Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - AMD Radeon HD 6990 : Die stärkste Grafikkarte der Welt?

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Götterdämmerung im Grafikkartengewerbe! Nach wilden Spekulationen steigt endlich AMDs neuer Anführer vom Olymp. Als Dual-GPU-Bildermacher will die 630 Euro teure Radeon HD 6990 nichts weniger als die schnellste Karte der Welt werden. Schafft sie es? Und wenn ja: Müsst ihr den eigenen Dieselgenerator anwerfen und extra einen Kühlturm mieten, um die angebliche Bestie zu bändigen? Das verrät unser Vergleichstest.

Nvidia muss zittern!

Die letzte Bilderfabrik mit zwei Grafik-Chips liegt schon einige Zeit zurück. Kein Wunder, da diese Schlachtschiffe mit ganz eigenen Problemen wie Mikrorucklern, unglaublicher Fresssucht und hohen Temperaturen zu kämpfen haben. Außerdem lohnen sie sich nur für Enthusiasten und nicht etwa für Omas Wochenend-PC zum Lesen der Apotheken Umschau. Vor solchen Herausforderungen steht auch die brandneue Radeon HD 6990.

Doch wen möchte sie besiegen? Sie führt einige Namen auf der Todesliste. Neben der Vorgängerin HD 5970, die ihr sicherlich keine Schwierigkeiten bereiten wird, will sie vor allem Nvidias High-End-Karte in Form der Geforce GTX 580 ausstechen und sich damit den fürs Marketing wichtigen Titel der schnellsten Grafikkarte sichern. Das, so erhofft man sich sicherlich, färbt auch auf die anderen Karten ab. Nvidia hält bereits einen Gegner in der Hand, schon in Kürze dürfte die Zwillingskanone Geforce GTX 590 mit zwei Fermi-Grafik-Chips aufschlagen. Da sie durchaus flotter als die HD 6990 unterwegs sein könnte, solltet ihr mit dem Radeon-Kauf also noch warten.

(zum Vergrößern auf die Tabelle klicken)

Brachiale Ausstattung inbegriffen

Im Zentrum der Macht hausen zwei Cayman-Grafik-Chips, die AMD einzeln schon in die Single-GPU-Verwandten Radeon HD 6950 und 6970 einpflanzte. 2,64 Milliarden Transistoren versammeln sich auf den im 40-Nanometer-Verfahren hergestellten GPUs, also genauso viele wie bei den Schwestern. Ihr könnt die HD 6990 grob mit zwei Cayman-Beschleunigern im Crossfire-Betrieb vergleichen, mit dem Unterschied, dass der Verbund über einen internen Switch gelöst wird.

Laut den technischen Daten reicht der Doppel-Whopper fast an eine doppelte HD 6970 heran. Von ihr erbt der Brummer die vollen 384 Shader-Einheiten pro Chip und die 96 Textureinheiten, dafür takten die insgesamt 4 GB GDDR5-Speicher (je 2 GB pro GPU) mit 2.500 MHz genau 250 MHz unter der HD 6970 auf dem Level der HD 6950. Die beiden GPUs beschleunigen auf 830 MHz, also mit 50 MHz weniger als bei der 6970, dafür mit 30 MHz mehr als bei der 6950. Bei dieser eher kleinen Einschränkung dürfte die Stromaufnahme ausschlaggebend gewesen sein.

Übertakten per Schalter

Trotz der kleinen Takteinschränkung überrascht die Radeon HD 6990 mit ihrer starken Ausstattung. Dazu trägt auch das vollwertige 256-Bit-Speicherinterface bei. Sollte euch die Standardkonfiguration nicht genügen, hält die Dual-GPU noch eine Extrawurst bereit. Ein Umlegen des Hebels direkt auf der Platine zündet bei ihr den Nachbrenner. Das zweite BIOS-Setup wird aktiviert, mit dem der Chip-Takt von 830 MHz auf die vollen 880 MHz einer HD 6970 ansteigt. Der Speichertakt bleibt bei den 2.500 MHz. Für das Overclocking erhöht sich die Stromspannung von 1,12 auf 1,175 Volt, was sich zwar gering anhört, dennoch spürbare Nachteile mit sich bringt.

Und zwar beim Stromverbrauch. Die maximale Stromaufnahme (TDP) von 375 Watt im normalen Betrieb schwillt auf bis zu 450 Watt an. Beim Zocken schluckt sie normal 350 Watt, während 415 Watt beim Übertakten aufgesaugt werden. Somit also kein Wunder, dass gleich zwei achtpolige PCIe-Stecker an die Karte angestöpselt werden müssen. Außerdem übernimmt AMD keine Garantie auf den OC-Modus und daraus resultierende Schäden.

Kommentarezum Artikel