur, welche im Profi-Modus in den Rallyes und Meisterschaften fällig wird, mehr oder minder zur Kosmetik. Interessant wird die Sache erst im Experten-Modus, denn da nimmt das Fahrzeug zum einen leichter Schaden, zum anderen sind Schäden dort stärker spürbar. Beschädigte Komponenten werden euch angezeigt und können per Knopfdruck repariert werden, wobei dafür Zeit flöten geht. Überschreitet ihr dabei das vorgegebene Limit, hagelt es Strafsekunden.

Grafikpracht ohne große Abstriche
In Sachen Grafik weiß 'WRC 2 Extreme' in vielerlei Hinsicht zu überzeugen. Hauptaugenmerk liegt auf der enorm detaillierten und akkuraten Darstellung der Strecken, die zudem ohne spürbare Performance-Einbrüche und nur mit geringfügigen Pop-Ups, beispielsweise bei Streckenpfosten, umgesetzt wurden. Allein die immense Sichtweite in den Umgebungen haut einen manchmal vom Hocker, speziell die Zypern-Strecken sind eine echte Augenweide, was Atmosphäre und Detailgrad angeht. Auch die Fahrzeuge wurden sehr akkurat und detailliert umgesetzt, sogar die Gesichter der Fahrer sind in einigen Sequenzen erkennbar, wenngleich diese arg wächsern wirken. Gelegentlich werden auch ein paar Animationen wie auffliegende Vogelschwärme geboten, im Gegensatz dazu sind Zuschauer am Fahrbahnrand ebenso wie die Umgebungen allerdings vollkommen statisch.

WRC 2 Extreme
Der Anblick eines Skoda nach schwerer Misshandlung.

An Effekten wird ebenfalls einiges geboten, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von 'Colin McRae 3'. So verdrecken Fahrzeuge im Laufe des Rennens nicht, sondern haben von vornherein schon Staub oder Schlamm auf dem Lack. Aufspritzender Fahrbahnbelag wird dargestellt, wirkt aber ebenfalls nicht ganz realistisch. Schön zu anzusehen sind hingegen die Wettereffekte, vor allem bei regennassen Fahrbahnen werden schicke Spiegelungen geboten, Gewitter und Schnee runden das Ganze akkurat ab. Schick dargestellt werden auch die Nachtfahrten, aber auch Nebel und Regen mit stark eingeschränkter Sicht. Die abspeicherbaren Replays sind gut gemacht, ihr könnt jederzeit die Kameraperspektive wechseln. Ergänzt wird der gute Eindruck durch Helikopter-Perspektiven, die nicht nur in den Replays zum Tragen kommen, denn vor dem Start wird die gesamte Rennstrecke auf Wunsch abgeflogen, damit ihr euch markante Stellen schon mal einprägen könnt.

Die akustische Seite kann eigentlich auf voller Bandbreite zufrieden stellen. In den Menüs wird euch ein gängiger Soundtrack geboten, im Rennen selbst erwartet euch dann schon etwas mehr. Die Kopiloten beglücken mit äußerst akkuraten Ansagen, und das auch noch in Deutsch, was längst keine Selbstverständlichkeit ist. Die Motoren- und Fahrgeräusche klingen durch die Bank sehr gut und unterscheiden sich ja nach Untergrund und Kameraeinstellung, auch die Kollisionsgeräusche sind nicht übel. Für Stimmung sorgt Zuschauerjubel, sobald ihr in die Nähe der Checkpoints kommt oder aber Zuschauer am Pistenrand stehen.

 

Kommentarezum Artikel