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Preview - Anthem : Angezockt: Kurz vor dem Release bleibt es spannend!

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Dadurch wandert der Nahkampfangriff auf die Ypsilon- beziehungsweise Dreiecktaste. Eure Waffe wechselt ihr mit demselben Knopf, mit dem ihr nachladet. Ferner kann euer Javelin mit kurzen Boosts in alle Richtungen ausweichen. Es braucht eine kurze Weile, bis diese Steuerung in Fleisch und Blut übergeht. Das ist aber halb so wild. Problematischer ist das grundlegende Gefühl des Gunplays. Schon bei den Mass-Effect-Teilen waren die Feuergefechte alles andere als ein Highlight, auch wenn die Serie mit jedem weiteren Teil deutlich actionlastiger wurde. Anthem fühlt sich spielerisch nur bedingt wie eine Weiterentwicklung an.

Die verschiedenen Fähigkeiten seines Javelins einzusetzen macht Spaß und ist befriedigend, aber Konkurrenten wie Tom Clancy's The Division oder auch Destiny fühlen sich direkter und präziser an. Bekommt Bioware die technischen Wehwehchen in den Griff, könnte das dem Spiel sehr helfen.

Teils hübsche, aber auch abwechslungsarme Welt

Bei der grafischen Präsentation schwankt Anthem ebenfalls. Einige Orte in der Sci-Fi-Welt sind atemberaubend inszeniert. Gerade die teils epischen Panoramen überzeugen. Kommt man diesen Plätzen etwas näher, beschleicht einen jedoch das Gefühl, dass Entwickler Bioware im Detail grobschlächtig zu Werke gegangen ist. Gebaute Strukturen wirken nicht so, als wären sie ein fester Teil dieser Welt, sondern nur vorübergehend platziert. So scheint die Welt nicht wie aus einem Guss zu sein.

Ebenfalls störend: Bei den spielbaren Missionen verschlug es einen immer zuerst in ein Höhlensystem, wobei stets eine Ladepause voranging. Im Rahmen des ersten Auftrags merkte man schnell, dass man vor einem verschlossenen Tor stand, also musste man sofort wieder raus. Diese Ladeunterbrechungen in Arealen nervten nach einer Weile und rissen aus dem Spielfluss heraus. Einerseits wirkten die Gebiete recht groß, aber dadurch, dass man jederzeit fliegen konnte, kam man schnell von einem Ende ans andere. Auch nach oben hin gab es feste Grenzen, die einen Ausflug relativ schnell beendeten.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Das Potenzial wird aktuell von vielen Ungereimtheiten überdeckt

Nach dem Wochenende mit der VIP-Demo von Anthem bin ich hin- und hergerissen. Technisch derzeit eine ziemlich Baustelle, entfaltete der Shooter erst seinen Reiz, als ich mit Freunden aus der Redaktion zusammen spielte. Alleine oder mit unbekannten Mitspielern fühlte sich Anthem so an, als würde man mit angezogener Handbremse zocken. Dabei gefallen mir die Klassen auf den ersten Blick echt gut und auch die vielen Anpassungsmöglichkeiten konnten überzeugen.

In Anbetracht der Tatsache, dass Anthem bereits in knapp vier Wochen erscheint, rechne ich mit einem ziemlich holprigen Start, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Bock habe ich schon und Bioware hätte es verdient, aber vielleicht sollte man erst mal etwas abwarten.

Sascha Göddenhoff - Portraitvon Sascha Göddenhoff

So lange Ladezeiten hatte ich bisher bei keinem anderen Spiel! Klar, wir sprechen hier von einer Beta, Demo oder wie auch immer gearteten Vorschau auf Anthem. Dennoch nervt es mächtig, wenn man erst dreimal neu starten muss, nur um eine Mission überhaupt anfangen zu können. Und auch während der Aufträge gab es mehrfach Abbrüche.

Unsicher bin ich hinsichtlich der Steuerung. Grundsätzlich konnte ich mich schnell mit allen Funktionen und der Tastenbelegung anfreunden. Doch je mehr Gegner um mich waren, umso schwieriger fiel das Ausweichen und Zielen. Anthem besitzt eine grundsätzliche Schwerfälligkeit, die es aus meiner Sicht noch abschütteln sollte. In einigen Passagen hatte ich den Eindruck,  dass die Kontrolle über meinen Javelin nicht mit den spielerischen Anforderungen mithalten konnte. 

Das Loot-System samt Ausstattung des Anzugs und die hübsche Spielwelt stimmen mich durchaus positiv. Im Team machte die Action richtig Laune, denn die Verbindung verschiedener Angriffe zu effektiven Kombos ist ein sinnvoller taktischer Kniff. Auch den fließenden Übergang zwischen Boden- und Luftkampf mag ich sehr, zeigt er doch die Dynamik, die Anthem im Kern bietet. Das alles kann natürlich nur aufgehen, wenn die bereits erwähnten Baustellen geschlossen werden, doch diesen Schritt traue ich Bioware zu. Wie es jedoch inhaltlich um Anthem bestellt ist, lässt sich weiterhin lediglich mutmaßen. Also hoffen wir einfach mal auf eine üppige Story und ein noch umfangreicheres Endgame ...

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