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Test - ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti : Tornado oder Sturm im Wasserglas?

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Da ist sie nun endlich, die neue Grafikkartengeneration von Nvidia. Mit dem neuen Kürzel RTX statt GTX will der Hersteller auf eine der größten Neuerungen aufmerksam machen, nämlich das Raytracing zur Berechnung von möglichst realistischem Licht und Schatten. Doch das ist zunächst Zukunftsmusik, denn bisher unterstützt noch kein Spiel die neue Technologie – das wird sich erst in den kommenden Wochen ändern. Was haben die neuen Karten ansonsten zu bieten und lohnt sich die Anschaffung überhaupt schon?

Für unseren Test haben wir uns nicht die Founders Edition der RTX 2080 Ti vorgeknöpft, sondern zu einem Exemplar der Board-Partner gegriffen. Namentlich handelt es sich um die ASUS ROG Strix GeForce RTX 2080 Ti, für die ihr aktuell um die 1.300 Euro aus der Hosentasche pulen müsst. Eine gute Wahl, denn ASUS holt im Normalfall bei den Strix-Modellen gegenüber den Referenzdesigns noch einiges an Performance heraus und die Custom-Kühlung ist deutlich effektiver.

Schauen wir uns das Monsterbrett zunächst von außen an, bevor wir es in den Rechner schrauben. Eins ist sofort klar: Ihr braucht einiges an Platz im Gehäuse. Mit 30,47 x 13,04 x 5,41 cm ist die Karte im 2,7-Slot-Design nicht gerade dafür geeignet, in ältere Tower zu passen. Bei einer TDP von 285 Watt (etwas mehr als Founders mit 260 Watt) sollte zudem ein Netzteil mit mindestens 650 Watt für ausreichend Saft für den 2x8-Pin-Stromanschluss zur Verfügung stehen.

Ansonsten gefällt uns die Strix-Variante richtig gut. Der Gehäuserahmen wurde sichtbar verstärkt, um das Gewicht des Brockens sauber zu stemmen. Auch bei den Anschlüssen entdecken wir eine willkommene Veränderung. Neben einem HDMI-2.0b-Anschluss und zwei DisplayPort-1.4-Anschlüssen ist ein Virtual-Link-USB-C-Anschluss vorhanden. Somit ist die Karte bereits für kommende VR-Headsets, die diesen Standard unterstützen, gerüstet. Sehr fein. Auch ein SLI-Anschluss ist vorhanden, die bei früheren Strix-Modellen mögliche Verbindung zu den Gehäuselüftern fehlt aktuell jedoch.

Auffällig sind die neuen Axiallüfter, die statt der früheren Wing Blades zum Einsatz kommen. Die wirken nicht nur robuster, sondern verfügen nun auch über IP5X-Staubschutz und sollen neben besserer Kühlung auch mehr Laufruhe bieten. In Kombination mit der durch die reine Größe deutlich erweiterten Kühlfläche sowie der MaxContact-Technologie, die einen möglichst optimalen Kontakt zwischen GPU und Kühlelementen gewährleisten soll, zeigt das reichlich Wirkung.

Die Höchsttemperatur, die wir unter Volllast in 4K erzeugen konnten, lag bei gerade mal 66 Grad. Das ist gewaltig wenig, erinnert man sich, dass die GTX-1080-Ti-Karten meist bei um die 80 Grad lagen, je nach Lüfterdesign. Zudem ermöglicht das Kühlkonzept, dass die Lüfter bei GPU-Temperaturen unter 55 Grad im Idle-Modus bleiben und gar nicht erst in Aktion treten. Erfreulicherweise entpuppt sich das Kühlsystem als schön leise, in einem mehr oder minder geschlossenen Gehäuse ist von der Karte so gut wie nichts zu hören. Klar, dass somit auch eine Menge Übertaktungspotenzial vorhanden ist.

Im Inneren der Karte arbeitet die GPU mit dem neuen TU102-Chip der Turing-Generation, die im 12-nm-Verfahren gefertigt wird. Als GPU-Takt sind 1.350 MHz (1.650 MHz Boost) im Gaming- sowie 1.350 MHz (1.665 MHz Boost) im OC-Modus vorgesehen. 4.352 CUDA-Cores rackern auf der Karte, begleitet von 11 GB GDDR6-Arbeitsspeicher mit einem 352-bit-Speicherinterface und einer Taktrate von 14.000 MHz. In allen Belangen also deutlich mehr als bei der vorherigen Generation.

Als weiteres Features unterstützt die RTX 2080 Ti zwei neue Technologien. Echtzeit-Raytracing soll für realistischere Reflexionen, Schatten oder Beleuchtung sorgen. Ein Feature, dass groß und breit in der Ankündigungspressekonferenz vorgestellt wurde, derzeit aber mangels entsprechender Spiele noch gar nicht genutzt werden kann. Erst Titel wie Battlefield V, Shadow of the Tomb Raider nach einem noch kommenden Update oder Metro: Exodus sollen dieses Feature unterstützen. Daher können wir bisher noch nichts dazu sagen, welchen Einfluss das Raytracing neben der sichtbar höheren Grafikqualität auf die Performance haben wird.

Die zweite neue Technologie bedient sich der künstlichen Intelligenz. DLSS (Deep Learning Super Sampling) soll vor allem für eine völlig neue Art der Kantenglättung sorgen, die bisher immer ein ziemlicher Performance-Fresser war. Ebenso wie beim Raytracing sollen dedizierte Einheiten, in diesem Fall die Tensor-Cores, dafür sorgen, dass die GPU selbst durch die Arbeiten nicht belastet wird. Auch hier bleibt abzuwarten, was DLSS wirklich hergibt, denn die spieleseitige Unterstützung ist zurzeit ebenfalls noch Zukunftsmusik. PUBG und Shadow of the Tomb Raider sollen zu den ersten bekannten Titeln gehören, die DLSS unterstützen.

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